Abwasser

Kongress „Spurenstoffe in der aquatischen Umwelt“

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Eine Kläranlage (Symbolbild: Patrick Seeger/dpa)

Um die Flüsse und Seen im Land vor Arzneimittelrückständen und anderen Spurenstoffen zu schützen, will die Landesregierung die europaweite Vorreiterrolle beim Bau und Betrieb von Anlagen zur Spurenstoffelimination auf kommunalen Kläranlagen weiter ausbauen.

Staatssekretär Andre Baumann hat auf dem 3. Kongress „Spurenstoffe in der aquatischen Umwelt“ in Heidelberg angekündigt, dass die Landesregierung die europaweite Vorreiterrolle Baden-Württembergs beim Bau und Betrieb von Anlagen zur Spurenstoffelimination („Vierte Reinigungsstufe“) auf kommunalen Kläranlagen weiter ausbauen wolle: „Inzwischen beseitigen oder reduzieren bei uns im Land bereits 14 Anlagen Arzneimittelrückstände, Flammschutzmittel, Duft- und Süßstoffe oder Korrosionsschutzmittel aus unseren Gewässern. 16 weitere Anlagen befinden sich im Bau oder in der Planung. Wir halten es für sinnvoll, dass noch mindestens 125 zusätzliche Kläranlagen der Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg mit dieser Technik ausgestattet werden.“

Die Kosten der bereits in Betrieb befindlichen 14 Anlagen im Land variierten in Abhängigkeit von der Größe, dem vorherigen Zustand der Kläranlage und der angewandten Technik sehr stark zwischen 3 und 60 Millionen Euro. „Für die 125 zusätzlichen Anlagen schätzen wir den Investitionsbedarf aktuell auf insgesamt rund 1,3 Milliarden Euro ein“, so der Staatssekretär.

Erhöhter Förderzuschuss für vierte Reinigungsstufe

Kommunen, die eine vierte Reinigungsstufe bauen wollen, können vom Umweltministerium einen um 20 Prozent erhöhten Förderzuschuss erhalten. „Zudem haben wir heute ein Arbeitspapier veröffentlicht, dass den Wasserbehörden, Städten und Gemeinden konkrete Hinweise liefert, wo sie eine Spurenstoffelimination auf Kläranlagen vordringlich umsetzen und welche Rahmenbedingungen sie dabei beachten sollten.“

Baumann bedauerte, dass unser heutiger Lebensstil zu einer Zunahme von Spurenstoffen in fast allen Flüssen und Seen führe. „Spurenstoffe gehören schon aus Vorsorgegründen nicht in Gewässer, die zur Trinkwassergewinnung genutzt werden“, so der Staatssekretär. Außerdem seien die Stoffe für Gewässerlebewesen schädlich, zum Beispiel reagierten Fische, Muscheln oder Wasserschnecken deutlich empfindlicher auf Wirkstoffe als der Mensch.

„Für ein stabiles und intaktes Ökosystem sind nicht nur die Kommunen mit ihren Kläranlagen verantwortlich“, betonte Umweltstaatssekretär Baumann weiter. „Alle Bürgerinnen und Bürger können dazu beitragen, dass bereits möglichst wenige dieser Stoffe ins Abwasser gelangen. Zum Beispiel gehören nicht mehr benötigte Arzneimittel in die Restmülltonne oder zurück in die Apotheke – und sonst nirgendwohin!“.

Umweltministerium: Spurenstoffe

Arbeitspapier Spurenstoffelimination auf kommunalen Kläranlagen in Baden-Württemberg (PDF)

Weitere Meldungen

Die IBK-Regierungschefs bei der symbolischen Steuerradübergabe im Zeppelin-Hangar Friedrichshafen, im Hintergrund steht ein Zeppelin.
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Bodenseeraum als Modellregion weiterentwickelt

Straßenbegleitgrün
Artenschutz

Straßenräume grüner gestalten

Mitarbeiter der Straßenmeisterei im Einsatz (Foto: © dpa)
Straßenverkehr

Neue Halle für die Straßenmeisterei Gaildorf

Ein Aufsteller mit Flyern.
Öffentlicher Nahverkehr

Verkauf von Fahrkarten in Reutlingen und Aulendorf

Tauberufer in Wertheim
Städtebauförderung

Kernstadt Wertheim erfolgreich saniert

Mitarbeiter des Bereichs der atmosphärischen Aerosolforschung beim Karlsruher Institut für Technologie (KIT) arbeiten im Wolkenlabor an der Anlage für Aerosol Interaktionen und Dynamik in der Atmosphäre (AIDA). (Foto: dpa)
Ländlicher Raum

Land fördert Innovationen und nachhaltige Technologien

Ein fahrender Regionalzug
Schienenverkehr

Ausbau der Schiene im Land geht weiter voran

Ein Haus, dessen Grundgerüst aus Holz besteht, steht in einem Tübinger Neubaugebiet. (Bild: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa)
Forst

Holzbaulösungen für Kommunen und die Wohnungswirtschaft

Autos fahren bei Gosbach (Baden-Württemberg) auf der Autobahn A 8 München - Stuttgart am Drackensteiner Hang über eine Brücke.
Verkehr

Baufreigabe für Albaufstieg

Verschiedene Mobilitätsicons von Bus über Auto bis Bahn liegen auf einer Baden-Württemberg-Karte.
Mobilität

Landesweites Verkehrsmodell bildet Verkehr digital ab

Logo des Landespreises 2020 für junge Unternehmen. (Bild: L-Bank)
Wirtschaft

Landespreis für junge Unter­nehmen 2026 ausgeschrieben

Anzeigetafel mit Abfahrtszeiten von Zügen an einem Bahnhof.
Bahnverkehr

Fahrplanwechsel bringt neue und schnellere Verbindungen

Ein Landwirt bei der Mostäpfellese mit Erntehelfern auf seiner Streuobstwiese. (Foto: © dpa)
Streuobst

Land führt Baumschnittförderung fort

Apfelbäume stehen auf einer Streuobstwiese (Foto: dpa)
Straßenverkehr

Was Streuobstwiesen mit dem Straßenbau zu tun haben

Die Hand einer jungen Frau hält eine Energiesparlampe, darin ist eine kleine Pflanze.
Wirtschaft

Förderprogramm „Umweltfinan­zierung“ der L-Bank gestartet