Weinbau

Vielfältiger Einsatz des Landes für Erhalt des Steillagenweinbaus

„Die Naturstein-Trockenmauern der Steillagen sind ein Mosaik aus Natur und Kultur, das die Landschaft seit Jahrhunderten prägt. Den Weingärtnern, die heute noch diese steilen Lagen mühevoll bewirtschaften, ist es zu verdanken, dass diese faszinierende Lebenswelt mit den typischen Weinbergs-Begleitpflanzen und Tierarten wie Mauer­eidechsen erhalten bleibt. Auf diesen Flächen werden mit nachhaltigem Weinbau hervorragende regionaltypische Weine erzeugt. Der Landesregierung ist es daher ein wichtiges Anliegen, den Steillagenweinbau zu unterstützen und die Trockenmauern zu erhalten“, sagte Weinbau- und Verbraucherminister Alexander Bonde am Montag (30. April) anlässlich eines Besuchs der Weinbausteillagen in Besigheim (Landkreis Ludwigsburg). Von den rund 1000 Hektar Terrassenweinberge mit Trockenmauern im Land, insbesondere entlang des Neckars, sei ein bedeutender Anteil in Besigheim. „Die Weinbausteillagen sind ein Markenzeichen des Weinbaulandes Württemberg, sie bieten daher auch viele Ansatzpunkte, den Weintourismus auszubauen“, sagte

Bonde. Das Land habe daher zur Unterstützung der Weinbauern den Bereich Weintourismus an der Weinbauschule Weinsberg eingerichtet. Dort würden mit großem Erfolg Weinerlebnisführerinnen und Weinerlebnisführer ausgebildet.

Trockenmauerschule und Broschüre zu Trockenmauern

„Außerdem begegnen wir dem zunehmenden Wissensverlust um den Bau von Trockenmauern mit einer speziellen ‚Trockenmauerschule‘, indem wir Multiplikatoren in Sachen Mauerbau schulen. Im November 2012 wird der erste Kurs Trockenmauerbau unter Federführung der LVG Heidelberg in Stuttgart gestartet“, kündigte Bonde den nächsten Baustein seines Hauses zum Erhalt der Trockenmauern an. Als Grundlage für die Schulungen habe die Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Heidelberg (LVG) in Zusammenarbeit mit den beiden Weinbauanstalten in Freiburg und Weinsberg eine Broschüre zum Trockenmauerbau in Weinbausteillagen erstellt. Diese solle Fachkenntnisse zum Bau von Trockenmauern vermitteln und bewahren. „In dieser Broschüre ist das gesamte Wissen rund um den Trockenmauerbau festgehalten“, hob der Minister hervor.

Land unterstützt Steillagenweinbau auch in Zukunft

Neben dem erheblichen Aufwand für den Erhalt von Trockenmauern stelle die oft notwendige Handarbeit hohe Anforderungen an die Bewirtschaftung von Steillagen. „Deswegen werden wir auch in Zukunft Mauersteillagen fördern“, sagte Bonde zu. Obwohl das Land mit einem Bündel an Fördermaßnahmen die hohen Kosten des Steillagenweinbaus abfedere, sei klar, dass Fördermaßnahmen und Hilfestellungen nur einen Beitrag zum Erhalt des Steillagenweinbaus leisten könnten. Grundsätzlich sei jedoch die Wirtschaftlichkeit von Steillagenweinen der wichtigste Faktor. Wichtig sei daher, dass die besondere Qualität der Weine aus Steillagen am Markt mit entsprechenden Vermarktungsstrategien herausgestellt werde. Es sei positiv, dass viele Betriebe, gerade auch die Felsengartenkellerei, entsprechende Konzepte entwickelt haben. „Die Steillagenkulisse ist dabei ein Pfund, mit dem die Betriebe wuchern können“, so Bonde.

Anbaustopp für Reben erhält auch Steillagenweinbau

Auch vor dem Hintergrund der großen Bedeutung des Steillagen-Weinbaus setze sich Baden-Württemberg gegen die Aufhebung des Anbaustopps für Reben auf europäischer Ebene ein. Erfreulicherweise hätten sich mittlerweile bereits 16 Mitgliedstaaten der EU für die Beibehaltung des Anbaustopps ausgesprochen. Die EU-Kommission habe deshalb eine hochrangige Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich bis Ende 2012 intensiv mit den Fragen der Anbauregeln im Weinbau befassen werde.

Hintergrund

Die Broschüre zum Trockenmauerbau kann über die Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau Heidelberg (LVG), Diebsweg 2, 69123 Heidelberg, poststelle@lvg-heidelberg.de, gegen eine Schutzgebühr von 19,90 Euro bezogen werden.

Quelle:

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg

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