„Die Lebensqualität und die Zukunft der Menschheit hängen entscheidend von einer intakten Natur ab. Die Natur ist unsere Lebensgrundlage und bietet Rohstoffe, Ressourcen, Erholung und Stille. Es gibt damit zahlreiche ökologische, ökonomische und soziale Gründe, die Schöpfung zu bewahren. Darüber hinaus wollen wir auch aus Verantwortung gegenüber unseren Kindern ihnen eine intakte Natur hinterlassen und unsere Heimat bewahren“, sagte Naturschutzminister Alexander Bonde bei einer Feierstunde zum 25-jährigen Bestehen des Natur- und Landschaftsschutzgebietes Waldhägenich in Bühl (Landkreis Rastatt).
Grün-Rot habe daher den Naturschutz ins Zentrum der Landespolitik gerückt. „Ausdruck dafür ist auch unsere Naturschutzstrategie für Baden-Württemberg, die die Naturschutz-Ziele der kommenden Jahre konkret benennt. Außerdem haben wir die Gelder für den Naturschutz im Landeshaushalt von 2011 bis 2014 um mehr als 60 Prozent erhöht“, so Bonde.
Stiftung Waldhägenich – Brückenbauer zwischen Mensch und Natur
„Dass viele Menschen aus Bürgerschaft, Verwaltung und Unternehmen mit viel Klugheit Verantwortung für unsere Natur übernehmen wollen und es auch tun, ist eine Stärke Baden-Württembergs. Die Bedeutung des Engagements vor Ort zeigt sich hier in der Arbeit der Naturstiftung Waldhägenich – zum Beispiel im konkreten Einsatz für die typischen blütenreichen Mähwiesen“, sagte Bonde. Gerade in einem dicht besiedelten Raum mit vielfältigen Nutzungsinteressen sei es eine besondere Herausforderung, den Erhalt dieser besonderen Landschaft und ihrer Artenvielfalt voran zu bringen. „Als Brückenbauer zwischen Mensch und Natur hat die Naturstiftung eine wichtige Aufgabe übernommen, die durch den behördlichen Naturschutz allein nicht möglich wäre. Sie als in der Naturstiftung Engagierte zeigen täglich aufs Neue, dass der Einsatz für eine intakte Natur jede Anstrengung wert ist“, sagte Bonde abschließend.Waldhägenich
Ende des 18. Jahrhunderts war der Waldhägenich – von wenigen kleinen Waldflächen abgesehen –, eine große, zusammenhängende, oft überschwemmte und damit feuchte Wiesenfläche, die nur Heu vom minderer Qualität brachte. Tiefgreifende Wasserbaumaßnahmen in den 1960er Jahren und der Strukturwandel in der Landwirtschaft weg von der Viehhaltung hin zum Ackerbau haben in Verbindung mit einer Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung grundlegende Veränderungen mit sich gebracht. Insbesondere wurden viele Wiesen umgebrochen oder intensiviert. Dieser Entwicklung sollte mit der Ausweisung zum Natur- und Landschaftsschutzgebiet entgegen gewirkt werden.Die Ausweisung des Waldhägenich als Schutzgebiet war aufgrund vielfältiger Nutzungsinteressen nicht einfach. Daher wurde am 12. Juni 1989 die Naturschutzstiftung Waldhägenich als rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts errichtet. Für die Gründung der Stiftung wurde von der Stadt Bühl und ansässigen Firmen ein Stiftungsvermögen von einer Million Deutsche Mark aufgebracht. Die Stiftung hat unter anderem die Aufgabe, die Akzeptanz des Gebiets durch Entschädigungen für die landwirtschaftliche Einbußen zu erhöhen.