Schnelles Internet

Land gibt rund 1,8 Millionen Euro für weitere Breitbandprojekte

Glasfaser-Kabel mit farbigen Einzelsträngen (Foto: © dpa)

Im Rahmen der Breitband-Offensive 4.0 fördert das Land mit rund 1,8 Millionen Euro Projekte zum Ausbau von schnellem Internet in den Landkreisen Heidenheim, Waldshut, im Ostalb- und Rhein-Neckar-Kreis.

Das Land hat mit der Breitband-Offensive 4.0 die Mittel für den Ausbau von schnellem Internet auf 250 Millionen Euro versechsfacht, ein eigenes Breitband-Kompetenzzentrum eingerichtet und neue Fördermöglichkeiten geschaffen. Das Landesprogramm unterstützt damit Kommunen und Landkreise beim Breitbandausbau, wo der Markt versagt.

„Der kommunale Breitbandausbau brummt. Die Breitband-Offensive 4.0 des Landes bringt schnelles Internet schneller in die Fläche. Immer mehr Kreise und Kommunen bauen jetzt die digitale Infrastruktur der Zukunft aus. Dabei nutzen sie die gesamte Bandbreite unseres Förderprogramms – beispielsweise werden jetzt erstmalig Glasfaser-Leerrohre im Bahntrog der Deutschen Bahn verlegt“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, anlässlich der Übergabe weiterer Förderbescheide – diesmal an die Gemeinden Abtsgmünd (Ostalbkreis), Dischingen (Landkreis Heidenheim), Küssaberg (Landkreis Waldshut) und den Rhein-Neckar-Kreis.

Gemeinsame Strategie zahlt sich aus

Die gemeindeübergreifende Kooperation beim Breitbandausbau spart Zeit, Geld und Personalressourcen, wenn es an die Ausschreibungen, Planungen sowie den Bau und Betrieb der Netze geht. „Mit der interkommunalen Netzinfrastruktur erreichen wir eine flächendeckende Breitbandversorgung, die optimal aufeinander abgestimmt ist. Deswegen geben wir den Kommunen und Kreisen für die interkommunale Zusammenarbeit einen deutlichen Zuschlag auf die üblichen Fördersätze“, so Minister Bonde. Die Breitband-Offensive 4.0 fördert die interkommunale Zusammenarbeit bereits ab der Planung mit einem Aufschlag von 30 Prozent auf die Regelfördersätze.

Baustellen für andere Leitungen nutzen für den Breitbandausbau

Abtsgmünd, Dischingen, Küssaberg und der Rhein-Neckar-Kreis setzen jetzt schrittweise den Breitbandausbau um. „Wie effizient und nachhaltig die Kommunen die Fördermittel einsetzen, sehen wir an den heutigen Beispielen. Um Kosten zu senken, nutzen die Kommunen Baustellen für Strom-, Abwasser- oder Gasleitungen, um gleichzeitig Bandbreite für schnelles Internet mit zu verlegen“, so Bonde. Zwischen Bammental und Neckargmünd macht High-Speed-Netz Rhein-Neckar von einer neuen Fördermöglichkeit Gebrauch: Auf eine Länge von etwa 10,2 Kilometern wird die Breitband-Infrastruktur im Bahntrog der Deutschen Bahn mitgeführt und vom Land entsprechend gefördert. Das spart zeitaufwändige Tiefbauarbeiten. „Gemeinsam mit den Kommunen und Landkreisen gelingt es uns, unterversorgte Haushalte und Unternehmen mit schnellen und zukunftsfesten Internetanschlüssen zu versorgen. Das Glasfaser-Rückgrat fügt sich wie ein Puzzle zusammen, jeder Faserstrang passt“, so Bonde.

Kommunaler Breitbandausbau

Küssaberg, Landkreis Waldshut
Küssaberg führt die Glasfaser an den Ortsteil Kadelburg heran. Zwischen den beiden Ortsteilen Rheinheim und Reckingen werden die Breitband-Leerrohre gemeinsam mit einem Stromkabel verlegt. Für die innerörtliche Erschließung einzelner Straßenzüge sind Glasfaser-Leerrohre auf rund ein Kilometer erforderlich. Das Land unterstützt die aktuellen Breitband-Maßnahmen mit Fördergeldern in Höhe von 157.000 Euro.

