Artenschutz

Bedeutendes Amphibienvorkommen im Wangental durch EU-Förderung geschützt

Über eine Landstraße krabbelt eine Kröte. (Foto: dpa)

Der Bau einer Amphibienleiteinrichtung an der Landesstraße L 165 im Wangental bei Jestetten wird über das EU-Programm Interreg V „Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein“ gefördert. Diese Nachricht erhielt Gisela Splett, Staatssekretärin im Ministerium für Verkehr und Infrastruktur unlängst durch das Gemeinsame Sekretariat des Interreg-V-Programms. „Ich freue mich, dass sich die EU und die weiteren an dem Interreg-Programm beteiligten Staaten damit ausdrücklich für den Artenschutz engagieren. Dies ist für mich ein sichtbares Zeichen, dass dem Erhalt der Biodiversität in Europa inzwischen eine große Bedeutung zukommt“, so Splett.

Damit wird ein wichtiger Baustein in der Strategie des Verkehrsministeriums für eine bessere Vernetzung von Biotopen und Lebensräumen im Land (Landeskonzept Wiedervernetzung) umgesetzt. Baden-Württemberg stärkt damit den Artenschutz und wirkt der Zerschneidung von Lebensräumen durch Verkehrswege entgegen. 

Die EU übernimmt 60 Prozent der Kosten für den Bau der Amphibienschutzanlage. Das Verkehrsministerium als sogenannter „Lead-Partner“ rechnet mit einer Förderung in Höhe von insgesamt fast 600.000 Euro für das Leitsystem. Weitere Projektpartner sind das Regierungspräsidium Freiburg und der Kanton Schaffhausen. 

Interreg ist ein Regionalprogramm der Europäischen Union zur Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. An dem Interreg-V-Programm „Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein“ sind auch die Schweiz und das Fürstentum Liechtenstein beteiligt, die nicht Mitglied der EU sind. Mit Interreg sollen die Grenzräume ausgewogen entwickelt und grenzbedingte Nachteile überwunden werden. Die Erhaltung eines attraktiven Lebens- und Wirtschaftsraums und eine verstärkte grenzüberschreitende Zusammenarbeit stehen im Vordergrund. 

Das grenzüberschreitende Wangental steht sowohl auf Schweizer als auch auf deutscher Seite unter Naturschutz. In den Wäldern östlich und nordöstlich des Tales bestehen bedeutende Amphibienvorkommen. Die Tiere wandern im Frühjahr zum Laichen zu den Gewässern im Bereich „Wüster See“ westlich der L 165, und dann wieder zurück zu ihren Sommer- und Winterhabitaten in den Wäldern auf der anderen Straßenseite. Im Frühjahr 2015 wurden an der L 165 über 8.000 Amphibien gezählt, die auf dem Weg zu den Laichgewässern waren, darunter über 600 streng geschützte Kammmolche. 

Jahrzehntelang wurden die Amphibien von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern eingesammelt und über die Straße getragen. Dieser Einsatz ist in Zukunft ehrenamtlich nicht mehr leistbar. Staatssekretärin Splett: „Durch den Bau der Amphibienleiteinrichtung werden die bisher durch die Straße getrennten Lebensräume dieser Tiere wieder miteinander vernetzt. So können die Tiere ohne menschliche Hilfe die Barriere Straße überwinden und laufen nicht mehr Gefahr, überfahren zu werden.“

Auf Schweizer Seite wurde bereits 2009 eine Amphibienschutzanlage umgesetzt. Im Winter 2013/2014 wurden auf deutscher Seite zwei Durchlässe gebaut. Die Amphibien queren die L 165 jedoch über die gesamte Länge des Wüsten Sees. Deshalb wird nun der Querungsbereich an der L 165 auf gesamter Länge mit einer solchen Einrichtung ausgestattet. Die Anlage befindet sich bereits im Bau. Auf beiden Seiten der L 165 wird eine dauerhafte straßenparallele Leiteinrichtung errichtet, die die wandernden Amphibien zu den Durchlässen leitet. Insgesamt 20 Durchlässe unter der L 165 werden gebaut, in Abständen von 30 bis 60 Metern. Die L 165 ist deshalb seit dem 12. Oktober bis zum 18. Dezember 2015 gesperrt. 

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