Landwirtschaft

Land erhöht Förderung für den Weinbau

Alexander Bonde, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, in einem Weinberg. (Bild: © dpa).

Ab 2015 können Weinbaubetriebe direkte, produktionsunabhängige Flächenprämien für ihre Weinberge erhalten. Außerdem wird im neuen Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl, kurz FAKT, der Bewirtschaftungszuschuss für die Erhaltung der Steillagen im Weinbau ab 2015 von 350 auf 900 Euro pro Hektar und Jahr angehoben.

„Mit insgesamt rund 16.000 Hektar Rebfläche in Baden prägt der Weinbau unsere einzigartige Kulturlandschaft und ist gleichzeitig großer Wirtschaftsfaktor im Ländlichen Raum. Unser Wein steht für Nachhaltigkeit, regionale Typizität und eine hohe Qualität. Die Winzerinnen und Winzer haben alle Herausforderungen der diesjährigen Vegetationsperiode sehr gut gemeistert, sodass uns ein ausgezeichneter Jahrgang 2014 bevorsteht - sowohl was Qualität als auch Quantität angeht“, sagte Weinbauminister Alexander Bonde bei der Herbstpressekonferenz des Badischen Weinbauverbandes in Freiburg-Opfingen.

Durch den internationalen Wettbewerb und aufgrund des anstehenden Strukturwandels stehe der Weinbau im Land vor zahlreichen Herausforderungen, so der Minister. „Dank vielfältiger Fördermaßnahmen der Landesregierung bieten sich dem Weinbau in Baden-Württemberg aber gute Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten. Ab 2015 können auch Weinbaubetriebe direkte, produktionsunabhängige Flächenprämien für ihre Weinberge erhalten. Außerdem wird im neuen Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl, kurz FAKT, der Bewirtschaftungszuschuss für die Erhaltung der Steillagen im Weinbau ab 2015 von 350 auf 900 Euro pro Hektar und Jahr angehoben. Damit leistet das Land einen wichtigen Beitrag, um den Steillagenweinbau, der unserer Kulturlandschaft ihren besonderen, unverwechselbaren Reiz verleiht, zu erhalten", betonte der Minister. In FAKT habe das Land außerdem höhere Prämien für den ökologischen Landbau vorsehen. Davon profitiert auch der ökologische Weinbau in Baden-Württemberg“, so Bonde.

Weitere gezielte Fördermaßnahmen für einen zukunftsfähigen Weinbau

Das Land schaffe mit seiner Weinbaupolitik positive Rahmenbedingungen und stehe den Winzerinnen und Winzern als verlässlicher Partner zur Seite. „Für den Zeitraum 2014 bis 2018 wird die EU Finanzmittel zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Weinbaus in Baden-Württemberg in Höhe von insgesamt 50 Millionen Euro zur Verfügung stellen. So können Investitionen in Verarbeitung und Vermarktung sowie in die Umstrukturierung und Umstellung von Rebflächen jährlich mit 10 Millionen Euro unterstützt werden. Wir haben die Fördersätze für die Umstrukturierung und Umstellung von Rebflächen erhöht und so auf die gestiegenen Investitionskosten im Weinbau reagiert. Dank dieser gezielten Maßnahmen kann die Wettbewerbsfähigkeit in der Weinproduktion verbessert und unsere vom Weinbau geprägte Kulturlandschaft erhalten werden“, betonte der Minister.

Neue Anbauregeln ab 2016

„Der Erhalt unserer Kulturlandschaft und die Sicherung des Qualitätsweinbaus in guten Lagen sind unsere wichtigsten Ziele bei der Umsetzung der neuen Anbauregeln, mit denen sich Bund und Land und insbesondere alle im Land Beteiligten momentan auseinandersetzen. Ab 2016 wird es möglich sein, in geringem Umfang Neuanpflanzungen zu genehmigen. Die jährliche Zuwachsmarge wird aktuell auf Bundesebene und zwischen den weinbautreibenden Bundesländern diskutiert“, berichtete Bonde. Noch in der Diskussion seien spezifische Kriterien zur Vergabe von Neuanpflanzungsrechten ab 2016. Damit werde es weiterhin restriktive Anbauregeln im Weinbau geben, was die gewachsene Weinkulturlandschaft sichere, aber auch Entwicklungsmöglichkeiten eröffne, so Bonde weiter.

Landesregierung unterstützt weiteren Ausbau des Weintourismus

„Der Tourismus im Weinbau stellt für viele Familienbetriebe im Land eine zusätzliche Einnahmequelle dar. Durch unterschiedliche Maßnahmen wie beispielsweise Investitionen in Beherbergung, Bewirtung und Gästeangebote oder auch neue Architektur, die vom Land gefördert werden können, wird der Weintourismus gestärkt. Der Landesregierung ist es ein wichtiges Anliegen, die vielfältigen Weintourismus-Aktivitäten zu einem flächendeckenden Netzwerk weiterzuentwickeln“, sagte Bonde.

Ein Highlight dieses Jahres waren die Feierlichkeiten rund um das 60. Jubiläum der Badischen Weinstraße. Im Jubiläumsjahr wurde die Badischen Weinstraße nach Norden verlängert, wodurch nun auch der Kraichgau und die Badische Bergstraße ein Teil dieser Weinstraße sind. Um das Projekt „Erlebnismarke Badische Weinstraße“ umzusetzen, sei eine Projektstelle bei der Schwarzwald-Tourismus GmbH eingerichtet worden. Zudem vermarkte die Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg mit dem Projekt „Wege durch den Weinsüden“ gezielt weintouristische Angebote für das gesamte Land, so der Minister abschließend.

Weitere Informationen

Das Land hat die Fördersätze für die Umstrukturierung und Umstellung von Rebflächen erhöht und reagiert damit auf die gestiegenen Investitionskosten im Weinbau:

  • In den Flachlagen von 5.000 auf 7.000 Euro pro Hektar
  • In Lagen mit über 30 Prozent Hangneigung von 10.000 auf 12.000 Euro pro Hektar
  • In den Lagen mit über 45 Prozent Hangneigung sowie Querterrassen von 15.000 auf 18.000 Euro pro Hektar
  • In den Mauersteillagen bzw. den Handarbeitslagen von 28.000 auf 32.000 Euro pro Hektar

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