Gedenken

Gemeinsame Erinnerungs­kultur am „Deutsch-Französischen Tag“

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Die deutsche und französische Flagge. (Bild: picture alliance/Rainer Jensen/dpa)

In einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung erinnerten sich deutsche und französische Schülerinnen und Schüler an die Opfer beider Nationen während der langen Epoche von Feindschaft und Kriegen und die Aussöhnung der Länder.

Schülerinnen und Schüler aus dem Elsass und aus Baden-Württemberg sowie Staatssekretär Volker Schebesta und Anne-Marie Bazzo, stellvertretend für die Rektorin der Akademie Straßburg, haben sich am „Deutsch-Französischen Tag“, 22. Januar 2020, zu einer gemeinsamen Veranstaltung zur deutsch-französischen Erinnerungskultur am Kant-Gymnasium Weil am Rhein getroffen.

Das Rektorat der Akademie Straßburg und das Kultusministerium betonten die Bedeutung der gemeinsamen Veranstaltung für die grenzüberschreitende Verständigung. Schebesta und Bazzo gedachten gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern beider Nationen der Opfer der langen Epoche von Feindschaft und Kriegen zwischen den zwei Ländern und erinnerten an die Aussöhnung, die zur heutigen Freundschaft geführt hat.

Begegnung und der Austausch von unschätzbarem Wert

„Gerade in Zeiten, in denen die Europäische Union von manchen in Frage gestellt wird, in denen Populismus und Nationalismus zunehmen, ist es wichtig, ein Zeichen für die Verständigung, den Dialog und die Freundschaft zu setzen“, sagte Staatssekretär Volker Schebesta. Die Begegnung und der Austausch seien von unschätzbarem Wert, wenn es um das gegenseitige Verständnis und die Förderung interkultureller Kompetenz gehe.

Anne-Marie-Bazzo sagte, die gemeinsame Arbeit von Schülerinnen und Schülern aus dem Elsass und Baden-Württemberg an Projekten zur Erinnerungskultur sei für den grenzüberschreitenden Frieden unabdingbar: „Nur durch das Verständnis ihrer Vergangenheit, können sie an ihrer gemeinsamen Zukunft arbeiten.“ 

Während der Veranstaltung stellten deutsche und französische Schulen ihre gemeinsame Projektarbeit zum Ersten und zum Zweiten Weltkrieg vor. Im Zuge der Projektarbeit besuchten die Schülerinnen und Schüler entweder das ehemalige Konzentrationslager Natzweiler-Struthof oder die Gedenkstätte am Hartmannswillerkopf, wo es im Ersten Weltkrieg zwischen den Deutschen und Franzosen zu erbitterten Gefechten kam. Die Ergebnisse ihrer Arbeit und ihre Eindrücke der Erinnerungsorte verarbeiteten die Schülergruppen in Kunst-, Chor- und Kulturprojekten, die sie heute vorstellten. Sowohl auf baden-württembergischer wie auch auf französischer Seite sind Klassen von Grundschulen, allgemein bildenden Gymnasien und beruflichen Schulen beteiligt. 

Der „Deutsch-Französische Tag“

Im Jahr 2003 erklärten der damalige französische Präsident Jacques Chirac und der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder anlässlich des 40. Jahrestages der Unterzeichnung des deutsch-französischen Vertrags („Elysée-Vertrag“) vom 22. Januar 1963 den 22. Januar zum „Deutsch-Französischen Tag“. Um den Tag zu würdigen, treffen sich die Amtsleitungen des Kultusministeriums und des Rektorats der Akademie Straßburg stets am „Deutsch-Französischen Tag“ (oder in dessen zeitlicher Nähe) zu einer gemeinsamen Veranstaltung. 

Im Rahmen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit wurden unter dem Thema „Frieden, Freiheit, Freundschaft“ seit dem Schuljahr 2017/2018 deutsch-französische Fortbildungs- und Schülerprojektangebote zur Erinnerungskultur geschaffen, darunter das zweisprachige Mitmachmusical „sPeACE“ für Schülerinnen und Schüler von Klasse 3 bis 7. Neben dem Ersten Weltkrieg steht seit dem aktuellen Schuljahr auch der Zweite Weltkrieg im Fokus der gemeinsamen Erinnerungskultur.

Zur Vor- und Nachbereitung der Schülerbegegnungen können Lehrkräfte aus dem Elsass und aus Baden-Württemberg an deutsch-französischen Tandemfortbildungen teilnehmen. Im Februar 2020 wird dazu ein neues Fortbildungsangebot „Erinnerungskultur 2. Weltkrieg – Struthof“ gestartet.

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