Wissenschaftsministerin Theresia Bauer hat heute (10. August) die Universität Stuttgart besucht und mit Rektor Professor Dr. Wolfram Ressel und weiteren Vertretern der Hochschulleitung gesprochen. Dabei informierte sich die Ministerin am Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren (ILEK) über die Möglichkeiten des Energie- und Ressourcenverbrauchs am Beispiel von Baustoffen, Bauteilen und Gebäudekonzepten.
„Die Universität Stuttgart bietet in ihrem breiten Fächerspektrum zahlreiche spezifische Studienangebote in Zukunftstechnologien. Forschung und Ausbildung umfassen das gesamte Spektrum der erneuerbaren Energien von Windkraft, Photovoltaik, Solarthermie, Biomasse, Wasserkraft und alternative Antriebstechnologien. Diese Expertise brauchen wir für den notwendigen Umbau unserer Gesellschaft im Hinblick auf Energie- und Ressourceneffizienz,“ so Ministerin Bauer. Die Nachhaltigkeit technischer Innovationen spiele dabei eine große Rolle.
„Wir freuen uns sehr, dass Wissenschaftsministerin Bauer im Rahmen ihrer ersten Sommertour an unserer Universität Station macht. Als eine der erfolgreichsten Forschungsuniversitäten in Deutschland konnten wir ein reiches Repertoire an Forschungsaktivitäten in den Bereichen Erneuerbare Energien und Umwelttechnik präsentieren", so der Rektor der Universität Stuttgart, Prof. Wolfram Ressel. „Aber wir haben auch brennende hochschulpolitische Fragen angesprochen wie etwa den starken Bewerberzuwachs in diesem Jahr, den Investitionsstau bei Neubau- und Sanierungsmaßnahmen und die schwierige Finanzlage. Hier hoffen wir auf mehr Unterstützung durch die neue Landesregierung."
Die Attraktivität der Universität bei den Studierenden sei hoch, so Ministerin Bauer, was die neuesten Bewerberzahlen belegten. „Mit neuen Studienangeboten und einem attraktiven Umfeld trifft die Universität Stuttgart den Bedarf und das Interesse der jungen Menschen.“ Die Öffnung der Hochschulen für mehr junge Menschen bezeichnete Ministerin Bauer als eine der wichtigsten Herausforderungen. „Vor dem Hintergrund des doppelten Abiturjahrgangs 2012 wollen wir den Bachelor- als auch den Masterbereich an den Hochschulen stärken. Deshalb hat die neue Landesregierung mit dem ‚Ausbauprogramm 2012‘ über die beschlossenen 20.000 Studienanfängerplätze hinaus bis zu 2.000 weitere Studienanfängerplätze eingerichtet.“ Die Universität Stuttgart profitiere hiervon mit insgesamt rund 910 Studienanfängerplätzen. Mit dem Wegfall der Studiengebühren zum kommenden Sommersemester würden ebenfalls die Voraussetzungen für einen fairen Hochschulzugang geschaffen. Von den Hochschulen erwarte die Landesregierung, dass sie alle Anstrengungen unternehmen, um möglichst vielen junge Menschen ein Studium zu ermöglichen.
Mit dem quantitativen Zuwachs müsse eine qualitative Stärkung der Hochschulen einhergehen. Dabei gelte es, die vorhandene Exzellenz in der Forschung zu sichern und weiter auszubauen. „Mit einem neuen zukunftsfähigen Hochschulleitbild wollen wir die Hochschulen als Zukunftslabore der Gesellschaft weiter stärken, und damit Raum für Kreativität und Innovation eröffnen“, so die Ministerin.
Bauer hob die Initiative der Universität ein Campus Management System einzuführen, das sämtliche Prozesse des studentischen Lebens - von der Immatrikulation bis zu Alumniservices - abdeckt, als beispielhaft hervor. „Damit gelingt es der Universität die durch die Bolognareform komplexer gewordenen Zusammenhänge für die Studierenden und die Universität serviceorientiert zu gestalten.“ Die Zusammenführung der zentralen Informationseinrichtungen wie Bibliothek, Rechenzentrum sowie Höchstleistungsrechenzentrum unter ein gemeinsames Dach sei ebenfalls ein wichtiger Bestandteil dieser strukturellen Neuausrichtung.
Die Ministerin betonte die Bereitschaft zum kritischen und offenen hochschulpolitischen Dialog. “Wir haben viele Projekte für die kommenden Jahre, die wir gemeinsam mit den Hochschulen erörtern und voranbringen wollen. Hierzu wollen wir die Strukturen an den Hochschulen weiterentwickeln und allen Hochschulangehörigen mehr Beteiligung ermöglichen, aber auch die externe Expertise aus Wirtschaft und Gesellschaft besser einbinden.“
Quelle:
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg