„Ohne den weltweiten Reichtum von Tieren, Pflanzen und Lebensräumen gäbe es keine fruchtbaren Böden, keinen stabilen Wasserhaushalt in der Natur und damit auch keine gesicherte Ernährung für die Menschen. Die Landesregierung hat deswegen den Erhalt der Biodiversität ins Zentrum ihrer Politik gestellt“, sagte Naturschutzminister Alexander Bonde anlässlich des Tags des Artenschutzes in Stuttgart. „Grün-Rot hat den Naturschutz im Land nicht nur personell und finanziell gestärkt. Mit dem Ausbau der Landschaftserhaltungsverbände und des Vertragsnaturschutzes, dem Grünlandumbruchverbot und der Vorstellung des Biotopverbundes gehen wir in Baden-Württemberg ganz konkrete Schritte für mehr Artenschutz.“
Artenschutz bedeute, sowohl den Arten der Kulturlandschaft Lebensraum zu verschaffen als auch in kleinen Bereichen die Natur sich selbst zu überlassen, so Bonde. „Es ist lehrreich und spannend zu erleben, wie sich die Natur ohne menschliche Eingriffe entwickelt. Um bedrohten Arten einen solchen Rückzugsraum zu bieten, fordern Vereinte Nationen, Europäische Union und Bundesregierung unisono die Ausweisung großflächiger Prozessschutzgebiete. Durch ein weiteres Biosphärengebiet im Südschwarzwald und einen Nationalpark im Nordschwarzwald könnte auch Baden-Württemberg als großes Flächenland wertvolle Beiträge für mehr Artenschutz leisten“, sagte der Minister. „Auch im Wirtschaftswald als unserem naturnächsten Ökosystem sehen wir immer nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Naturkreislauf. Dementsprechend sehen wir auch viele Arten nicht, die auf die Zerfallsphase des Waldes angewiesen sind. In einem Nationalpark könnten wir auf einer verhältnismäßig kleinen Fläche von zehn mal zehn Kilometer erleben und erforschen, wie sich Arten, die wir in Baden Württemberg sonst nicht mehr finden, neu ansiedeln.“
Washingtoner Artenschutzübereinkommen
Am 3. März 1973 wurde das Washingtoner Artenschutzübereinkommens CITES unterzeichnet. Mit diesem Abkommen, das heute sein 40-jähriges Jubiläum feiern kann, sind wichtige Fortschritte im Artenschutz für wildlebende, exotische Arten dadurch erreicht worden, dass Handelsverbote zwischen den Staaten vereinbart und umgesetzt wurden. Die Bedrohung der Vielfalt der heimischen Tiere und Pflanzen liegt in der Regel nicht im Handel. Ihre Lebensräume werden durch den Wandel der Agrarlandschaft, aber auch durch Zersiedelung und Zerschneidung immer stärker eingeschränkt. Dies führt zu einem dramatischen Artenrückgang, wie er im Augenblick zum Beispiel bei den Wiesenvögeln festzustellen ist.