Die Bewahrung der wertvollen Kulturlandschaften im Land rückt seit Jahren verstärkt in das Bewusstsein der Öffentlichkeit. Für den Erhalt dieser bedeutenden Kulturlandschaften ist eine engagierte Landschaftspflege unverzichtbar. Mit der Naturschutzstrategie Baden-Württemberg hat Grün-Rot einen bundesweit einzigartigen Fahrplan für wirkungsvollen Naturschutz vorgelegt, der nach und nach umgesetzt wird. Wichtiger Bestandteil der Naturschutzstrategie sind die Landschaftserhaltungsverbände (LEV), deren Gründung die grün-rote Landesregierung finanziell fördert.
„Die Landschaftserhaltungsverbände in Baden-Württemberg haben eine enorme Bedeutung, wenn es um die Pflege wertvoller Feucht- und Streuobstwiesen, um die Sanierung von Trockenmauern oder um den Erhalt seltener Pflanzenarten in Naturschutzgebieten geht. Der Erhalt unseres wertvollen Naturerbes und dessen biologischer Vielfalt ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wie hier in Schwäbisch Hall leisten die mittlerweile 30 Landschaftserhaltungsverbände in Baden-Württemberg einen unverzichtbaren Beitrag, um die faszinierenden Kulturlandschaften im Land zu schützen und zu bewahren“, sagte Naturschutzminister Alexander Bonde beim Besuch des Landschaftserhaltungsverbandes Schwäbisch Hall.
Beim LEV Schwäbisch Hall haben sich 30 Städte und Gemeinden sowie Landwirtinnen und Landwirte, bäuerlichen Organisationen, Naturschützerinnen und Naturschützer und Umweltverbände vor 20 Jahren als gemeinnütziger Verein zusammengetan. Die Umsetzung von Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen im Rahmen des Schutzgebietsnetzes Natura 2000 im Landkreis Schwäbisch Hall bilden einen Schwerpunkt der Arbeit des LEV.
„Der Landkreis Schwäbisch Hall ist durch die landwirtschaftlich wichtige und meist ackerbaulich genutzte Hohenloher Ebene geprägt. Die einzigartigen trockenen Talhänge und Flussauen von Kocher und Jagst sind ein wichtiges Refugium für viele Tier- und Pflanzenarten und daher von enormer Bedeutung für die biologische Vielfalt. Der Landschaftserhaltungsverband Schwäbisch Hall engagiert sich seit seiner Gründung im Jahr 1995 mit vielfältigen Maßnahmen für den Erhalt der landschaftlichen Vielfalt – beispielsweise durch den Erhalt von Nasswiesen und Magerrasen, mit Zuschüssen für die Pflanzung von Streuobstbäumen sowie durch die Gestaltung von Feuchtbiotopen. Ich danke dem Landschaftserhaltungsverband Schwäbisch Hall für das hervorragende und langjährige Engagement“, würdigte Bonde die Leistungen des LEV Schwäbisch Hall beim Termin vor Ort.
Der LEV sei außerdem ein wichtiger Ansprechpartner rund um Landschaftspflegefragen im Landkreis Schwäbisch Hall, so der Minister. „Landschaftserhaltungsverbände sind wichtige Dienstleister für den Natur- und Artenschutz. Sie bringen die Interessen unterschiedlichster Gruppen zusammen und arbeiten vertrauensvoll mit den Naturschutzverwaltungen zusammen“, sagte der Minister. Abschließend dankte Bonde allen, die sich beim LEV Schwäbisch Hall engagieren und mit ihm kooperativ zusammenarbeiten.
Einrichtung von Landschaftserhaltungsverbänden
Das Land Baden-Württemberg stellt den Landkreisen für die Einrichtung von Landschaftserhaltungsverbänden (LEV) Mittel für 1,5 Stellenäquivalente zur Verfügung. Nur eine halbe Stelle ist von den Trägervereinen selbst zu erbringen. Nach Gründung eines LEV, dessen Besetzung mit den Arbeitskräften sowie der Fertigstellung eines Managementplans im jeweiligen Landkreis wird eine sogenannte Natura 2000-Beauftragten-Stelle bei der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises eingerichtet, für die das Land die Personal- und Sachkosten übernimmt. Die/der Natura 2000-Beauftragte soll insbesondere die Abwicklung der Fördermaßnahmen übernehmen.
LEV-Koordinierungsstelle: Landschaftserhaltungsverbände
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Landschaftserhaltungsverbände
LEV Schwäbisch Hall
Der LEV Schwäbisch Hall wurde im Jahr 1995 gegründet und ist der zweitälteste LEV in Baden-Württemberg. Mittlerweile werden Extensivierungs- und Pflegemaßnahmen mit staatlichen Fördermitteln in Höhe von 600.000 Euro umgesetzt. Die Vertragsnaturschutzflächen wurden von anfangs 220 Hektar auf über 1.000 Hektar gesteigert. Weitere Maßnahmen sind die Biotop- und Landschaftspflege sowie Artenschutz.
Broschüre: „Naturschutzstrategie Baden-Württemberg – viel erreicht und noch viel vor“