Verbraucherschutz

Bärlauch-Saison startet

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Eine Frau sammelt in einem Wald Bärlauchblätter ein, die den Waldboden fast komplett bedecken. (Bild: dpa)

Mit dem Frühling beginnt auch wieder die Bärlauch-Saison. Beim Sammeln ist jedoch Vorsicht geboten, denn es besteht Verwechslungsgefahr mit giftigen Wildpflanzen. Obergrenze beim Sammeln ist die Menge eines Handstraußes.

„Mit den steigenden Temperaturen zu Frühlingsbeginn zeigen sich in vielen Wäldern die ersten Blätter des Bärlauchs und in ihrer Nähe ist der typische knoblauchartige Geruch wahrnehmbar. Frisch geerntet ist das beliebte Frühlingskraut bei vielen Baden-Württembergern ein fester Bestandteil und ein Highlight in der Frühlingsküche. Bärlauch kann jedoch leicht mit seinen giftigen Doppelgängern wie Maiglöckchen, Herbstzeitlosen oder den jungen Blättern des gefleckten Aronstabs verwechselt werden. Diese wachsen zur gleichen Zeit und oft an ähnlichen Stellen, was die Verwechslungsgefahr erhöht. Beim Sammeln und dem Verzehr der Wildpflanze sind daher ein paar wichtige Regeln zu beachten“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk.

Neue Analysemethode zur Identifizierung

In der amtlichen Untersuchung von Lebensmitteln spielt eine schnelle und sichere Art-Identifizierung von Blättern ebenfalls eine wichtige Rolle. Pünktlich zur Bärlauch-Saison hat das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt in Stuttgart eine neue Analysemethode zur Identifizierung von Pflanzenarten etabliert.

Diese ermöglicht es, Verunreinigungen mit fremdem und giftigem Blattmaterial in Kräutern besonders schnell, zuverlässig und einfach aufzudecken. So kann frischer, gefrorener und getrockneter Bärlauch in wenigen Minuten eindeutig von seinen giftigen Doppelgängern unterschieden werden. Die amtliche Lebensmittelkontrolle entdeckt so Verunreinigungen im Lebensmitteleinzelhandel schneller und schützt Verbraucher durch frühzeitige Warnungen noch zuverlässiger. Auch potenzielle Vergiftungsfälle nach dem Verzehr von verunreinigtem Bärlauch können mit der neuen Methode schneller aufgeklärt werden.

Beim Sammeln in der freien Natur ist es für den Laien auf den ersten Blick oft nicht einfach, Bärlauch sicher zu erkennen. Bei genauem Hinsehen lassen sich die Pflanzen jedoch anhand einiger typischer Merkmale optisch vom Bärlauch unterscheiden.

Typische Merkmale von Bärlauch

Jedes Bärlauchblatt sprießt an einem einzelnen Stängel aus dem Boden, meist in Gruppen dicht beieinander. Bei Maiglöckchen wachsen hingegen meist zwei Blätter an einem Stängel. Bei Herbstzeitlosen wiederum entwickeln sich den Stängel umfassende Blätter. Diese liegen zunächst eng am Stängel an und öffnen sich anschließend. Auch die Blätter des jungen, gefleckten Aronstabs ähneln denen des Bärlauchs und sind giftig. Allerdings haben sie eine unregelmäßige Gitterstruktur, die besonders auf der Blattunterseite zu erkennen ist.

Auch der eigene Geruchsinn kann beim Sammeln eine gute Hilfe sein. Entsteht beim Zerreiben eines vermeintlichen Bärlauchblatts nicht der typische Knoblauchgeruch, sollte diese Pflanze nicht geerntet und die Hände sofort gründlich gereinigt werden. Wichtig ist zu beachten, dass die Hände von einem zuvor getesteten Bärlauchblatt noch nach Knoblauch riechen können. Dies kann zu einer falschen Einschätzung führen. Im Zweifel gilt: bei Unsicherheit lieber stehen lassen. Und wer nach dem Verzehr von vermeintlichem Bärlauch Beschwerden hat, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen.

„Beim Sammeln sind zudem gesetzliche Vorschriften und Regeln zu beachten. Wildkräuter wie der Bärlauch dürfen im Umfang von bis zu einem Handstrauß gesammelt werden. Dies hat sorgsam zu erfolgen, mit Rücksichtnahme auf die Lebensgemeinschaft von Tieren und Pflanzen im Wald. Ebenfalls sollen andere Erholungssuchende dabei nicht beeinträchtigt werden. Das Sammeln für gewerbliche Zwecke im Wald ist nur mit Genehmigung möglich“, so Minister Hauk weiter.

Uniklinik Freiburg: Vergiftungs-Informations-Zentrale Freiburg

Uniklinik Bonn: Informationszentrale gegen Vergiftungen

Weitere Meldungen

Gruppenbild Agrarministertreffen
Landwirtschaft

Deutsche Agrarminister treffen sich in Brüssel

Blick über Hohenlohe
Ländlicher Raum

Sanierung des Bildungs- und Begegnungszentrums Hohebuch

Straßenbegleitgrün
Artenschutz

Straßenräume grüner gestalten

Kellner im Festzelt des Cannstatter Wasen trägt Speisen
Gastronomie

Mehrwertsteuer auf Speisen in Gastronomiebetrieben gesenkt

Ein Weihnachtsbaumzüchter läuft mit einer Nordmann-Tanne auf der Schulter über seinen Hof, auf dem zahlreiche Christbäume zum Verkauf stehen.
Forst

Heimische Weihnachtsbäume sind gefragt und von hoher Qualität

Pilotprojekt fürsorgende Gemeinschaft in Waldstetten: gemeinsam Zukunft gestalten
Gesellschaftliche Teilhabe

Ein Netzwerk für mehr Lebensqualität im Alter

Vollblutaraber-Stuten stehen in Marbach im Haupt-und Landgestüt mit ihren Fohlen auf einer Koppel. (Foto: dpa)
Tierschutz

Tierschutz-Wettbewerb für Schüler ausgeschrieben

Mitarbeiter des Bereichs der atmosphärischen Aerosolforschung beim Karlsruher Institut für Technologie (KIT) arbeiten im Wolkenlabor an der Anlage für Aerosol Interaktionen und Dynamik in der Atmosphäre (AIDA). (Foto: dpa)
Ländlicher Raum

Land fördert Innovationen und nachhaltige Technologien

Ein fahrender Regionalzug
Schienenverkehr

Ausbau der Schiene im Land geht weiter voran

Weintrauben
Weinbau

Klare Regeln und weniger Bürokratie für Weinbaubetriebe

Ein Haus, dessen Grundgerüst aus Holz besteht, steht in einem Tübinger Neubaugebiet. (Bild: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa)
Forst

Holzbaulösungen für Kommunen und die Wohnungswirtschaft

Pferde
Tiergesundheit

Ansteckende Blutarmut bei Pferd im Main-Tauber-Kreis festgestellt

Laudenbach (Obere Hassel)
Flurneuordnung

Land fördert Flurneuordnung Laudenbach (Obere Hassel)

Logo des Landespreises 2020 für junge Unternehmen. (Bild: L-Bank)
Wirtschaft

Landespreis für junge Unter­nehmen 2026 ausgeschrieben

Ein Landwirt bei der Mostäpfellese mit Erntehelfern auf seiner Streuobstwiese. (Foto: © dpa)
Streuobst

Land führt Baumschnittförderung fort