Kulturerbe im Osten

Jahresbilanz des Landes­beauftragten für Vertriebene und Spätaussiedler

Gedenkstätte der Heimatvertriebenen in Bad Cannstatt.

Das Land Baden-Württemberg wird weiterhin die Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa sichern, bewahren und erforschen. Denn der unermüdliche Einsatz für Frieden und Völkerverständigung in Europa ist wichtiger denn je.

„Wie reich und vielfältig die Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa ist, beeindruckt mich immer wieder aufs Neue. Als Landesbeauftragter für Vertriebene und Spätaussiedler stehe ich dafür ein, sie auch in Zukunft zu sichern, zu bewahren und zu erforschen“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident, Minister des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen sowie Landesbeauftragter für Vertriebene und Spätaussiedler Thomas Strobl im Rückblick auf das Jahr 2023.

Reise nach Temeswar

Ein besonderer Höhepunkt des vergangenen Jahres war die Reise von Minister Thomas Strobl ins westliche Rumänien im Juni. Gemeinsam mit einer Delegation der Stadt Ulm nahm er an den Heimattagen der Banater Deutschen teil. In Temeswar, zugleich europäische Kulturhauptstadt im Jahr 2023, erlebte Minister Thomas Strobl, wie präsent die Kultur und die Traditionen der deutschen Minderheit in Rumänien bis heute sind. Vor allem die zahlreichen persönlichen Gespräche und den Austausch schätzte er: „Anderen Menschen aufgeschlossen und interessiert zu begegnen, ist doch letztendlich das, was unser Leben bereichert“, fasste Minister Thomas Strobl seine Eindrücke der Reise zusammen.

Gelegenheit zu einem direkten Austausch mit Innenminister Thomas Strobl hatten Vertreter des Landesverbands des Bundes der Vertriebenen (BdV) und der landsmannschaftlichen Organisationen im Januar. Die Landsmannschaften schilderten unter anderem die Lage der deutschen Minderheit in den osteuropäischen Ländern und berichteten über ihre Hilfsmaßnahmen für Schutzsuchende aus der Ukraine.

Das gute Miteinander, das die Kooperation des Innenministeriums mit dem BdV-Landesverband und den Landsmannschaften seit Jahren kennzeichnet, zeigte sich auch bei der gemeinsamen Ausgestaltung der Feier zum Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung am 20. Juni 2023 in Bad-Cannstatt. Erstmals nahmen auch Ukrainerinnen und Ukrainer teil, die in Baden-Württemberg Aufnahme gefunden haben. Die Parallelen zwischen den leidvollen Erfahrungen von Flucht und Vertreibung nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und den schrecklichen Auswirkungen des Angriffskriegs der Russischen Föderation auf die Ukraine wurden in allen Ansprachen thematisiert.

Einsatz gegen jegliche Form von Antisemitismus

Mit Blick auf das Haus der Heimat erklärte Minister Thomas Strobl: „Das Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg hat im zurückliegenden Jahr eine vielfältige Kultur- und Bildungsarbeit geleistet. Wie schon seit vielen Jahren hat sich das Haus der Heimat auch 2023 wieder an den Jüdischen Kulturwochen in Stuttgart beteiligt. Vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten sind wir umso mehr dazu aufgerufen, uns gegen jegliche Form von Antisemitismus einzusetzen.“ Das Haus der Heimat brachte sich auch bei der Ausschreibung und Verleihung des Donauschwäbischen Kulturpreises 2023 überaus engagiert ein. Die Auszeichnungen gingen in diesem Jahr an Preisträgerinnen und Preisträger aus Ungarn und Serbien.

Das Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde in Tübingen kann ebenso wie das Institut für Volkskunde der Deutschen des östlichen Europa in Freiburg auf ein sehr produktives Jahr zurückblicken. Die dort tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler brachten ihre Forschungsergebnisse sowohl in die universitäre Lehre als auch in zahlreiche Publikationen und Vorträge ein. „Das Niveau und die Anzahl der Veröffentlichungen, Seminare und Tagungen kann sich sehen lassen“, führte Minister Thomas Strobl aus.

Der Landesbeauftragte für Vertriebene und Spätaussiedler sieht in der gelungenen Übergabe der Leitung des Donauschwäbischen Zentralmuseums in Ulm einen wichtigen Schritt für eine erfolgreiche Fortsetzung der Museumsarbeit. Im März verabschiedete sich der bisherige Direktor Christian Glass in den Ruhestand und legte die Leitung in die Hände seines Nachfolgers Tamás Szalay. „Tamás Szalay bringt beste Voraussetzungen mit, um das im In- und Ausland hoch angesehene Donauschwäbische Zentralmuseum in die Zukunft zu führen“, so Minister Thomas Strobl.