Dischingen, Landkreis Heidenheim
Dischingen baut in seinem Hauptort ein Höchstgeschwindigkeitsnetz aus, um die dort ansässigen Unternehmen an die Glasfaser anschließen zu können. Außerdem schließt die Gemeinde den Ortsteil Trugenhofen mit Glasfaser an und verlegt dabei die Leerrohre gemeinsam mit den Abwasser- und Gasleitungen. Die Gemeinde erhält 30 Prozent Zuschlag für interkommunale Zusammenarbeit, weil sie Teil der „Integrierten und flächendeckenden Ausbaustrategie des Landkreises Heidenheim und landkreisübergreifenden Kooperation mit der Gemeinde Böhmenkirch“ ist. Der Landkreis Heidenheim erarbeitet mit allen elf Städten und Gemeinden eine einheitliche Förderstrategie und will die hohen Fördersätze des Landes für interkommunale Projekte nutzen. Das Land fördert das Breitband-Projekt mit rund 198.500 Euro.

Abtsgmünd, Ost-Albkreis
Abtsgmünd baut in seinen Ortsteilen Börrat, Wöllstein, Reichertshofen, Straßdorf, Wildenshäusle und Wilflingen ein Hochgeschwindigkeitsnetz aus. In Pommertsweiler koordiniert die Gemeinde die Verlegung der Kabelschutzrohre mit Arbeiten an der Gashauptleitung, in Wöllnstein mit der Erdverkabelung einer Strom-Freileitung. Das Land bezuschusst die Baumaßnahmen mit rund 394.400 Euro. Abtsgmünd ist in das landkreisweite Breitband-Projekt des Ostalbkreises eingebettet. In einem ersten Schritt plant der Ostalbkreis mit seinen 42 Städten und Gemeinden ein landkreisweites Glasfaser-Backbone Netz.

High-Speed-Netz Rhein-Neckar-Kreis
Der Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar nutzt die Straßensanierung der Wiesenbacher Hauptstraße und bringt mit der zu erneuernden Hauptwasserleitung gleichzeitig auch Breitband in den Boden. Weil die Straßenbeleuchtung im Bachweg ohnehin Baumaßnahmen erfordert, nutzt der Zweckverband die Baustelle, um dort einen weiteren Backbone-Strang auszubauen. Zwischen Bammental und Neckargmünd macht High-Speed-Netz Rhein-Neckar von einer neuen Fördermöglichkeit Gebrauch: Auf eine Länge von etwa 10,2 Kilometern wird die Breitband-Infrastruktur im Bahntrog der Deutschen Bahn mitgeführt. Das spart zeitaufwändige Tiefbauarbeiten. Eine weitere Bewilligung erhält der Zweckverband für den Ausbau seines kreisweiten Backbones, aktuell für das Teilstück zwischen Lobbach und Schönbrunn und weiter zwischen Schönbrunn und Eberbach. Damit realisiert High-Speed-Netz Rhein-Neckar weitere 14 Kilometer seines kreisweiten Glasfaser-Backbones. Als Resultat einer Machbarkeitsstudie gründeten der Landkreis und alle 54 Kreiskommunen im November 2014 den Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar – kurz fibernet.rn, der als technischer und organisatorischer Dienstleister verantwortlich für die Planung der Breitbandinfrastruktur, für den Bau und die Verpachtung des Breitband-Netzes sowie für die Fördermittelakquise ist. Das Land fördert die jetzigen Maßnahmen im Rhein-Neckar-Kreis mit rund 1,1 Millionen Euro.

