Landwirtschaft

Ende der betäubungslosen chirurgischen Ferkelkastration

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Ferkel stehen in einer Box einer Schweinezuchtanlage (Quelle: dpa).

„Ab Anfang 2019 muss die betäubungslose chirurgische Ferkelkastration überall in Deutschland durch tiergerechtere Alternativen ersetzt werden. Das ist ein wichtiges Tierschutz-Anliegen und eine große Chance für das Wohlergehen der Schweine“, sagte die Landesbeauftragte für Tierschutz, Dr. Cornelie Jäger, und machte gleichzeitig ihre Einschätzung der Alternativmethoden in einer Stellungnahme öffentlich zugänglich.

„Zur Ablösung der herkömmlichen Ferkelkastration werden alle vier zurzeit in der Praxis verfügbaren Verfahren benötigt“, betonte Jäger und forderte gleichzeitig Optimierungsschritte für jede dieser Methoden ein. Außerdem bestehe Bedarf dafür, zusätzliche Alternativen wie beispielsweise das Spermasexing zur Praxisreife zu führen.

Die in der Stellungnahme der Landestierschutzbeauftragten vorgestellten Alternativmethoden sind, so Jäger, aus Sicht des Tierschutzes klar der herkömmlichen Methode zu bevorzugen. Eine Verlängerung der Frist für die herkömmliche Kastration lehnte die Landestierschutzbeauftragte deshalb ab. Gleichwohl müsse der Zeitraum bis zum gesetzlichen Ende der herkömmlichen Vorgehensweise genutzt werden, um die Alternativmethoden noch weiter zu verbessern und damit zusammenhängende Problemstellungen (Verarbeitung, Kommunikation etc.) zu lösen.

Aus Sicht der Landestierschutzbeauftragten stellt die Jungebermast mit Kastration durch Impfung die derzeit für das Einzeltier am wenigsten belastende Methode dar. „Der chirurgische Eingriff entfällt, und durch die Impfung wird das aggressive bzw. sexuelle Verhalten der männlichen Tiere in den letzten Mastwochen inklusive Transport minimiert“, erläuterte Jäger. Die Verletzungen der Tiere durch das geschlechtsspezifische Verhalten würden auf diese Weise reduziert.

Insgesamt betonte Jäger die Wichtigkeit von Wahlmöglichkeiten bei den Alternativen zur herkömmlichen Ferkelkastration, um den unterschiedlichen betrieblichen und strukturellen Gegebenheiten gerecht werden zu können.

Stellungnahme der Stabsstelle der Landestierschutzbeauftragten zu den Alternativen für die herkömmlichen Ferkelkastration (PDF)

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Die Landesbeauftragte für Tierschutz

Weitere Meldungen

Bio-Musterregion Freiburg
Tierschutz

Kontrolluntersuchungen von Rindern auf IBR/IPV

Eine Frau isst in einer Kantine zum Mittag. (Foto: © dpa)
Ernährung

Modellprojekt für Bio-Verpflegung in Klinik-Kantinen

Ein Landwirt lässt auf seinem Bauernhof Pferde auf die Weiden laufen (Bild: © picture alliance/Daniel Bockwoldt/dpa)
Tierschutz

Neue Empfehlungen zum Tierschutz veröffentlicht

Kühe grasen auf einer Weide unterhalb der Kopfkrainkapelle in Simonswald.
Ökolandbau

Land verlängert Förderung für fünf Bio-Musterregionen

Ein Fahrradfahrer fährt in der Nähe von Tübingen in Baden-Württemberg auf einem Feldweg. (Bild: dpa)
Ländlicher Raum

Startschuss für Flurneuordnung Rosengarten (Ebertal)

Ein älteres Paar wandert bei Sonnenschein auf einem Feldweg bei Fellbach zwischen zwei Rapsfeldern hindurch. (Bild: Christoph Schmidt / dpa)
Ländlicher Raum

Land unterstützt Gemeinden bei Modernisierung Ländlicher Wege

Ein Feuerwehrmann löscht letzte Glutnester auf dem Waldboden (Quelle: dpa).
Forst

Vorsicht vor hoher Waldbrandgefahr

Ein Landwirt betankt sein Gespann mit Gülle um diese anschließend auf einem Feld auszubringen. (Foto: © dpa)
Landwirtschaft

Fotonachweise und Galerie in App für GAP-Antragsteller

Förster fällt Baum
Forst

Hauk besucht Berufswettbewerb zum Landesentscheid Forst

Schilf-Glasflügelzikade
Landwirtschaft

Notfallzulassung von Pflanzenschutzmitteln gegen die Schilf-Glasflügelzikade

Ein Bio-Bauer bringt mit seinem Traktor und einem Tankwagen als Anhänger, die angefallende Jauche auf einer Wiese aus. (Bild: dpa)
Landwirtschaft

Neue App für GAP-Antragsteller verfügbar

MLR
Landwirtschaft

Agrarministerkonferenz 2025 in Baden-Baden

Ein Landwirt pflügt ein Feld. Luftaufnahme mit einer Drohne. (Foto: Patrick Pleul / dpa)
Landwirtschaft

Erosionsschutz in Baden-Württemberg

Kampagne *UnserHolz -Titelbild
Forst

Kampagne #UnserHolz startet

Ein Traktor mäht  in Stuttgart eine Wiese, im Hintergrund sieht man den Fernsehturm. (Bild: dpa)
Landwirtschaft

Ministerrat beschließt Erosionsschutzverordnung