Bei einem Treffen in der baden-württembergischen Landesvertretung in Brüssel haben die Umweltminister Baden-Württembergs und Serbiens, Franz Untersteller und Prof. Dr. Snežana Bogosavljević-Bošković, ihre Zusammenarbeit beim Thema Bioenergie vertieft. An dem Treffen im Rahmen eines parlamentarischen Nachmittags nahmen auch Vertreter des europäischen Parlaments, der EU-Kommission sowie der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, GIZ, teil.
Biomasse sei der wichtigste und vielseitigste erneuerbare Energieträger in Deutschland, erklärte Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller zum Auftakt der Veranstaltung. Sowohl bei der Stromerzeugung, aber mehr noch bei der Wärme- und Kraftstofferzeugung sei und bleibe die Biomasse ein wesentlicher Eckpfeiler beim Umbau des Energiesystems von fossilen zu erneuerbaren Brennstoffen.
Biomasse ist und bleibt ein Eckpfeiler der erneuerbaren Energien
„In Baden-Württemberg gibt es rund 900 Biogasanlagen und 50 Holzheizkraftwerke. Etwa zwei Drittel der erneuerbaren Endenergie werden durch Bioenergie bereit gestellt. Und mit 1,4 Millionen Tonnen häuslicher Bioabfälle und Grünabfälle ist die verwertbare Brennstoffmenge jedes Jahr enorm. Sie ist ohnehin schon da und muss nicht eigens produziert werden.“
In Serbien und in weiten Teilen des Donauraums werde Bioenergie bei weitem noch nicht in ausreichendem Maße als nachhaltige Energiequelle genutzt, führte der Minister aus. Ziel der baden-württembergisch-serbischen Bioenergie-Partnerschaft sei es, die Abhängigkeit vom Import fossiler Energieträger zu verringern und mit dem Ausbau der Bioenergie zugleich einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Offen für weitere Partner im Donauraum
Untersteller hob besonders auch das Konzept der Bioenergiedörfer hervor, von dem er hoffe, dass es sich auf Serbien und die angrenzenden Länder des Donauraums übertragen lasse. Rund 80 Bioenergiedörfer, die mindestens 50 Prozent ihres Strom- und Wärmebedarfs aus regional erzeugter Biomasse deckten, gebe es in Baden-Württemberg. Die GIZ arbeite derzeit an einem Antrag für ein Interreg-Projekt im Donauprogramm, dessen Ziel es sei, Bioenergiedörfer in den Donauländern zu entwickeln.
Gegen Ende des Jahres, kündigte der baden-württembergische Umweltminister an, sollen die Fortschritte der Partnerschaft und des Ausbaus der Bioenergie auf einer Regionalkonferenz in Serbien weiter besprochen werden.
Weitere Informationen
Die Bioenergie-Partnerschaft zwischen Baden-Württemberg und Serbien ist im September 2014 ins Leben gerufen worden.
Bei der Bioenergie-Partnerschaft geht es um den Austausch auf politischer Ebene und in der Wissenschaft, vor allem aber auch um die praktische Zusammenarbeit zwischen einzelnen Unternehmen vor Ort. Seitens der Politik soll für günstige Rahmenbedingungen gesorgt werden, um den europaweit nötigen und gewollten Ausbau der Bioenergien voranzubringen. Für die Partnerschaft arbeitet das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg eng mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH zusammen.