Forst

Staatswald Baden-Württemberg mit FSC-Siegel zertifiziert

Baumstämme im Forst

Der Staatswald im Land ist nach dem Standard des Forest Stewardship Counsil (FSC) Deutschland zertifiziert worden. Das Gütesiegel FSC® ist ein wichtiges Instrument, illegalem Waldraubbau entgegenzutreten. „Die FSC-Zertifizierung ist ein Meilenstein für die naturnahe Bewirtschaftung der baden-württembergischen Staatswälder“, sagte Forstminister Alexander Bonde.

„Die naturnahe Waldbewirtschaftung und die biologische Vielfalt stehen im Zentrum der baden-württembergischen Waldpolitik. Daher freue ich mich, dass der Staatswald nun nach dem Standard des Forest Stewardship Council (FSC) Deutschland zertifiziert ist. Die FSC-Zertifizierung ist ein Meilenstein für die naturnahe Bewirtschaftung der baden-württembergischen Staatswälder und gleichzeitig eine Auszeichnung der hervorragenden Arbeit der Forstleute im Land. Das Waldland Baden-Württemberg wird somit einmal mehr seiner Vorbildrolle gerecht“, sagte Forstminister Alexander Bonde anlässlich seiner Sommertour in Ihringen-Liliental (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald), bei dem er die FSC-Zertifizierung des Staatswaldes vorstellte.

„Dank hoher ökologischen Standards können wir einen verantwortungsvoll bewirtschafteten Wald mit funktionierendem Ökosystem auch für künftige Generationen erhalten. Im Zuge der FSC-Zertifizierung verzichtet der Landesbetrieb ForstBW im Staatswald zukünftig beispielsweise bei der regulären Waldbewirtschaftung auf den Einsatz von Pestiziden und auf großflächige Kahlhiebe. So ermöglichen wir eine langfristige wirtschaftliche Nutzung von Holz als bedeutenden nachwachsenden Rohstoff und ermöglichen den Verbraucherinnen und Verbrauchern, qualitätsgesicherte Holzprodukte aus der Region zu beziehen“, sagte Bonde. „Wir haben uns im Koalitionsvertrag ehrgeizige Ziele für die Forstwirtschaft gesetzt wie beispielsweise die Neuausrichtung der Waldentwicklungstypen-Richtlinie und die Gesamtkonzeption Waldnaturschutz für ForstBW. Diese haben wir auch dank engagierten Beschäftigten erfolgreich umgesetzt. Unser hoher Standard in der Waldbewirtschaftung wird nun eindrucksvoll durch die FSC-Zertifizierung unterstrichen“, erklärte Bonde. „Der Staatswald Baden-Württemberg ist der größte FSC-zertifizierter Betrieb in Deutschland. Da wir uns im Land einer nachhaltigen und naturnahen Waldbewirtschaftung verpflichtet fühlen, ist die FSC-Zertifizierung Lob und Anspruch zugleich“, sagte der Minister abschließend.

Weitere Informationen

Das Zertifizierungsverfahren für den gesamten Staatswald mit einer Fläche von rund 320.000 Hektar erstreckte sich über einen Zeitraum von knapp zwei Jahren. ForstBW wurde als kompletter Betrieb mit 44 Betriebseinheiten (Betriebsteile) zertifiziert. Dies stellte eine große Herausforderung dar. Das Zertifizierungsverfahren wurde transparent unter Beteiligung der Stakeholder und durch Befragungen von Waldbesuchern gestaltet. Jährliche Wiederholungsaudits stellen die Anwendung des FSC-Standards im Forstbetrieb sicher. So ergeben sich wichtige Impulse von außen, die der Waldbewirtschaftung zu Gute kommen.

Der Landeswald wird nach den Regeln des weltweit anerkannten Gütesiegel FSC® bewirtschaftet. Das Gütesiegel FSC® ist ein wichtiges Instrument, illegalem Waldraubbau entgegenzutreten. Damit wird die Entscheidung für Holz aus verantwortungsvoller Forstwirtschaft für den Verbraucher erleichtert. Durch die Zertifizierung von ForstBW wird die Verfügbarkeit von FSC-Holz aus Deutschland um rund 2,2 Millionen Kubikmeter erhöht. Damit ist für die nachgelagerten holzverarbeitenden Betriebe eine deutlich bessere Versorgungssituation von FSC zertifiziertem Holz gegeben. Die unabhängigen Auditoren überprüften bei der Zertifizierung auch die Anforderungen an die Arbeitssicherheit und die Gesundheitsvorsorge.

Der Forest Stewardship Council® (FSC®) wurde 1993 als international tätige, regierungsunabhängige und gemeinnützige Organisation gegründet. Die Mitglieder sind  Interessengruppen wie Naturschutzorganisationen, Gewerkschaften, Waldbesitzer, Zertifizierungsunternehmen und die Holzindustrie sowie Organisationen der Ureinwohner beispielsweise der Amazonasregion.

Versuchsgelände Liliental

Das Versuchsgelände der Forstlichen Versuchsanstalt im Liliental vereinigt Wissenschaft, Naturschutz und Tourismus auf vorbildliche Weise. Viele prachtvolle Orchideen und andere seltene Pflanzen haben im Liliental ein natürliches Refugium gefunden. Das Versuchsgelände ist ganzjährig frei zugänglich. Zahlreiche Tafeln informieren über die dort gepflanzten Bäume und Sträucher sowie über die wissenschaftlichen Versuche. Aus den ehemaligen landwirtschaftlichen Flächen im Liliental ist ein Anziehungspunkt für Forstleute aus nah und fern geworden. Wissenschaftliche Erkenntnisse, die dort gewonnen werden, geben der Landesforstverwaltung wichtige Impulse bei ihrer beispielhaften Waldbewirtschaftung. Die Flächen dienen jedoch nicht nur wissenschaftlichen Zwecken, sie sind auch wichtiges Bildungs- und Erholungszentrum für viele interessierten Bürgerinnen und Bürger.

ForstBW

FSC Deutschland

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