Breitbandinitiative II / Breitband-Offensive 4.0

Die Landesregierung hat 2012 mit der Breitbandinitiative II den Ausbau von schnellem Internet neu aufgestellt und dabei eine bundesweite Vorreiterrolle übernommen. Mit der Breitband-Offensive 4.0 startete die nächste Stufe im Ausbau des schnellen Internet in Baden-Württemberg. Die neue Förderrichtlinie wurde im Juli 2015 von der Europäischen Union genehmigt. Mit den beiden Sonderlinien „Schulen an die Glasfaser“ und „Gewerbe an die Glasfaser“ unterstützt das Land die Kommunen mit bis zu 90 Prozent Förderung. Die interkommunale Zusammenarbeit, das gezielte und effiziente Miteinander und die dabei erzielten Synergien honoriert das Land ebenfalls bereits ab der Planung mit einem bis zu 90 Prozent hohen Fördersatz.

Mit dem kommunalen und insbesondere dem interkommunalen Netzausbau und dem daraus resultierenden Open Access sind die Rahmenbedingungen für einen funktionierenden Wettbewerb unter den Telekommunikationsunternehmen, Netzbetreibern und Dienste-Anbietern geschaffen. Dies nutzt allen – den Kommunen ebenso wie den Verbraucherinnen und Verbrauchern.

Die Landkreise planen und bauen die digitale Infrastruktur langfristig, aber nachhaltig und zukunftsfähig. Schon jetzt verbessern sich die Versorgungsraten innerorts schon dann beträchtlich, wenn die Ortsteile an das Glasfaser-Backbone angebunden sind, also bereits nach ungefähr zwei Jahren.

Internetzugänge, die auch große Datenmengen schnell übertragen, gehören zu einer modernen Infrastruktur und haben sich zu einem bedeutenden Standortfaktor entwickelt. Grundsätzlich fördert das Land nach dem Betreibermodell mit glasfaserbasierten Netzen in öffentlicher Hand. Dort, wo der Markt versagt, unterstützt das Land die Kommunen beim Ausbau des schnellen Internet. Diese bauen die kommunalen Netze nach ihren Bedürfnissen schrittweise aus. Die Infrastruktur wie Kabelkanäle, Leerrohre und die inaktive Glasfaser ist und bleibt im Eigentum der Kommunen. Der anschließende Netzbetrieb wird von Netzbetriebsgesellschaften übernommen, die sich in transparenten Ausschreibungsverfahren einen Dienste-Anbieter als Partner auswählen.

Backbone-Netz

In einem ersten Schritt wird die Gemeinde an das Glasfaser-Backbone-Netz angeschlossen. Die Backbone-Netze erstrecken sich über das gesamte Ausbaugebiet, bei interkommunaler Zusammenarbeit des Landkreises mit seinen Kommunen also über das gesamte Kreisgebiet, und halten pro Gemeinde mindestens zwei Übergabepunkte vor. Gleichzeitig werden Verbindungspunkte zu den benachbarten Backbone-Netzen festgelegt. Die Übergabepunkte haben einen gesicherten Zugang auf der Leitungsebene und sind damit für alle Telekommunikationsunternehmen, Netzbetreiber und Diensteanbieter nutzbar.

Gemeinde-Netze
Die Kommunen planen ihre Netze bereits von Beginn an glasfaserbasiert. Der weitere Ausbau der kommunalen Netze erfolgt schrittweise,. Gewerbegebiete haben beim Ausbau erste Priorität.

Mitverlegung
Der Ausbau der digitalen Netzt-Infrastruktur verursacht rund 80 Prozent der Gesamtkosten. Die Verantwortlichen vor Ort wissen am besten, wann und wo Arbeiten an einer Gas-, Strom- oder Abwasserleitung anstehen, eine Straße neu gebaut oder ausgebessert wird. Wann immer sich die Gelegenheit dazu bietet, verlegen Kommunen die Glasfaser-Leerrohre in einem Zug mit anderen Tiefbauarbeiten. Das Mitverlegen senkt Kosten, vermeidet Dauerbaustellen.

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Breitbandversorgung und Breitbandoffensive 4.0 

Clearingstelle Neue Medien im Ländlichen Raum

Broschüre „Breitband-Offensive 4.0 – Schnelles Internet für Baden-Württemberg“ (PDF)

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