Kinder und Jugendliche

Hilfe für Kinder und Jugendliche bei psychischen Folgen der Corona-Pandemie

Eine Maske liegt auf einem Schulmäppchen neben einer Karte mit einer gemalten Gewitterwolke.

Die Task-Force „Psychische Situation von Kindern und Jugendlichen in Folge der Corona-Pandemie“ hat ihre Ergebnisse vorgestellt. Sie führt eine Reihe von Maßnahmen auf, wie das Land Kinder und Jugendliche bei der Bewältigung der Folgen der Pandemie besser unterstützen kann.

120 zusätzliche Plätze in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und drei Millionen Euro an zusätzlichen Fördermitteln für Angebote der Familienbildung – das sind zwei der Ergebnisse der Task-Force „Psychische Situation von Kindern und Jugendlichen in Folge der Corona-Pandemie“, die seit August 2021 getagt und nun ihre Ergebnisse in einer Abschlusserklärung (PDF) vorgelegt hat. Sozial- und Gesundheitsminister Manne Lucha hatte die Task-Force einberufen, um mit Expertinnen und Experten aus der Kinder- und Jugendhilfe und dem Gesundheitswesen kurzfristige Maßnahmen zur Bewältigung der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die psychische Situation von Kindern und Jugendlichen zu erarbeiten.

„Mich schmerzt es sehr, dass heute viele Kinder und Jugendliche aufgrund der Corona-Pandemie mit psychischen Problemen zu kämpfen haben. Wir müssen jetzt alles tun, was in unserer Macht steht, um den Betroffenen zu helfen“, sagte Sozial- und Gesundheitsminister Manne Lucha am Freitag, 8. April 2022 bei der Vorstellung der Ergebnisse der Task-Force. „Kinder und Jugendliche waren in jeder Hinsicht vorbildlich solidarisch mit den Älteren und Gefährdeten, die darauf angewiesen waren, dass wir als Gesellschaft sie schützen. Kinder und Jugendliche haben damit einen unschätzbaren Beitrag zur Eindämmung der Pandemie geleistet – jetzt müssen wir ihnen helfen.“ Der Minister dankte den Expertinnen und Experten der Task-Force, dass sie mit vereinten Kräften diese Unterstützung ein großes Stück weiter vorangebracht haben.

Unterstützende Maßnahmen

Die Task-Force hat die folgenden kurz- und mittelfristigen Maßnahmen erarbeitet, um Kinder, Jugendliche und Familien bestmöglich bei der Bewältigung der psychischen Belastungen durch die Pandemie unterstützen zu können: 

  • Kurzfristige Erhöhung der stationären kinder- und jugendpsychiatrischen Behandlungskapazitäten um bis zu 120 zusätzliche Betten oder Plätze für die kommenden zwei Jahre.
  • Ausbau der Angebote der Familienbildung und -beratung durch zusätzliche Fördermittel in Höhe von drei Millionen Euro.
  • Kurzfristige Erhöhung der ambulanten Behandlungskapazitäten im Bereich der psychotherapeutischen und psychiatrischen Versorgung unter anderem durch Ermächtigungen, welche auf Antrag von den Zulassungsausschüssen genehmigt werden können, sowie Aufhebung der Deckelung bei Jobsharing-Praxen.
  • Erhöhung der Kapazitäten für stationsäquivalente Behandlung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie durch Aufhebung der Deckelung für Neuantragsteller. Um Ungleichbehandlungen zu vermeiden, gelten Antragsteller mit bereits bestehenden Einheiten, die zusätzliche Plätze beantragen, einmalig nochmals als Neuantragsteller.
  • Verbesserung der Möglichkeit für intensivere Behandlungen in den kinder- und jugendpsychiatrischen Institutsambulanzen von Krankenhäusern.
  • Erhöhung der Förderung für das Netzwerk Familienpatinnen und Familienpaten beim Deutschen Kinderschutzbund Landesverband Baden-Württemberg.
  • Förderprogramm für Fachberatungsstellen bei sexualisierter Gewalt.
  • Umsetzung des Corona-Aufholpakets des Bundes durch Aufstockung von Stellenanteilen und Schaffung von Neustellen für die Schulsozialarbeit sowie Erhöhung der Landesförderung sowie Aufstockung von Stellenanteilen und Schaffung von Neustellen für die Mobile Jugendarbeit sowie die Mobile Kindersozialarbeit, Erhöhung der Fördersätze im Landesjugendplan sowie die Förderung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit über die Landkreisstrukturen sowie Ausbau der Förderung der Frühen Hilfen. 
  • Impulse zur weitergehenden Vernetzung der Hilfesysteme, insbesondere von Kinder- und Jugendhilfe und Kinder- und Jugendpsychiatrie.
  • Landesweite Durchführung von Regionalkonferenzen zur Verbesserung der Vernetzung von Gesundheitswesen, Kinder- und Jugendhilfe und Schulen in den Jahren 2022/2023.
  • Erarbeitung einer interdisziplinären Handreichung zur Verbesserung der Zusammenarbeit vor Ort.

Die Mitglieder der Task-Force wollen die erfolgreiche Zusammenarbeit zu Corona-Folgen für Kinder und Jugendliche vertiefen und auf weitere Bereiche, insbesondere die Schulen und Kindertageseinrichtungen, ausdehnen. „Die Arbeit der Task-Force war der erste Schritt, weitere werden folgen. Wir wollen Kinder, Jugendliche und Familien langfristig unterstützen und auch dafür sorgen, dass wir für künftige Krisen besser aufgestellt sind“, so Minister Lucha abschließend.

Mitglieder der Task-Force

Die Task-Force „Psychische Situation von Kindern und Jugendlichen in Folge der Corona-Pandemie“ wurde vom Sozialministerium nach einem Fachgipfel zur psychischen Situation von Kindern und Jugendlichen im August 2021 eingerichtet. Zur Erarbeitung der nun vorliegenden Ergebnisse hat sie fünfmal getagt. Unter den Mitgliedern waren Vertreterinnen und Vertreter der Kommunalen Landesverbände, der baden-württembergischen Krankenhausgesellschaft, der Landesärztekammer und der Kassenärztlichen Vereinigung, der Krankenkassen, der Unikliniken (Versorgungsbereich und Prävention), des Kommunalverbands für Jugend und Soziales Baden-Württemberg, der Verbände der Träger der sozialen Arbeit und der Kinder- und Jugendhilfe, Vertretungen aus Betroffenenverbänden, des Landesfamilienrats, von Fachberatungsstellen und die Vertreterinnen und Vertreter der Gesellschafts- und Gesundheitsabteilungen des Sozialministeriums.

Abschlusserklärung der Task Force zur psychischen Situation von Kindern und Jugendlichen in Folge der Coronapandemie vom 7. April 2022 (PDF)

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