Kunst und Kultur

Staatsgalerie Stuttgart stellt Angebote zur Inklusion vor

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Staatssekretär Arne Braun, Simone Fischer, Beauftragte der Landesregierung Baden-Württemberg für die Belange von Menschen mit Behinderungen, und Prof. Dr. Christiane Lange, Direktorin der Staatsgalerie, am neuen "Treffpunkt Inklusion".
von links nach rechts: Staatssekretär Arne Braun; Prof. Dr. Christiane Lange, Direktorin der Staatsgalerie und Simone Fischer, Beauftragte der Landesregierung Baden-Württemberg für die Belange von Menschen mit Behinderungen.

Die Staatsgalerie Stuttgart hat ihre neuen inklusiven Angebote vorgestellt. Mit kreativen Ideen und großem Engagement können Menschen mit und ohne Behinderung an einem erlebnisorientierten Museumsbesuch teilhaben.

Museen sind zentrale Orte der außerschulischen Bildung. Daher ist es essenziell, möglichst allen Besucherinnen und Besuchern die Teilnahme am kulturellen Leben zu ermöglichen. Dieser Aufgabe hat sich die Staatsgalerie Stuttgart angenommen und ein Inklusionskonzept sowie einen Katalog an Maßnahmen entwickelt und umgesetzt. Diese wurden bei einem gemeinsamen barrierefreien Rundgang von Staatssekretär Arne Braun, Simone Fischer, Beauftragte der Landesregierung Baden-Württemberg für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Prof. Dr. Christiane Lange, Direktorin der Staatsgalerie Stuttgart, und Mitarbeitenden aus den Bereichen Besuchererfahrung und Besucherdialog vorgestellt.

„Die Staatsgalerie Stuttgart zeigt mit ihrem Inklusionskonzept eindrucksvoll, wie Museen mit kreativen Ideen und großem Engagement Wege und Möglichkeiten finden, Inklusion und Barrierefreiheit umzusetzen und Menschen mit und ohne Behinderungen an einem erlebnisorientierten Museumsbesuch teilhaben können“, sagte Staatssekretär Arne Braun am Donnerstag, 2. März 2023, in Stuttgart. „Ich bin davon überzeugt, dass die von der Staatsgalerie Stuttgart entwickelten inklusiven Angebote möglichst vielen Menschen mit Behinderung den Weg in die Staatsgalerie nicht nur öffnen, sondern sie auch immer wieder zum Wiederkommen motivieren.“

Barrierefreiheit schafft Zugänglichkeit zu Kunst- und Kulturangeboten

„Barrierefreiheit schafft Zugänglichkeit, damit alle Menschen in den Genuss unserer vielfältigen Kunst- und Kulturangebote kommen. Der Wille allein, dass alle Menschen teilhaben können, reicht nicht. Deshalb freue ich mich sehr, dass die Staatsgalerie Stuttgart die Inklusion zur ‚Chefinnensache‘ gemacht hat und konkrete Handlungen vornimmt, um ihre Angebote zugänglich zu machen. Dies ist nachahmenswert. Die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen nimmt den Kulturbereich in die Pflicht, das heißt, wir müssen barrierefreie Kulturorte schaffen. Wir brauchen gewiss auch mehr Künstlerinnen und Künstler mit Behinderungen, die sichtbar in Museen, in Ausstellungen und anderen Formaten sind. Und wir brauchen eine Beschäftigtenstruktur in Museen, die diese Diversität abbildet“, sagte Simone Fischer, Beauftragte der Landesregierung Baden-Württemberg für die Belange von Menschen mit Behinderungen.

Die Staatsgalerie präsentierte den Gästen ihren neu eingerichteten „Treffpunkt Inklusion“ – einen extra ausgeschilderten Bereich, der mit einem mobilen Tisch ausgestattet ist, der für Menschen mit Behinderungen aufbereitete Materialen für den Museumsbesuch bereithält. Die Direktorin der Staatsgalerie, Prof. Dr. Christiane Lange, sagte dazu beim Presserundgang: „Der Treffpunkt Inklusion ist nur eine unserer vielen Maßnahmen, mit denen wir den Inklusionsgedanken in der Museumskultur, der unsere Arbeit bereits seit vielen Jahren abteilungsübergreifend begleitet, weiter verstetigen möchten. Insbesondere während der Corona-Pandemie haben wir unsere Kräfte gebündelt und unser Inklusionskonzept erheblich nachgeschärft. Leitlinien, Ziele und Aufgaben konnten verbindlich festgelegt, konkrete inklusive Angebote definiert und umgesetzt werden. Auch wenn wir heute bereits einige dieser umfangreichen Ergebnisse präsentieren, so verstehen wir den Ansatz, allen Menschen vollständige Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben zu ermöglichen, als einen stetigen, zu erweiternden Prozess. Dafür bietet unser aktuelles Inklusionskonzept als eine Art ‚Fahrplan‘ den Rahmen.“

