Schule

Stoch sieht Übergangszahlen positiv

„Viele Eltern im Land haben großes Vertrauen in die Bildungspolitik der neuen Landesregierung und sind bereit, sich für den neuen integrativen Bildungsgang zu entscheiden“, erklärte Kultusminister Andreas Stoch. Er beurteilt die jetzt vom Statistischen Landesamt bekanntgegebenen Übergangszahlen von der Grundschule auf die weiterführenden Schulen sehr positiv: „Die Bildungspolitik der grün-roten Landesregierung sorgt für bessere Bildungschancen für alle Schülerinnen und Schüler. Es ist erfreulich, dass die soziale Herkunft eine immer geringere Bedeutung für den Bildungserfolg hat.“ Die Zahlen zeigten, dass die Klassen und Lerngruppen immer heterogener werden. Stoch will deshalb alle Schularten dabei unterstützen, das individuelle Lernen auszubauen.

Die Abschaffung der verbindlichen Grundschulempfehlung und das neue Beratungskonzept hätten sich deutlich schneller und noch positiver ausgewirkt als erwartet. Die Zahlen verdeutlichten, dass die Eltern mit ihrem neuen Recht verantwortungsbewusst umgegangen seien: „Es ist jetzt endgültig klar, wie überholt die von der CDU verteidigte Verbindlichkeit der Grundschulempfehlung gewesen ist.“ Stoch dankte den Lehrerinnen und Lehrern in den Grundschulen für die kompetente und engagierte Beratung, mit der sie die Eltern bei der Wahl der für ihr Kind am besten geeigneten weiterführenden Schule unterstützt hätten. „Das neue Beratungssystem durch die Lehrerinnen und Lehrer in den Grundschulen hat seine erste Bewährungsprobe gut bestanden.“

Zu den Ergebnissen im Einzelnen

Kinder mit ausländischer Staatsangehörigkeit: Der Anteil der ausländischen Schülerinnen und Schüler, die auf die fünfte Klasse der Realschule wechselten, nahm von 27 auf 38 Prozent zu, beim Gymnasium von 23 auf 30 Prozent. „Grün-Rot hat es geschafft, die Bildungschancen der ausländischen Schüler deutlich zu erhöhen und damit den gesellschaftlichen Herausforderungen erheblich gerechter zu werden“, betonte Stoch. Das zeige sich auch daran, dass sich das Übergangsverhalten auf die Realschule zwischen deutschen und ausländischen Schülern angeglichen habe. Allerdings bleibe noch viel zu tun, um die Übergänge der ausländischen Kinder auf das Gymnasium durch eine weitere Unterstützung in der Grundschule zu fördern.

Gemeinschaftsschule: „Es ist sehr erfreulich, dass eine breite Bevölkerungsschicht der Gemeinschaftsschule vertraut, weil sie ihre Kinder dorthin ohne Angst vor der Aufteilung in unterschiedliche Schularten schicken können“, betonte Stoch. Knapp 60 Prozent der Schülerinnen und Schüler verfügten über eine Empfehlung für die Werkrealschule. 28 Prozent war von ihren Grundschullehrern die Realschule, 12 Prozent das Gymnasium empfohlen worden, insgesamt also 40 Prozent. Das sei schon deshalb ein großer Erfolg, da nur zwei der aktuell 42 Gemeinschaftsschulen zuvor Realschulen gewesen seien. Damit seien Zweifel, ob die Gemeinschaftsschule tatsächlich auch für Schüler mit Realschul- oder Gymnasialempfehlung attraktiv sei, ausgeräumt. Diese Anmeldungen machten auch das große Potenzial der Gemeinschaftsschulen deutlich.

Werkrealschule: Knapp 16 Prozent der Schülerinnen und Schüler wechselten zu Beginn des Schuljahres 2012/2013 auf eine Werkrealschule oder Hauptschule. Damit ist der Anteil im Vergleich zum Vorjahr zwar um knapp acht Prozentpunkte zurückgegangen. Dennoch sind 58 Prozent der Eltern der Werkrealschulempfehlung für ihre Kinder gefolgt. Stoch sieht in diesem hohen Anteil auch einen Vertrauensbeweis an die Lehrerinnen und Lehrer, die an den Haupt- und Werkrealschulen in Baden-Württemberg hervorragende Arbeit leisteten. Den Schülerinnen und Schüler werde hier ein differenzierter Bildungsgang angeboten, der in zwei Geschwindigkeiten zu einem Hauptschulabschluss am Ende von Klasse 9 oder 10 führe und nach Klasse 10 einen Mittleren Bildungsabschluss ermögliche.

Realschule: Bei der Realschule wird die erwartete starke Heterogenität sichtbar. Den 60 Prozent Fünftklässlern mit einer entsprechenden Empfehlung stehen 23 Prozent mit Werkrealschul- und 17 Prozent mit Gymnasialempfehlung gegenüber. „Es ist offensichtlich, dass der Realschule von allen Seiten großes Vertrauen entgegen gebracht wird“, erklärte Stoch. Eltern von Schülerinnen und Schülern mit unterschiedlichen Bildungsempfehlungen seien davon überzeugt, dass ihre Kinder dort sehr gut gefördert würden. Damit stehe die Realschule allerdings auch vor besonders großen Herausforderungen. Stoch sagte weitere Unterstützungsmaßnahmen zu: „Wir möchten erreichen, dass das individuelle Lernen in den Realschulen stark ausgebaut wird, um den Herausforderungen durch die zunehmende Heterogenität gerecht zu werden.“ Bereits in diesem Schuljahr hat die Landesregierung das individuelle Lernen erstmals überhaupt durch zusätzliche Stunden in den Klassen 5 und 6 unterstützt. Für das kommende Schuljahr ist geplant, den Realschulen für die achten Klassen im Rahmen der Kompetenzanalyse weitere zwei Wochenstunden zur individuellen Förderung zur Verfügung zu stellen. Stoch wies darauf hin, dass auch die Umwandlung in eine Gemeinschaftsschule große Vorteile biete, um die Lehrerinnen und Lehrer besonders unterstützen zu können.

Gymnasium: Beim Gymnasium ist die Heterogenität deutlich weniger ausgeprägt als bei der Realschule. 89 Prozent der Schülerinnen und Schüler hatten eine entsprechende Empfehlung. Zehn Prozent kamen mit einer Realschulempfehlung ans Gymnasium, lediglich ein Prozent mit einer Empfehlung für die Werkrealschule. „Diese Ergebnisse zeigen, dass die Eltern dank der guten Beratung an den Grundschulen sehr verantwortlich gehandelt haben. Die häufig geschürten Befürchtungen, viele Schüler mit Werkrealschulempfehlungen würden auf das Gymnasium gehen, haben sich endgültig als Märchen entpuppt“, sagte Stoch.

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