Berufliche Ausbildung

Rund zehn Millionen Euro für überbetriebliche Berufsausbildungslehrgänge

Ausbilderin mit Lehrling

In diesem Jahr fördert das Land überbetriebliche Berufsausbildungslehrgänge mit rund zehn Millionen Euro. Durch die überbetrieblichen Lehrgänge wird die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe gestärkt und ein hohes Qualitätsniveau in der Berufsausbildung garantiert.

Mit rund zehn Millionen Euro fördert das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus im Jahr 2021 überbetriebliche Berufsausbildungslehrgänge in Baden-Württemberg. „Von unseren überbetrieblichen Ausbildungslehrgängen profitieren vor allem kleine Betriebe. Denn deren Auszubildende lernen hier genau die Ausbildungsinhalte, die der jeweilige Ausbildungsbetrieb aufgrund seiner Größe oder Spezialisierung nicht selbst vermitteln kann. So garantieren wir ein hohes Qualitätsniveau in der Berufsausbildung“, erklärte Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut. Durch die Förderung, die Wirtschaftsorganisationen erhalten, sollen über 8.800 Lehrgänge in rund 100 Bildungseinrichtungen durchgeführt werden. Unterrichtet werden dort über 85.000 Auszubildende in den Schwerpunkten Handwerk und Bauwirtschaft.

Viele baden-württembergische Unternehmen haben einen großen Bedarf an beruflich qualifizierten Fachkräften und Auszubildenden: „Ausbilden heißt, nachhaltig Fachkräfte sichern. Durch die überbetrieblichen Lehrgänge stärken wir deshalb auch die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe“, führte Hoffmeister-Kraut aus. Außerdem unterstütze die Landesregierung damit die Entwicklungschancen von Jugendlichen, „denn eine Berufsausbildung ist ein ausgezeichnetes Fundament für die berufliche und persönliche Entwicklung junger Menschen“, so die Ministerin.

Zusätzliche Lehrgangsinhalte aufgrund technischer Entwicklung und neuen Berufsfeldern

Die rasche technologische Entwicklung und neu entstehenden Berufsfelder erforderten zusätzliche Lehrgangsinhalte in der überbetrieblichen Ausbildung. „Deshalb werden die Inhalte der Lehrgänge laufend an die technologische Entwicklung angepasst. Und wir stellen fest, dass sie immer stärker von den Betrieben in Anspruch genommen werden“, so Hoffmeister-Kraut weiter.

Die mit Abstand meisten Lehrgänge würden bei den Handwerksorganisationen des Landes durchgeführt, allein hier seien über 46.600 Auszubildende an rund 5.000 Lehrgängen beteiligt, so die Ministerin: „Das Handwerk steht für eine anspruchsvolle Ausbildung. Das gilt umso mehr, weil die Anforderungen in der Ausbildung und im Betrieb durch die Digitalisierung ebenso wie in der Beratung und im Service ansteigen“, hob Hoffmeister-Kraut hervor. Allein im Handwerk würden über 130 vielfältige Ausbildungsberufe angeboten, etwa Oberflächenbeschichter oder Orthopädietechnikmechaniker.

Die Bauwirtschaft gehört zu den großen Trägern der Ausbildung

Mit 1.600 Lehrgängen für über 22.600 Auszubildende zählt die Bauwirtschaft in Baden-Württemberg zu den großen Trägern der überbetrieblichen Ausbildung. Dazu gehören sowohl große Bauunternehmen als auch kleine und mittelständische Handwerksbetriebe aus den Bereichen Hoch-, Tief-, Straßen- sowie Ausbau. Die überbetrieblichen Lehrgänge erfolgen an den Bildungszentren der Bauwirtschaft in Ergänzung zur betrieblichen Ausbildung. „Dort erwarten die künftigen Fachkräfte am Bau optimale Voraussetzungen, um die vielfältigen Fertigkeiten für ihren zukünftigen Beruf zu lernen – moderne Techniken, neueste Arbeitsmethoden und aktuelle Anwendungsverfahren“, sagte Hoffmeister-Kraut weiter. Es gebe 20 verschiedene Ausbildungsberufe in der Bauwirtschaft, wie Trockenbaumonteur, Feuerungs- und Schornsteinbauer oder Betonfertigteilbauer.

Auch die Industrie- und Handelskammern (IHK) in Baden-Württemberg führen für rund 5.200 Teilnehmende überbetriebliche Lehrgänge durch. Dazu zählen abwechslungsreiche Berufe wie Technischer Produktdesigner oder Fachkraft für Metalltechnik.

Übersicht der bewilligten überbetrieblichen Berufsausbildungslehrgänge (ÜBA-Lehrgänge) im Jahr 2021

Antragsteller / Zuwendungsempfänger

Fördersumme

Handwerkskammer Freiburg

1.049.271,90 Euro

Handwerkskammer Heilbronn-Franken

389.502,85 Euro

Handwerkskammer Karlsruhe

554.230,45 Euro

Handwerkskammer Konstanz

614.596,45 Euro

Handwerkskammer Mannheim

646.034,45 Euro

Handwerkskammer Region Stuttgart

758.106,05 Euro

Handwerkskammer Reutlingen

570.761,75 Euro

Handwerkskammer Ulm

526.818,12 Euro

Akademie Deutsches Bäckerhandwerk

95.763,30 Euro

Akademie für Hörgeräte Akustik in Lübeck

19.061,80 Euro

Augenoptiker-Innung Baden-Württemberg

319.583,50 Euro

Ausbildungszentrum Mittelbaden – AZB e.V.

