Hochschulen

Land richtet Wrangell-Programm auf Juniorprofessorinnen aus

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Eine Frau führt in einem Labor eine Untersuchung durch.

Das Land richtet das Margarete von Wrangell-Programm auf Juniorprofessorinnen aus, um die Talente und Potenziale in Baden-Württemberg bestmöglich zu nutzen. Verlässlichere Karrierewege nach der Promotion sind ein wesentlicher Schlüssel für mehr Gleichstellung in der Wissenschaft.

Zur Unterstützung junger Nachwuchswissenschaftlerinnen bei dem Übergang von der Post-Doc-Phase zur Lebenszeitprofessur startet das Wissenschaftsministerium das neue Margarete von Wrangell-Programm. Das nach Deutschlands erster Professorin benannte Programm setzt neue Impulse: Junior- und Tenure-Track-Professorinnen erhalten die Möglichkeit, für drei Jahre eine frisch promovierte Wissenschaftlerin zu beschäftigen, um ihr Forschungsfeld zu profilieren. Die Wissenschaftlerin erhält drei Jahren eine verlässliche Vollzeit-Beschäftigung, um sich für eine Post-Doc-Position wie Juniorprofessur, Tenure-Track-Professur oder Nachwuchsgruppenleitung zu qualifizieren.

„Verlässlichere und transparente Karrierewege nach der Promotion sind ein wesentlicher Schlüssel, Gleichstellung in der Wissenschaft voranzubringen“, sagte Wissenschaftsministerin Petra Olschowski am 30. März 2023 in Stuttgart. „Das zeigen die guten gleichstellungspolitischen Erfahrungen mit der Juniorprofessur und anderen strukturierten Post-Doc-Positionen in den letzten Jahren. Mit der Neuausrichtung des Programms wollen wir einen entsprechenden Anreiz setzen.“

Frauen verlassen Wissenschaftssystem häufig in der Post-Doc-Phase

Inzwischen erwerben Frauen die Mehrzahl der Studienabschlüsse und 44 Prozent der Promotionen, dennoch liegt der Frauenanteil bei den W2- und W3-Professuren nur bei 23 Prozent. Viel zu viele hervorragende Frauen verlassen das Wissenschaftssystem in der Post-Doc-Phase. Strukturierte Positionen mit transparenten Auswahlverfahren und verlässlicheren Perspektiven wirken dem Brain-Drain entgegen: Bei den W1-Professuren (Junior- und Tenure-Track-Professuren) liegt der Frauenanteil bundesweit wie an den Hochschulen Baden-Württembergs bei 48 Prozent.

„Mehr Frauen für die Wissenschaft zu gewinnen, ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit. Vielmehr liegt es im ureigenem Interesse Baden-Württembergs, Talente und Potenziale bestmöglich zu nutzen“, sagte Ministerin Petra Olschowski. „Denn das Land lebt von guten Ideen und seinen kreativen Köpfen mit ihren vielen verschiedenen Perspektiven!“

Margarete von Wrangell-Programm

Für das Programm steht ein Budget von 14,18 Millionen Euro zur Verfügung. Davon werden 5,67 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF Plus) bereitgestellt. Finanzierbar sind rund 50 Förderungen. Neben der Förderung des Beschäftigungsverhältnisses (E13/E14) steht für frisch Promovierte ein Qualifizierungsbudget von 5.000 Euro pro Jahr zur Verfügung. Gefördert werden kann eine Wissenschaftlerin, deren Promotion bei Antragsstellung jünger ist als zwei Jahre. Die Ausschreibung des Programms erfolgt fortlaufend. Antragsberechtigt sind alle W1-Professorinnen (Juniorprofessorinnen, Tenure-Track-Professorinnen), die an einer staatlichen Hochschule Baden-Württembergs beschäftigt sind, in den ersten eineinhalb Jahren nach Amtsantritt. Die Anträge können ab sofort bis zunächst zum 31. Mai 2025 gestellt werden und werden fortlaufend bewilligt.

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst: Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses

Weitere Meldungen

Ministerpräsident Winfried Kretschmann auf der dritten Jahresveranstaltung des Strategiedialog „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“
Wohnen und Bauen

Baden-Württemberg gestaltet die Bauwende aktiv

Bevölkerungsschutz Auszeichnung
Ehrenamt

Ehrenamtsfreundliche Arbeitgeber ausgezeichnet

Eine bronzene Figur der Justitia.
Justizministerkonferenz

Beschleunigung asylgerichtlicher Verfahren beschlossen

Staatsrätin Barbara Bosch (links) und Walter Adler (rechts) stehen vor Fahnen und zeigen die Verleihungsurkunde.
Auszeichnung

Walter Adler mit Bundesverdienstkreuz geehrt

Eine Frau liegt auf einem Kissen mit Kopfhörern gegen Geräusche.
Gesundheit

Modellprojekt für schwer erkrank­te Erwachsene nach Infektionen

Podcast

Folge 2 des Wirtschaftspodcasts „Löwenherz“

Schülerinnen und Schüler verfolgen den Unterricht bei ihrer Lehrerin. (Bild: dpa)
Schule

Mehr als 1.000 Lehrerstellen zusätzlich besetzt

Ein Rollstuhlfahrer steht mit seinem Elektro-Rollstuhl am Bahnhof an einem Gleis. (Bild: picture alliance/Marijan Murat/dpa)
Mobilität

Mobilität der einen darf nicht auf Kosten anderer gehen

Forschungsanlage am Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung zum Direct Air Capture, dem Gewinnen von Kohlenstoffdioxid aus der Luft.
Förderung

Land fördert Entwicklung strategischer Technologien

v.l.: Ignazio Ceffalia, Oberbürgermeister der Stadt Geislingen an der Steige, und Ministerin Nicole Razavi MdL
Denkmalpflege

Land fördert Sanierung der Burg Helfenstein

Ein Bündel mit Umhüllungen für Glasfaserkabel hängt vor einem Haus in Oberflockenbach. (Bild: picture alliance/Uwe Anspach/dpa)
Breitbandbericht

Fortschritte beim Ausbau der digitalen Infrastruktur

Ein Krebsforscher arbeitet in einem Labor des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen in Heidelberg mit einer Pipette. (Bild: picture alliance/picture alliance / dpa)
Forschung

Erneuter Spitzenplatz bei europäischen Forschungsgeldern

Gesprengter Geldautomat
Polizei

Härtere Strafen für Geldautomatensprenger

Visualisierung des Neubaus Physik an der Universität Stuttgart
Vermögen und Bau

Spatenstich für den Neubau Physik an der Universität Stuttgart

Eine Besucherin der Ausstellung mit dem Titel: „Kunst & Textil“ sieht sich am 20. März 2014 in der Staatsgalerie in Stuttgart die Skulptur „Foud Farie“ aus dem Jahr 2011 von Yinka Shonibare an.
Kunst und Kultur

Land fördert 28 innovative Kulturprojekte