Tierschutz

Verleihung des Tierschutzpreises Baden-Württemberg 2013

„Die diesjährigen Preisträger des Tierschutzpreises Baden-Württemberg zeigen das beachtliche Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger für das Wohl der Tiere. Sie erreichen mit ihrem Handeln entscheidende Fortschritte im Tierschutz. Dass in diesem Jahr drei landwirtschaftliche Betriebe unter den Preisträgern sind, ist ein besonders starkes Signal. Für immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher sind Tierwohl und eine artgerechte Tierhaltung Entscheidungskriterien beim Einkauf. Die ausgezeichneten Landwirte nehmen diese gesellschaftlichen Ansprüche auf und zeigen, wie sich auch konventionelle Tierhaltung verbessern lässt – und wie sich Tierwohl und erfolgreiche Betriebsführung in der Praxis verbinden lassen. Der Karlsruher Tiertisch als vierter Preisträger hat sich mit der Gründung einer Initiative darum verdient gemacht, dass in finanzielle Notsituationen geratene Mitbürger ihre Tiere behalten können“, sagte Verbraucherminister Alexander Bonde bei der Preisverleihung in Stuttgart. Der Tierschutzpreis des Landes Baden-Württemberg sei eine Anerkennung für herausragende ehrenamtliche Tätigkeiten im Tierschutz und für beispielhafte Tierhaltungsformen. „Die Tätigkeit der Preisträger soll dabei auch Beispiel und Vorbild für alle Bürger sein, sich für den Tierschutz in vielfältiger Weise einzusetzen“, so Bonde.

Die Preisträger

Der Tierschutzpreis wird alle zwei Jahre verliehen. Er ist mit einem Preisgeld von insgesamt 5.000 Euro dotiert und wird in diesem Jahr zu gleichen Teilen an folgende vier gleichrangige Preisträger vergeben:

Legehennenbetrieb der Familie Hans-Joachim Schneider, Rottenburg

Familie Schneider hat ihre Legehennenhaltung schon seit 1989 auf Bodenhaltung umgestellt und sie 1995 mit einem großzügig angelegten Kaltscharrraum erweitert. 2002 entstand ein neues Konzept. Es handelt sich dabei um ein ganzjähriges Freilandhaltungssystem mit einem inzwischen patentierten mobilen Stall. Jede mobile Stalleinheit verfügt über drei wechselnde Standplätze (Weideparzellen), von denen jeder Wasser- und Stromanschluss hat. Das Gelände wurde hierzu in Zusammenarbeit mit der Forstfachhochschule Rottenburg vorbereitet. Derzeit betreibt die Familie fünf mobile Ställe in ökologischer Bewirtschaftung: einen Stall mit 1.000 Hennen und vier Ställe mit je 1.200 Hennen. Ein sechster Stall ist im Aufbau. Im Auslauf finden die Hennen Deckung durch Begrünung mit Energiepflanzen und mit Pappeln und Weiden. Eine eigene Junghennenaufzucht ist in Planung.

Milchviehkooperation Hof Aischland GbR, Familien Norbert Beck und Jürgen Stolz, Weikersheim

Der von beiden Familien konventionell geführte Hof bewirtschaftet 140 Hektar im Ackerbau und 80 Hektar als Grünland. Der Viehbestand setzt sich aus 175 Jungrindern und 275 Milchkühen zusammen. Der Milchviehstall wurde 2011 erbaut und hat 277 Tierplätze. Er ist als Außenklimastall konzipiert. Ausgestattet ist er mit Tiefboxen und Massagebürsten sowie großdimensionierten Übergängen und Laufgängen. Die Klimaregulierung erfolgt durch Querlüftung mit automatisch gesteuerten, variablen Außenwänden. Die Beleuchtung wird automatisch den Lichtverhältnissen angepasst. Zusätzlich gibt es einen großzügigen Bereich mit Tiefstreu, in dem die Kühe in der Zeit um die Geburt gehalten werden. Der Abkalbebereich ist im ehemaligen Milchviehlaufstall eingerichtet und mit einem separaten Tiefstreuliegebereich versehen. Der Betrieb ist darüber hinaus sozial orientiert, er organisiert Tage der offenen Tür und Schulaktionstage auch mit behinderten Kindern. Er beschäftigt außerdem einen behinderten Mitarbeiter. Darüber hinaus ist es ein Berufsschulbetrieb.

Rinderhaltungsbetrieb Christoph Trütken und Birgit Strohmeier, Bad Dürrheim

Der Bio-Betrieb hält 31 Milchkühe und 4 Ammenkühe sowie Jungvieh. Der Stallneubau ermöglicht eine besonders artgerechte Tierhaltung. Es ist ein Offenstall, dessen Fressplätze mit Gummimatten belegt sind. Ungewöhnlich dabei ist, dass er keine Liegeboxen hat, sondern einen großflächigen Liegebereich mit Tiefstreu. Ergänzt wird die Ausstattung mit einem befestigten Laufhof zwischen dem Fressbereich und dem Liegebereich. Die Laufstallhaltung wird mit Weidegang kombiniert. Die Tiere werden nicht enthornt. Insofern zeigt sich, dass eine Haltung von Rindern mit Hörnern problemlos möglich ist, wenn gewisse Rahmenbedingungen erfüllt sind, wie beispielsweise ein ausreichendes Platzangebot, ausreichende Gangbreiten, keine Überbelegung der Fressplätze und eine ruhige Umgangsweise.

Karlsruher Tiertisch e.V., Hans Dieter Rühle, Karlsruhe

Vor 3 Jahren hat Dieter Rühle den „Karlsruher Tiertisch e.V.“ ins Leben gerufen. Der Verein unterstützt bedürftige und in Not geratene Tierhalter mit kostenlosem Futter und Zubehör. Die Mitbürger erhalten auch Tipps zur Tierhaltung, so dass sie ihre Tiere weiterhin behalten können und nicht in Tierheime abgeben müssen. In der Regel haben bedürftige Personen eine sehr enge Bindung zu ihren Tieren. Zusätzlich gewährt der Verein auch finanzielle Hilfe für erforderliche Behandlungen erkrankter Tiere.

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