Gute Beziehungen pflegen

„Unser Land liegt im Herzen Europas. Ohne die Versöhnung mit unseren osteuropäischen Nachbarn wäre weder die deutsche Wiedervereinigung noch die Osterweiterung der Europäischen Union möglich gewesen. Unsere guten Beziehungen zu unseren Nachbarn im Osten gilt es daher zu pflegen, zu festigen und bestehende Kooperationen und Netzwerke auszubauen. Die Landsmannschaften und der BdV leisten hierfür sowohl in Baden-Württemberg als auch durch ihre Kontakte nach Osteuropa einen sehr wertvollen Beitrag. Gerade in Zeiten, in denen wieder Krieg in Europa herrscht, brauchen wir Brückenbauer für Frieden und Freiheit“, so das Fazit des Landesbeauftragten für Vertriebene und Spätaussiedler Thomas Strobl.

Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen: Kulturerbe im Osten

Weitere Meldungen

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 10. September 2024

Der Landeswettbewerb „RegioWIN 2030“ (Bild: Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg)
  • Innovation

Projekt für medizinische Innovationen erhält 7,5 Millionen Euro

Schafe stehen in Unterkessbach (Baden-Württemberg) auf einer Wiese. (Foto: © dpa)
  • Tiergesundheit

Land bei Tierseuchen­bekämpfung gut aufgestellt

Polizeipräsident Jürgen von Massenbach-Bardt
  • Polizei

Neuer Leiter des Polizeipräsidiums Konstanz

Ein Integrationsmanager erarbeitet mit zwei jugendlichen Flüchtlingen aus Eritrea Bewerbungsschreiben. (Foto: © dpa)
  • Arbeitsmarkt

Zweiter Runder Tisch zur Arbeitsmarktintegration

Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. (Bild: dpa)
  • Auszeichnung

Bundesverdienstkreuz für Wolfgang Stern

Foto 1
  • Innere Sicherheit

Grenzkontrollen an den Binnengrenzen Deutschlands

Kinder einer Kindergartengruppe nehmen in einem Gruppenraum mit ihrern Erzieherinnen an einer Bewegungseinheit mit einem Tuch teil.
  • Frühkindliche Bildung

Inklusion in Kitas stärken

  • Bevölkerungsschutz

Bundesweiter Warntag am 12. September 2024

Ein Mann pflückt in einem Weinanbaugebiet Weintrauben von den Reben.
  • Weinbau

Land unterstützt Weinbaubranche in umkämpfter Marktsituation

Eine Trachtengruppe beim Landesfestumzug der Heimattage 2018 in Waldkirch (Bild: © picture alliance/Achim Keller/dpa).
  • Heimatpflege

Zehn Heimatmedaillen verliehen

Kinder sind auf einer Straße mit dem Fahrrad unterwegs zur Schule. (Foto: © dpa)
  • Sicherheit

Start der Aktion „Sicherer Schulweg“

Eine bronzene Figur der Justitia.
  • Justiz

Geringfügiger Anstieg der Verurteilungen

Justizministerin Marion Gentges mit den neuen Auszubildenden zu Justizfachangestellten in der baden-württembergischen Justiz
  • Justiz

219 neue Auszubildende als Justizfachangestellte

Minister Strobl mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmer
  • Sicherheit

Meldeplattform gegen Gewalt entwickelt

Apfelbäume stehen auf einer Streuobstwiese (Foto: dpa)
  • Ernährung

Eröffnung der Fruchtsaftsaison 2024

Wappen der Polizei Baden-Württemberg. (Bild: © Steffen Schmid)
  • Polizei

25 Jahre Polizei- und Zollzusammenarbeit

Portrait von Michael Kleiner
  • Wirtschaft

Kleiner wirbt in Polen für den Standort Baden-Württemberg

Landesrat Zadra aus Vorarlberg und Verkehrsminister Hermann präsentieren die unterzeichnete Absichtserklärung.
  • Schienenverkehr

Grenzüberschreitenden Schienenverkehr verbessern

Eine Gruppe Grundschülerinnen unterschiedlicher Herkunft stehen auf dem Pausenhof zusammen (Bild: © Ministerium für Kultus, Jugend und Sport BW).
  • Integration

Land fördert interkulturelle Elternmentorenprogramme

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
  • Integration

GesellschaftsReport zur Arbeitsmarktsituation von Migrantinnen

Das beschauliche Dorf Hiltensweiler, ein Teilort von Tettnang, wird von der Abendsonne angestrahlt. Im Hintergrund sind der Bodensee und die Alpen zu sehen.
  • Landwirtschaft

Hinweise zum Gemeinsamen Antrag 2024

Aussicht vom Schönbergturm bei Reutlingen.
  • Ländlicher Raum

Neue Förderlinie zur nachhal­tigen Strukturentwicklung

Ein Mann programmiert einen Roboterarm, der in einer Produktionslinie einer Smart Factory eingebaut ist.
  • Arbeitsmarkt

Lage auf Arbeitsmarkt bleibt angespannt

Abgelehnte Asylbewerber steigen in ein Flugzeug. (Foto: © dpa)
  • Justiz

Fünf schwere Straftäter werden nach Afghanistan abgeschoben