Nachhaltigkeit

Streuobsttag vernetzt Initiativen

„Streuobstwiesen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen in unserem Land. Die Vielfalt von Tier- und Pflanzenarten macht sie zu einzigartigen Biotopen. Gerade im Frühjahr sind die blühenden Streuobstlandschaften auch eine besondere Attraktion für Touristen. Damit die landschaftsprägenden Streuobstwiesen auch eine tragfähige wirtschaftliche Zukunft haben, unterstützen wir Initiativen wie den Streuobsttag. Die Preisträger dieses Jahres beweisen mit der beeindruckenden Vielfalt und Qualität hochwertiger Produkte aus Streuobstanbau, welche Kraft in naturnaher Landwirtschaft steckt“, sagte Verbraucherminister Alexander Bonde anlässlich der Prämierung herausragender Streuobstprodukte auf dem landesweiten Streuobsttag in Ludwigsburg. Gerade der Streuobstanbau sei durch die jahrzehntelange Kontinuität der naturnahen Bewirtschaftung ein Musterbeispiel für Nachhaltigkeit. Daher finde der landesweite Streuobsttag in diesem Jahr im Rahmen der Nachhaltigkeitstage statt, erklärte der Minister.
 
Streuobsttag vernetzt süddeutsche Streuobstinitiativen

„Wir wollen Lust auf Streuobst machen und das notwendige Wissen zum Erhalt der Streuobstwiesen sowie zur qualitativ hochwertigen Verarbeitung und Vermarktung der Produkte vermitteln“, erläuterte die Geschäftsführerin der Streuobst-Initiative und Initiatorin des Streuobsttages, Martina Hörmann, das Hauptziel der Veranstaltung. Minister Bonde führte weiter aus: „Mit Initiativen wie dem Streuobsttag vernetzen wir die Beteiligten über die Landesgrenzen hinweg und schaffen damit ein wichtiges Fundament für Motivation und Austausch der Streuobst-Akteure.“
 
Unterstützung und neue Streuobstkonzeption

Das Land unterstütze den Streuobstbau über Förderprogramme jährlich mit zehn Millionen Euro. Darüber hinaus werde die grün-rote Landesregierung das Thema Streuobstwiesen neu aufstellen. „Wir erarbeiten gerade die neue Streuobstkonzeption, die wir im Koalitionsvertrag beschlossen haben. Wir wollen dabei die Ökologie stärker und umfassender als bisher berücksichtigen. In Zukunft soll daher bei Streuobst nicht nur wie bisher die Grünlandpflege gefördert, sondern auch die Baumpflege unterstützt werden. Dabei sollen etwa über Sammelantragstellung auch sogenannte Gütlesbesitzer zum Zug kommen können“, so Bonde. Dies sei jedoch erst in der neuen EU-Förderperiode ab 2014 möglich und müsse von der EU-Kommission auch genehmigt werden. Neben neuen Fördermöglichkeiten, die im Rahmen der laufenden EU-Agrarreform etabliert werden sollten, komme auch dem Bereich biologische Vielfalt hohe Bedeutung zu.
 
Neuer Reiserschnittgarten – Artenvielfalt für nachfolgende Generationen bewahren

„Zur Förderung der Biodiversität und zum Erhalt regionaltypischer Sorten für nachfolgende Generationen hat die grün-rote Landesregierung beschlossen, den Aufbau des neuen Reiserschnittgartens zu fördern. Der Reiserschnittgarten wird daher ein wichtiger Baustein der neuen Streuobstkonzeption sein“, so der Minister. Als Anschubfinanzierung würden dafür bis zu 180.000 Euro bereitgestellt. Der neue Reiserschnittgarten werde unter anderem mit Obstsorten aus Streuobstbeständen bepflanzt und könnte schon in wenigen Jahren schwerpunktmäßig den Süden Deutschlands mit hochwertigen Edelreisern versorgen. Zum Erhalt regionaltypischer und alter Obstsorten wie „Stuttgarter Geißhirtle“ oder „Öhringer Blutstreifling“ müsse Vermehrungsmaterial zur Verfügung stehen, erläuterte der Minister. Die genetischen Eigenschaften könnten bei Obstbäumen jedoch nicht durch Aussaat von Samen weitergegeben werden. Man müsse vielmehr nach einem Jahrtausende alten Verfahren Zweige – sogenannte Edelreiser – mit einem geeigneten Wurzelstock verwachsen lassen. Reiserschnittgärten produzierten systematisch diese benötigten Edelreiser. Bundesweit gebe es nur drei aktive Reiserschnittgärten, die Obstsorten erhielten und an Baumschulen verkauften.
 
