Der Verwaltungsrat der Württembergischen Staatstheater geht wegen der Sanierung der Staatstheater auf eine zweitägige Informationsreise nach Kopenhagen und London. Die Besuche beinhalten die Besichtigung wie auch ausführliche Gespräche mit den technischen und den künstlerisch verantwortlichen Entscheidern beider Opernhäuser.
Die Reise des Verwaltungsrates der Württembergischen Staatstheater ist dicht gepackt mit einem umfangreichen Programm. Geplant sind Gespräche mit Verantwortlichen beziehungsweise Leitern aus den künstlerischen Bereichen sowie Technik, Logistik und Gastronomie.
„Wir wollen, dass unsere Oper und unser Ballett in Stuttgart auch im 21. Jahrhundert zur Weltspitze gehören. Deshalb informieren wir uns an den Orten, wo künstlerische Exzellenz derzeit die Rahmenbedingungen vorfindet, die sie heutzutage braucht“, so Ministerin Theresia Bauer.
„Die Stuttgarter Oper steht vor einer Jahrhundertsanierung. Wir müssen uns daher ein Bild davon machen, wie andere große Opernhäuser Herausforderungen mit ähnlichen Dimensionen angepackt und bewältigt haben“, sagte der Stuttgarter Oberbürgermeister Fritz Kuhn.
„Im Hinblick auf die anstehende Sanierung und Erweiterung wird uns die Delegationsreise wichtige Erkenntnisse und Informationen, insbesondere aus baufachlicher Sicht, über den realisierten Neubau des Opernhauses in Kopenhagen einerseits und die bereits erfolgte Sanierung des Opernhauses in London andererseits bringen“, sagte Staatssekretär Peter Hofelich.
Die Royal Danish Opera in Kopenhagen und das Royal Opera House in London können aus jeweils unterschiedlichen Gründen als richtungsweisend für die anstehende Sanierung der Württembergischen Staatstheater gelten. Während in Kopenhagen die technischen Aspekte und die Leistungsfähigkeit einer modernen Opernbühne im Fokus stehen, werden in London die Herausforderungen im Umgang mit historischer Bausubstanz den thematischen Schwerpunkt bilden.
Sanierung der Württembergischen Staatstheater
Die Württembergischen Staatstheater sind das größte Dreispartenhaus in Europa. Das im Jahre 1912 erbaute Opernhaus wurde letztmals 1983/84 saniert. Um den Ansprüchen an eine moderne Produktionsstätte sowie den heutigen Erfordernissen an ein adäquates Arbeitsplatzumfeld zu genügen, ist nun eine umfassende Sanierung erforderlich. Außerdem gilt es, den veränderten Gewohnheiten der Besucherinnen und Besucher im Aufenthaltsbereich Rechnung zu tragen.
Ein hierfür erstelltes externes Gutachten wurde von der zuständigen Abteilung Vermögen und Bau im Ministerium für Finanzen und Wirtschaft eingehend geprüft und für valide erachtet. Demnach bewegen sich die Baukosten für das gegenwärtige vorliegende Konzept bei rund 340 Millionen Euro. Basis ist der Baukostenindex von 2014.
Den Vorsitz im Verwaltungsrat hat derzeit Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, inne. Ihr Stellvertreter ist Oberbürgermeister Fritz Kuhn. Da die Württembergischen Staatstheater paritätisch von Stadt und Land finanziert werden, wechselt der Vorsitz jährlich zwischen beiden Ämtern. Staatssekretär Peter Hofelich nimmt für das Finanz-und Wirtschaftsministerium an der Reise teil. Die dort angegliederte Abteilung Vermögen und Bau ist verantwortlich für die Umsetzung des Modernisierungs- und Sanierungsprojekts.
Die nächste Verwaltungsratssitzung der Württembergischen Staatstheater findet am 16. November statt.