Heimattage Baden-Württemberg

Viele junge Besucher bei baden-württembergischen Heimattagen

Die Veranstalter der baden-württembergischen Heimattage in diesem Jahr sind überrascht, wie groß das Interesse auch von jungen Leuten am Thema Heimat ist. «Es gibt durch die hohen Mobilitäts-Anforderungen den Wunsch nach einem Anker im Leben - und die Heimat kann ein solcher Anker sein», sagte der Projektleiter der diesjährigen Heimattage, Klaus Bormann, der Nachrichtenagentur dpa.

Zu den Veranstaltungen, die in diesem Jahr von sieben Kommunen zwischen Sulz (Kreis Rottweil) und Rottenburg (Kreis Tübingen) organisiert werden, seien bislang rund 180.000 Besucher gekommen, darunter viele junge Leute.

Rockkonzerte als Zeichen von Heimat

Heimat sei viel mehr als bloß das Bewahren von Traditionen. «Mit einer Region und ihren Menschen verbunden zu sein, ist nach wie vor ein großes Thema», sagte Bormann. «Am kommenden Wochenende haben wir hier zum Beispiel Rockkonzerte mit Dieter Thomas Kuhn, Silbermond und Andy Borg. Auch solche deutsche Musik kann ein Zeichen von Heimat sein», sagte er. Denn während sich die Menschen früher vor allem in ihrem Dorf heimisch fühlten, verstünden junge Leute auch Deutschland insgesamt als ihre Heimat.

Viele gingen mit Heimat und Brauchtum auch viel unbefangener um als früher. «Nehmen sie zum Beispiel die Trachten beim Cannstatter Wasen oder bei Dorffesten. Da tauchen die jungen Leute wieder im Dirndl und in Lederhosen auf. Das ist ein Bekenntnis zur Heimat - aber es ist natürlich auch einfach ein Modegag.»

Auch bei den nächsten Heimattagen 2014 in Waiblingen (Rems-Murr-Kreis) soll es neben der Brauchtumspflege um neue Ansätze beim Thema Heimat gehen. «Unser Schwerpunkt ist das Thema Interkulturalität», sagte Karin Scheuermann vom städtischen Fachbereich Kultur. So sollen etwa Schüler unterschiedlicher Nationen aber auch Schüler aus verschiedenen Schulformen bei Projekten zusammengebracht werden. «Heimat ist etwas Verbindendes», sagte sie.

«Wo man sich wohlfühlt, da ist Heimat»

Die baden-württembergischen Heimattage waren 1978 nicht zuletzt auf Wunsch der Heimatvertriebenen ins Leben gerufen worden. «Damals ging es vor allem darum, Traditionen, Trachten und Brauchtum darzustellen», sagte Bormann. Das alles habe bei den Heimattagen heute zwar immer noch seinen Platz - aber der Heimatbegriff werde weiter gefasst. «Wo man sich wohlfühlt, da ist Heimat.»

Diese Weitung des Heimatbegriffs sei auch durch die hohe Zahl von Menschen mit Migrationshintergrund wichtig. «Da stellt sich die Frage, wo die Heimat ist, noch einmal ganz anders. Für viele gibt es auch nicht nur eine Heimat. Die sagen: Ich komme aus Anatolien, aber Rottenburg ist für mich eine zweite Heimat geworden.»

Auch das für die Heimatpflege zuständige Wissenschafts- und Kulturministerium betont, örtliche und regionale Traditionen seien «wichtige Bausteine zu einer kulturellen Identitätsfindung».

Landesfesttage als Höhepunkt der diesjährigen Heimattage

Der Höhepunkt der Heimattage in diesem Jahr sind am 7. und 8. September die Landesfesttage. 4000 Teilnehmer werden bei einem großen Umzug in Rottenburg Trachten, Handwerk und Brauchtum aus dem Südwesten präsentieren. Insgesamt werden bei den Heimattagen in diesem Jahr gut 250.000 Menschen erwartet.

Quelle:

dpa/lsw

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