Kreislaufwirtschaft

Fachtagung „Fairplay für die Umwelt“ in Stuttgart

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Die Eckfahne eines Kunstrasenplatzes (Bild: © dpa/Fredrik von Erichsen)

Im Fokus der Fachtagung „Fairplay für die Umwelt“ standen das Recycling und die Entsorgung von Kunststoffrasen und Reitplätzen mit kunststoffhaltigen Tretschichten. Ausgediente Kunststoffsportplätze dürfen nicht verbrannt, sondern müssen unbedingt in den Kreislauf zurückgeführt werden.

Die meisten der rund 1.000 Kunststoffrasen-Sportplätze im Land haben ein Plas­tikproblem. Mikroplastik, also kleine Kunststoffteilchen, gelangen über diese Sportplätze, die überwiegend mit Kunststoffgranulat verfüllt werden, durch den Sport selbst oder falsche Platzpflege in die Gewässer und Böden und schädigen so die Umwelt.

Wie man das verhindern kann und wie man vor allem auch die ausgedienten Kunststoffrasen-Sportplätze sowie Reitplätze so wiederverwerten kann, damit sie in den Kreislauf zurückgeführt werden, darüber haben am Donnerstag, 27. Oktober 2022, in Stutt­gart mehr als 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland bei der Fachtagung „Fairplay für die Umwelt – Recycling und Entsorgung von Kunst­stoffrasen- und Reitplätzen mit kunststoffhaltigen Tretschichten“ (PDF) intensiv disku­tiert. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Landessportverband (LSVBW), dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft sowie der Universität Stuttgart.

Rund 25 Kunststoffrasen-Sportplätze werden im Land pro Jahr entsorgt

Mittlerweile gebe es ausgezeichnete Alternativen für das Kunststoffgranulat, hob Umweltstaatssekretär Andre Baumann in seinem Grußwort hervor. Deshalb fördere das Land seit 2019 auch keine Kunstrasensportplätze mit Kunststoff­granulat mehr. „Die Vereine favorisieren nun beim Neubau oder der Sanierung von Plätzen Füllstoffe wie Kork oder Olivensteine sowie innovative Fasern, die ganz ohne Füllstoffe auskommen“, sagte Baumann.

Ein Schwerpunkt bei der Fachtagung im SpOrt Stuttgart war auch die Wieder­verwertung der alten Kunststoffrasen-Sportplätze. In Baden-Württemberg wer­den rund 25 Plätze pro Jahr entsorgt, führte Baumann aus, pro Platz fallen etwa 200 bis 250 Tonnen Material an, das entspreche zwölf bis 14 Lastkraftwagen-Ladungen. „Das Thema Recycling“, verdeutlichte der Staatssekretär, sei bisher im Sport kaum beachtet worden. „Das muss sich ändern. Denn bisher werden die verwendeten Materialien vorwiegend verbrannt. Vielmehr sollten sie jedoch im Sinne der Kreislaufwirtschaft sortenrein getrennt und zu hochwertigen Recyclingprodukten weiterverwertet werden. Das hilft auch dem Klimaschutz.“

Mikroplastik in Umwelt verringern

Baumann lobte, dass es schon zahlreiche Vereine im Land gebe, die hier vor­bildlich vorangingen. „Wir brauchen mehr Bewusstsein und mutige Nachahmer in Baden-Württemberg, damit wir den Austrag von Mikroplastik in die Umwelt verringern können. Denn Sport, der unserer Gesundheit und dem körperlichen Wohlbefinden dient, darf nicht zu Lasten der Umwelt gehen.“

Jürgen Scholz, Präsident des LSVBW, betonte, dass „eine intakte Infrastruktur und intakte Umwelt das Herzstück der Sportvereine in Baden-Württemberg ist und bleiben wird. Um diese Grundlage zu sichern, müssen nachhaltige Lösun­gen gefunden werden.“

Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft: Mikroplastik in der Umwelt

Weitere Meldungen

Wald (Bild: © Archiv ForstBW - Fotografin Ulrike Klumpp)
Forst

Ergebnisse der vierten Bundeswaldinventur

Ein Baufahrzeug hobelt auf der Salierbrücke in Speyer den Asphalt ab. Die Brücke, eine wichtige Verkehrsverbindung zwischen Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, ist wegen Modernisierungsarbeiten für mehr als zwei Jahre gesperrt.
Verkehrsinfrastruktur

Land erneuert 31 Brücken mit einem Auftrag

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 8. Oktober 2024

Gruppenbild anlässlich der Abschlusskonferenz zum Strategiedialog Landwirtschaft
Strategiedialog Landwirtschaft

Gesellschaftsvertrag zur Zukunft der Landwirtschaft

AMAHORO! trifft Faire Woche –  40 Jahre Partnerschaft zwischen Baden-Württemberg und Burundi
Internationale Beziehungen

40 Jahre Partnerschaft mit Burundi

Blick auf Sitzplätze im Zug, Fahrtziel laut Anzeige ist Tannheim (Württ).
Schienenverkehr

Verbesserungen für Fahrgäste zwischen Memmingen und Lindau

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und der stellvertretende von Molda Premierminister Dumitru Alaiba (rechts) unterzeichnen eine Absichterklärung.
Delegationsreise

Kretschmann besucht Republik Moldau

Arbeiter verlegen Rohre für ein Wärmenetz. (Foto: © dpa)
Wärmeversorgung

Land fördert drei weitere Wärmenetze

Polizei Baden-Württemberg: WhatsApp und Mastodon
Polizei

Polizei startet neue Kommunikationskanäle

Verkehrspräventionspreis 2024
Verkehr

Erste Verkehrssicherheits­konferenz im Land

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) mit Rumäniens Premierminister Ion-Marcel Ciolacu (rechts)
Europa

Kretschmann auf Delegationsreise im Donauraum

Gewinner Staatspreis Kunsthandwerk 2024
Kunsthandwerk

Staatspreise „Gestaltung Kunst Handwerk 2024“ verliehen

Eine Frau steht in der Bibliothek der Kunsthalle (Bild: © dpa).
Kunst und Kultur

Bessere Bibliotheksversorgung im Ländlichen Raum

LGS 2024 in Wangen
Ländlicher Raum

Landesgartenschau Wangen biegt auf Zielgerade ein

Das beschauliche Dorf Hiltensweiler, ein Teilort von Tettnang, wird von der Abendsonne angestrahlt. Im Hintergrund sind der Bodensee und die Alpen zu sehen.
Ländlicher Raum

Seminarkurs „Stärkung des Ländlichen Raums“