Artenschutz

Zweiter Luchs besucht Zollernalbkreis

Luchs (Foto: © dpa)

„Erneut hat ein Luchs dem Zollernalbkreis einen Besuch abgestattet. Das legen die Aufnahmen einer Wildkamera in der Region nahe“, teilte Naturschutzminister Alexander Bonde mit. Der für das landesweite Luchs-Monitoring zuständigen Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg seien vergangene Woche Fotos eines vermeintlichen Luchses nahe Balingen übermittelt worden.

Die Fotos mit Seltenheitswert stammten von der Wildkamera eines Jägers und zeigten schemenhaft ein Tier, das am Abend des 28. Novembers durch das Bild gelaufen sei, so der Minister. „Auch wenn die Fotos die strengen Kriterien für einen sicheren Luchsnachweis nicht erfüllen, so sind sich die Freiburger Expertinnen und Experten sehr sicher, dass es sich um einen Luchs handelt. Diese Einschätzung wird dadurch gestützt, dass ein Tag zuvor eine Luchsbeobachtung wenige Kilometer östlich gemeldet worden war.“ Ob das Tier aus dem Schweizer Jura, den Vogesen oder dem Bayrischen Wald zugewandert war oder ob es sich um ein entlaufenes Gehegetier handelt, sei indes nicht bekannt. Die Forscherinnen und Forscher aus Freiburg vermuteten, dass der Luchs zwischenzeitlich schon weitergezogen ist und hofften auf weitere Meldungen insbesondere aus der Jägerschaft. Sollte sich die Gelegenheit ergeben, so solle das Tier mit einem Halsbandsender ausgestattet werden, um wichtige Informationen über dessen Wanderbewegungen zu erhalten.

Bereits im September war der Zollernalbkreis von einem Luchs durchwandert worden. Damals handelte es sich um das Luchsmännchen Friedl, das Expertinnen und Experten ein halbes Jahr zuvor im Mittleren Schwarzwald mit einem Halsbandsender ausgestattet hatten. Friedl war ursprünglich aus dem Schweizer Jura zugwandert und begab sich vermutlich auf der Suche nach einer Partnerin im Spätsommer auf weite Wanderschaft durch das Land. Im September war er entlang des Albtraufs von Norden nach Süden durch den Zollernalbkreis gewandert. Aktuell hält er sich ausweislich der gesendeten Signale aber nicht dort auf, weswegen es sich bei dem fotografierten Tier um einen anderen Luchs handeln muss. Die Möglichkeit, dass nun ein Weibchen zugewandert ist, schätzen die Expertinnen und Experten der FVA jedoch als äußerst gering ein, da männliche Tiere sich auf größere Wanderungen begeben als Weibchen.

Luchsmonitoring

Das landesweite Luchsmonitoring wird in enger Absprache mit der Arbeitsgruppe Luchs und Wolf durchgeführt, in der Verbände aus Jagd, Landwirtschaft und Naturschutz vertreten sind. Alle Verbände bitten darum, Luchshinweise möglichst rasch an die FVA zu melden (Tel.: 0761 / 4018-274).

Luchse gehören zu den seltensten Tieren in Baden-Württemberg und sind streng geschützt. Bisher wurden nur sehr wenige männliche Tiere nachgewiesen, die aus dem Schweizer Jura zugewandert waren und in aller Regel schnell wieder verschwanden. Die heimlichen Katzen erreichen die Größe eines Schäferhundes, stellen für Menschen aber keinerlei Gefahr dar. Wenn sich einzelne Luchse niederlassen, so nutzen sie immer noch äußerst große Flächen von bis zu 300 Quadratkilometern. Dort erbeuten sie überwiegend Rehe. Nutztiere fallen Luchsen äußerst selten zum Opfer. Kommt es zu einem solchen Fall, so wird der Tierhalter aus einem Fonds entschädigt, der von Verbänden aus der AG Luchs und Wolf gespeist wird.

AG Luchs Baden-Württemberg

Wildtiermonitoring

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