38.590,00 Euro

Bau-Innung Pforzheim

37.720,80 Euro

BBT Berufliche Bildungsstätte Tuttlingen

5.000,00 Euro

Berufsförderungsgesellschaft des baden-württembergischen Stuckateurhandwerks m.b.H.

230.860,00 Euro

Berufsförderungsverein des baden-württembergischen Dachdeckerhandwerks e.V.

126.629,00 Euro

Berufsförderungswerk der Südbadischen Bauwirtschaft

311.845,00 Euro

Bildungsakademie der Bauwirtschaft Baden-Württemberg

1.226.387,00 Euro

etz Elektro Technologie Zentrum Stuttgart

389.063,95 Euro

Fachverband Glas-Fenster-Fassade Baden-Württemberg

68.305,50 Euro

Friseur- und Kosmetik-Innung Calw

4.643,60 Euro

Friseur- und Kosmetik-Innung Karlsruhe-Bretten

16.074,00 Euro

Friseurinnung Pforzheim

9.161,80 Euro

Friseurinnung Vaihingen/Enz-Mühlacker

3.662,25 Euro

GARP – Bildungszentrum für die IHK Region Stuttgart e. V.

302.000,00 Euro

GATEX – Gemeinschaftsausbildungsstätte der Textilindustrie

39.960,00 Euro

Gemeinnütziges Berufsförderungswerk des Baden-Württembergischen Zimmerer- und
Holzbaugewerbes GmbH

537.030,00 Euro

IHK Ostwürttemberg, Heidenheim

8.355,00 Euro

IHK Ostwürttemberg, IHK Bildungszentrum in Aalen

130.040,00 Euro

IHK Region Stuttgart, IHK Bildungshaus (Remshalden)

160.000,00 Euro

IHK Reutlingen, IHK Akademie Albstadt

19.800,00 Euro

IHK Südlicher Oberrhein, IHK-Bildungszentrum Südlicher Oberrhein GmbH in Offenburg

85.240,00 Euro

Industrieverband Technische Gebäudeausrüstung BW e.V. ITGA

2.000,00 Euro

Innung des Kraftfahrzeuggewerbes Nürtingen-Kirchheim/Teck

17.875,20 Euro

Innung Elektro- und Informationstechnik Ludwigsburg

27.310,60 Euro

Kreishandwerkerschaft Biberach

123.506,25 Euro

Kreishandwerkerschaft Bodenseekreis

7.586,70 Euro

Kreishandwerkerschaft Heidenheim

91.046,15 Euro

Kreishandwerkerschaft Ostalb

37.619,35 Euro

Kreishandwerkerschaft Ravensburg

16.158,55 Euro

Kreishandwerkerschaft Rems-Murr

1.092,50 Euro

Landesinnung der Modisten Baden-Württemberg

120,00 Euro

Landesinnung des Schornsteinfegerverbands Baden-Württemberg

106.842,60 Euro

Landesinnung Kälte-Klima-Technik Hessen-Thüringen/Baden-Württemberg

244.933,60 Euro

Landesinnungsverband des Konditoreihandwerks Baden-Württemberg

20.653,80 Euro

Landesinnungsverband Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk Baden-Württemberg

36.576,00 Euro

Modellbauerinnung Baden-Württemberg

24.120,00 Euro

Schreinerinnung Böblingen

6.156,00 Euro

Schreinerinnung Emmendingen

4.058,40 Euro

Schreinerinnung Göppingen

3.272,75 Euro

Schreinerinnung Ludwigsburg

2.365,50 Euro

Schreinerinnung Nürtingen-Esslingen

7.287,60 Euro

Überbetriebliche Ausbildungswerkstätte Buchen e.V. in der IHK Rhein-Neckar

133.800,00 Euro

Umschulungs- und Fortbildungszentrum Niederstetten e.V.

54.000,00 Euro

Verband des Landtechnischen Handwerks Baden-Württemberg

56.983,20 Euro

Summe

10.319.463,27 Euro

Überbetriebliche Ausbildungslehrgänge werden in Baden-Württemberg in rund 100 Bildungszentren der Wirtschaftsorganisationen angeboten und vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus mit jährlich rund zehn Millionen Euro gefördert. Die Inhalte der Lehrgänge werden fortlaufend an neue Berufsbilder und technische Entwicklungen angepasst. Hier lernen die Auszubildenden spezielle Inhalte, die der jeweilige Ausbildungsbetrieb wegen seiner Größe oder Spezialisierung nicht vermitteln kann. Dadurch werden vor allem kleine und mittlere Betriebe in die Lage versetzt, qualifizierte Nachwuchskräfte zu gewinnen. Die Lehrgänge sind ergänzender Bestandteil der betrieblichen Ausbildung und garantieren ein hohes Niveau der immer komplexer werdenden Ausbildung.

Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus: Ausbildung – attraktiver Weg in den Beruf

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