Der Sport in Baden-Württemberg erhält künftig mehr Geld. Auf der Grundlage des zwischen der Landesregierung und dem Landessportverband vereinbarten Solidarpakts Sport III erhält der Sport im Land von 2017 bis 2021 insgesamt zusätzlich 112,5 Millionen Euro. Damit werden die Mittel im Vergleich zum bisherigen Pakt um 30 Prozent erhöht, betonte Kultusminister Andreas Stoch in einer aktuellen Debatte im Landtag.
„In Baden-Württemberg sind 3,8 Millionen Menschen in über 11 Millionen Sportvereinen organisiert“, sagte Minister Stoch. Das mache den Sport zu einem der wichtigsten gesellschaftlichen Themen im Land und die Vereine zu wichtigen Faktoren, wenn es um Fragen des gesellschaftlichen Zusammenhalts gehe.
Fördervolumen wird deutlich aufgestockt
Jahrelang sei in diesem Bereich zu wenig investiert worden, deshalb freue er sich darüber, dass die Fördermittel von derzeit rund 70 Millionen Euro jährlich deutlich erhöht werden. Die Verbände und Vereine hätten mit der Verlängerung des Solidarpakts eine hervorragende Planungsgrundlage für die kommenden Jahre.
Von 2017 bis 2021 erhält der Sport in Baden-Württemberg insgesamt 87,5 Millionen Euro zusätzlich. Dazu kommen zusätzlich 25 Millionen Euro für kommunale Sportstätten. Insgesamt wird das Fördervolumen damit um 112,5 Millionen Euro aufgestockt.
Übungsleiter bekommen erstmals seit den 60er-Jahren mehr Geld
Von der Erhöhung profitieren auch die zahlreichen nebenberuflichen Übungsleiter im Land, sagte Stoch. Die Mittel hierfür werden um insgesamt 25 Millionen Euro aufgestockt. Dadurch kann der Stundensatz erstmals seit seiner Einführung in den 60er-Jahren von 1,80 Euro auf 2,50 Euro deutlich erhöht werden.
Mehr Mittel für den Bau von Sportanlagen
Beim Solidarpakt gehe es auch um Investitionen in die Infrastruktur wie Sportschulen und Sportstätten. Für den Vereinssportstättenbau ist ein Sonderprogramm in Höhe von 20 Millionen Euro vorgesehen. Daneben werden die bisher für diesen Bereich zur Verfügung stehenden Fördermittel von jährlich 12 auf 13 Millionen Euro erhöht. Bereits für 2016 wurden die Beihilfen für den kommunalen Sportstättenbau um jährlich 5 Millionen Euro aufgestockt. Diese Erhöhung wird nun im neuen Solidarpakt beibehalten, so dass für diesen Bereich auch zukünftig jährlich 17 Millionen Euro bereitstehen.
Sport an den Schulen
„Sport und Bewegung ist eine wichtige Erziehungsfrage, gerade an den Schulen in Baden-Württemberg“, sagte der Kultusminister. Deshalb gebe es auch eine Rahmenvereinbarung zwischen dem Sportverband und dem Land über Kooperation an den Ganztagesschulen. Davon profitierten gerade auch die Vereine. Nur wenn Kinder und Jugendliche schon früh mit Sport und Bewegung in Verbindung gebracht würden, so Stoch, werde diese Verbindung auch im späteren Leben anhalten.
Sport hilft bei Integration und Inklusion
Für integrative und inklusive Maßnahmen werden insgesamt 5 Millionen Euro für den Zeitraum des Solidarpakts bereitgestellt. Weitere 4 Millionen Euro sind für die Fortführung und den Ausbau des Programms „FSJ Sport und Schule“ vorgesehen, womit bis zu 200 Freiwillige in bewegungserzieherische Kooperationsmaßnahmen zwischen Schulen und Sportverbänden eingebunden werden können.
Auch der Leistungssport wird mit zusätzlich 12,5 Millionen Euro deutlich gestärkt, ab 2017 stehen dafür jährlich über 16 Millionen Euro zur Verfügung. Weiterhin werden die Sportschulen im Land, verbandseigene Schulungsstätten, Wander- und Rettungsdienstorganisationen sowie Fanprojekte gefördert. Für die Ausrichtung der Turn-Weltmeisterschaft in Stuttgart 2019 sind 2 Millionen Euro eingeplant.
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