Prämierung herausragender Streuobstprodukte

Bei der Bekanntgabe der Gewinner der Streuobstproduktprämierung zeigte sich Verbraucherminister Bonde beeindruckt von der Vielfalt und Qualität der eingereichten Produkte. „Das Teilnehmerfeld ist dieses Mal so groß gewesen wie noch nie zuvor. Das ist für mich ein deutliches Signal dafür, dass Streuobstprodukte ihren Weg zum Verbraucher finden“, so Bonde. 86 Produkte – neben Baden-Württemberg auch aus Bayern und Rheinland-Pfalz – seien von den Juroren bewertet worden. Neben trüben und klaren Apfelsäften seien auch Schorlen, Apfel-Mango-Säfte, Most, Cidre, und weitere Fruchtsäfte aus Streuobstarten wie Birnen, Quitten und Zwetschgen zur Prämierung eingereicht worden.

Steuobsttage 

Der landesweite Streuobsttag fördert die Vernetzung von Streuobstinitiativen, Keltereien, Kommunen, Umwelt- und Naturschutzverbänden bzw. -organisationen, Fachberatern und Interessierten.
 
Informationen zu Streuobstwiesen finden Sie auf dem Portal der Landesregierung unter www.streuobstwiesen-bw.de
 
Gewinner der Produktprämierung 2012 - Wettbewerb der Streuobstinitiativen (durchgeführt vom Organisationsteam des Streuobsttages)

Apfelsaft trüb: 

1. Kiebinger Streuobstwiesen-Projekt
2. Grünspecht, Förderkreis regionaler Streuobstbau Hohenlohe-Franken e.V.
3. Rems-Murr-Apfelsaft/ LRA Rems-Murr
3. Fördergemeinschaft Streuobst Kaiserslautern (RLP)

Apfelsaft klar:
 

1. Verein zur Erhaltung des Landschaftsprägenden Streuobstbaus Region Wendlingen, Köngen, Notzingen - Onser Saft e.V.
2. Streuobstinitiative Karlsruhe (Bio- Apfelsaft klar)

Schorle:
 

1. (mit Holunder) BUND Ravensburg Schlenkerhof: Apfel-Holunder-Joh.Schorle 0,33l
1. (klar) Verein zur Erhaltung des Landschaftsprägenden Streuobstbaus Region Wendlingen, Köngen, Notzingen - Onser Saft e.V.: Apfelschorle klar
1. (trüb) Regionalsaftinitiative Hesselberger (Franken) (BY): Apfelschorle trüb 65 %


Apfel-Mango-Saft:
 
1. Verein zur Erhaltung des Landschaftsprägenden Streuobstbaus Region Wendlingen, Köngen, Notzingen - Onser Saft e.V.: Apfel-Mango-Saft
2. Streuobstinitiative im Stadt- und Landkreis Karlsruhe: Apfel-Mango-Saft

Most:
 
1. Stahringer Streuobstmosterei, Radolfzell: Apfelmost

Novembermost:

Cidre
1. Streuobst-Initiative Calw-Enzkreis-Freudenstadt e.V.: Bio-Cidre

Apfel-Zwetschgen-Saft
1. Streuobstinitiative im Stadt- und Landkreis Karlsruhe: Apfel-Zwetschgen-Saft

Birnensaft
1. Arbeitsgemeinschaft Hundinger Goldbergbauern (BY): Birnensaft

Sonstige- Lobende Erwähnungen

  • Haldenhof (Familie Zeller) Aalen: Cassis- Secco
  • Apfelsaftinitiative Böblingen: Birnen- Holunder-Saft
  • Bio-Streuobst-Hof Stöckl (BY): Apfel-Birnen-Saft Box
  • Landschaftspflegeverband Birkenfeld e. V. (RLP): Apfel-Kirsch-Saft
  • Landschaftspflegeverband Birkenfeld e. V. (RLP): Apfel-Kirsch-Secco

Quelle:

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg

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