Mobilität

Elektroauto sichert Mobilität von Senioren und jungen Familien

Smart Electric Drive (© Mercedes)

„Die Landesregierung hat sich im Koalitionsvertrag verpflichtet Baden-Württemberg zur Pionierregion nachhaltiger Mobilität zu machen“, sagte der Minister für Ländlichen Raum, Alexander Bonde, beim Besuch der Gemeinde Frittlingen (Landkreis Tuttlingen).

„Nachhaltige Mobilität ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich ökologische Verantwortung, soziale Gerechtigkeit und ökonomische Leistungsfähigkeit miteinander verbinden lassen. Klima- und Umweltschutz, Demografie und andere ökologische und ökonomische Herausforderungen verlangen nach intelligenten und für alle bezahlbaren Verkehrskonzepten“, so Bonde weiter. Auf seiner Sommertour machte sich der Minister ein Bild von den Möglichkeiten der Elektromobilität im Ländlichen Raum.

Schadstoff- und Lärmemissionen deutlich verringern

„Wegen der im Vergleich zu urbanen Räumen längeren Wege zu Arztpraxen, Läden, Schulen und Behörden wird das Auto in ländlich geprägten Regionen auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Deshalb besteht nicht zuletzt auch hier die Notwendigkeit, straßenverkehrsbedingte Schadstoff- und Lärmemissionen deutlich zu verringern. Der Ersatz von verbrennungsmotorbetriebene Autos durch Autos mit Elektroantrieb würde nicht nur zu besserer Luft und weniger Lärm in ländlichen Städten und Gemeinden führen. Er wäre zudem von nicht zu unterschätzender Bedeutung für die Erreichung der Ziele der Energiewende und des Klimaschutzes. Gleichzeitig kann der Einsatz von Elektromobilität im Ländlichen Raum zeigen, wie vielfältig die Einsatzmöglichkeiten von alternativen Antriebskonzepten heute schon sind. Davon kann gerade der Automobilstandort Baden-Württemberg mit seiner starken Exportorientierung profitieren. Hier können unsere Hersteller vor der Haustür für den Weltmarkt forschen“, so Bonde weiter.

Voraussetzung hierfür sei allerdings, dass der Strom für den Antrieb der Elektromotoren aus Windkraft- und Fotovoltaikanlagen, Biomasse-Blockheizkraftwerken oder anderen regenerativen Energiequellen komme. „Für die regenerative Stromerzeugung bieten viele Bereiche des Ländlichen Raums hervorragende Voraussetzungen, so dass der Strom für die Ladesäulen der Elektroautos im Idealfall sogar vor Ort erzeugt werden kann“, sagte der Minister.

Bürgerschaftliches Engagement spielt große Rolle

Minister Bonde zeigte sich sehr erfreut, dass das vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz im Rahmen des Ideenwettbewerbs Elektromobilität geförderte Elektrofahrzeug der Gemeinde Frittlingen dazu beitragen wird, einerseits den Tagesablauf älterer und pflegebedürftiger Mitbürgerinnen und Mitbürger zu erleichtern, andererseits aber auch das hohe Mobilitätsbedürfnis jüngerer Familien, die sich kein Zweitauto leisten können, zu befriedigen. Auch die Tatsache, dass das Elektroauto von ehrenamtlich tätigen Mitgliedern des Nachbarschaftshilfevereins Mikado - Mithilfe und Kontakte im Dorf e. V. - gefahren werden wird, hob der Minister lobend hervor. Bonde: „Beim Modellprojekt Elektrofahrzeug Frittlingen handelt es sich um ein innovatives und zukunftsgerichtetes Konzept zur Sicherung einer nachhaltigen Mobilität in ländlichen Kommunen. Es ist von bürgerschaftlichem Engagement getragen, interkommunal und generationenübergreifend ausgerichtet. Ich kann es daher nur zur Nachahmung empfehlen.“

Modellprojekt Elektrofahrzeug Frittlingen

Bonde zeigt sich überzeugt, dass das Modellprojekt Elektrofahrzeug Frittlingen der Diskussion über zukunftsweisende und nachhaltige Mobilitätskonzepte im Ländlichen Raum zusätzliche Schubkraft verleihen wird. Letztendlich gehe es auch hier darum, praxistaugliche Antworten auf die Frage zu finden, wie die ländlichen Regionen Baden-Württembergs als lebendige und vitale Wirtschafts- und Lebensräume für künftige Generationen erhalten und weiterentwickelt werden könnten. „Eine aktuelle Studie des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) in Stuttgart zeigt, dass die Einstiegsdynamik der noch jungen, aber vielversprechenden Technologie enorm ist: Zu Beginn des Jahres waren bereits 15.800 Fahrzeuge mit Elektroantrieb auf Deutschlands Straßen unterwegs. Das entspricht einem Zuwachs von 78 Prozent gegenüber dem Vorjahr“, betonte Bonde abschließend.

Ideenwettbewerb Elektromobilität im Ländlichen Raum

Der Ideenwettbewerb Elektromobilität im Ländlichen Raum ist Teil der von der Landesregierung am 19. Dezember 2011 beschlossenen Landesinitiative Elektromobilität II. Als Ergebnis der Ausschreibung des Wettbewerbs durch das MLR im Sommer 2012 sind über 30 Bewerbungen mit teilweise sehr innovativen und originellen Projektvorschlägen eingegangen. Beispiele hierfür sind Bürgerbusse, in denen ältere und gehandicapte Menschen oder Schüler transportiert werden, intermodale Verkehrskonzepte unter Einsatz von Pedelecs und Elektroautos, Carsharing-Projekte mit touristischer Ausrichtung und zur Verbesserung der kommunalen Nahversorgung unter Einsatz intelligenter IT-Technik, Ergänzung des ÖPNV mit Elektro-Ruftaxis und anderen flexiblen Bediensystemen, Verwendung von Minischleppern im kommunalen Bauhof und Friedhof sowie der Einsatz von elektrisch betriebenen Fahrzeugen für das Biocatering in Schulen und Kindergärten.

Eine Fachjury hat 20 Projekte ausgewählt und dem MLR zur Förderung empfohlen. Am 30. April 2013 hat Minister Bonde den Gewinnern des Ideenwettbewerbs die Förderbescheide übergeben. Darunter war auch die Gemeinde Frittlingen mit ihrem Modellprojekt „Elektrofahrzeug Frittlingen“. Das Projekt ist stark von bürgerschaftlichem Engagement geprägt und interkommunal ausgerichtet. Das Elektrofahrzeug soll dem Nachbarschaftshilfeverein Mikado - Mithilfe und Kontakte im Dorf e.V. - zur Verfügung gestellt werden. Der Verein wird von den Gemeinden Frittlingen, Denkingen, Balgheim, Deilingen und Gosheim getragen.

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