Karlsruhe - Zu wenig Regen bringt zunehmend Sorgen um die Wasserqualität im Südwesten. Derzeit stehe das Wasser in Flüssen und Bächen so niedrig wie zuletzt 2003, teilte das Regierungspräsidium Stuttgart mit. Dadurch komme es «zu ungünstigen Mischungsverhältnissen bei der Einleitung von gereinigtem Abwasser aus den Kläranlagen in die Gewässer». Bei Niedrigwasser im Neckar etwa sei der Anteil an Klärwasser schon erheblich, sagte Werner Schulz von der Hochwasser-Vorhersagezentrale in Karlsruhe.
Das Niedrigwasser könne auch Folgen für die Pflanzen und Tiere in den Gewässern haben - «bis hin zum Absterben von empfindlichen Arten», so das Regierungspräsidium. Die Gefahr eines zu geringen Gehaltes von Sauerstoff in niedrigem Wasser bestehe dagegen eher im Sommer. «Bei niedrigen Temperaturen kann Sauerstoff besser und länger gespeichert werden», sagte Wasser-Experte Schulz.
Die Behörden rechnen damit, dass die Trockenheit noch eine weitere Woche anhält und die Pegelstände bis dahin sogar unter die Werte von 2003 weiter absinken. «Eine derart lang anhaltende Niedrigwasserperiode wurde so spät im Jahresverlauf noch nicht beobachtet», hieß es. «Sobald wieder Regen fällt, füllen sich die Gewässer aber sehr schnell wieder auf», sagte Schulz.
Die Trockenheit der vergangenen Wochen hatte auch der Rheinschifffahrt zu schaffen gemacht. Deswegen waren in den vergangenen Tagen vermehrt kleinere Schiffe mit weniger Tiefgang eingesetzt worden.
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dpa/lsw