Staatsgalerie stellt inklusive Vermittlungsangebote vor

Außerdem stellte das Museum beim Rundgang seine inklusiven Vermittlungsangebote vor, wie etwa die Erlebnis-Tastführungen „Zwischen Ideal und Abstraktion – die menschliche Figur vom Klassizismus bis in die Moderne“ am Beispiel von Werken von Otto Freundlich und Henri Matisse sowie „Hallo Oskar! Oder: Wie tanzt das Triadische Ballett?“. Beide Tastführungen können dank einer Förderung durch die Stiftung „Kinder fördern – Zukunft stiften“ kostenfrei angeboten werden. Weitere Angebote stellen die inklusive Handpuppen-Führung für Kinder, die Highlight-Führung durch die Sammlung sowie regelmäßige öffentliche Führungen durch Ausstellungen und die Sammlung dar.

Um die Teilhabe von Menschen mit Sehbehinderung an wichtigen Exponaten der Staatsgalerie zu ermöglichen, wurden dreidimensionale Modelle von zwei Figurinen des Triadischen Balletts von Oskar Schlemmer als verkleinerte Tastmodelle hergestellt. Hier wurde die Staatsgalerie von zwei Sponsoren unterstützt: von der L-Bank und der Trumpf SE + Co. KG. Während des Rundgangs konnten die nicht-sehbehinderten Teilnehmerinnen und Teilnehmer anhand der Modelle an den Erfahrungen über die Hände für Menschen mit Sehbehinderung teilhaben.

Wie andere Museen des Landes bietet auch die Staatsgalerie Stuttgart spezielle Vermittlungsangebote an, die kontinuierlich weiterentwickelt und evaluiert werden: für Menschen mit Demenz und kognitiven Einschränkungen, Sehbehinderte und Blinde sowie für Gehörlose und Hörgeschädigte. Zudem gibt es Tast- und Mitmachstationen – für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

Staatsgalerie: Staatsgalerie barrierefrei

Weitere Meldungen

Ein Silvesterböller wird mit einem Feuerzeug gezündet. (Foto: © dpa)
Silvester

Mit kleinem Feuerwerk sicher ins neue Jahr

Eine Pflegerin legt der Bewohnerin einer Seniorenresidenz im Rahmen einer elektronischen Visite ein EKG-Gerät an, das die Daten an einen Tablet-Computer und von dort aus zum Arzt überträgt.
Pflege

Land investiert 1,6 Millionen Euro in Televisiten

Ein Mann im Rollstuhl arbeitet an der Rezeption eines Campingplatzes. (Foto: © dpa)
Bildung

Land fördert innovative Inklusions-Projekte in der Lehrerbildung

Das Völkerkundemuseum Linden-Museum in Stuttgart. (Bild: picture alliance/Sina Schuldt/dpa)
Kunst und Kultur

Kultur kann sich auf Land verlassen

Jugendliche halten ein Banner mit der Aufschrift «Ehrenamt» in den Händen.
Bürgerengagement

Sozialministerium fördert 27 Ehrenamtsprojekte

Ein Integrationsmanager erarbeitet mit zwei jugendlichen Flüchtlingen aus Eritrea Bewerbungsschreiben. (Foto: © dpa)
Integration

Rund 1,55 Millionen Euro für Integrationsarbeit in ländlichen Räumen

Ein Kinderarzt untersucht einen Jungen mit einem Stethoskop.
Gesundheit

Land stärkt kinder- und jugendärztliche Versorgung

Ministerialdirektor Dr. Christian Schneider beim Erfahrungsaustausch Gestaltungsbeirat
Baukultur

Erfahrungsaustausch zu kommunalen Gestaltungsbeiräten

Touristen sitzen im Aussenbereich von Restaurants.
Bundesrat

Mehrwertsteuersenkung für die Gastronomie im Bundesrat

Eine Sozialarbeiterin misst die Blutdruckwerte eines Probanden und übermittelt diese drahtlos per Smartphone an einen Arzt.
Medizinwirtschaft

Meilenstein zur Verbesserung der Patientenversorgung

Bei dem Bild handelt es sich um einen Screenshot der Startseite von kinderschutz-bw.de, einer Initiative des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration. Es zeigt einen kleinen Jungen, der mit einem Holzflugzeug spielt.
Kinderschutz

Webplattform Kinderschutz für Baden-Württemberg gestartet

Forum Raumentwicklung
Raumentwicklung

Neue Veranstaltungsreihe zur sys­tematischen Raumbeobachtung

Eine ältere Dame lernt die Bedienung eines Computers.
Ländlicher Raum

Land fördert digitale Teilhabe im Alter mit „Klick & Klar“

Eine Pflegekraft hilft einer alten Frau beim Trinken aus einem Becher in einem Seniorenheim (Bild: Patrick Pleul / dpa)
Sozialversicherung

Land fordert Steuerfinan­zierung versicherungsfremder Leistungen

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 16. Dezember 2025