Bildung

"Singen-Bewegen-Sprechen" wird nachhaltig in frühkindlicher Sprachförderung verankert

Das Landesprogramm "Singen-Bewegen-Sprechen" (SBS) soll zum Kindergartenjahr 2012/2013 als ganzheitliches, zusätzliches Instrument in die Sprachförderung der Kindergärten übernommen und auf drei Kindergartenjahre ausgebaut werden. Diesen Vorschlag habe der Lenkungsauschuss SBS begrüßt, erklärt Kultusstaatssekretär Dr. Frank Mentrup MdL jetzt in einem Schreiben an die Kindergartenträger und Kooperationspartner. Das Landeskabinett wird die Gesamtstruktur und Neufinanzierung der Sprachförderung in den nächsten Wochen neu einordnen und dann auch die Übernahme der SBS-Instrumentarien endgültig festlegen. Diese Erweiterung der Sprachförderung wurde durch die Erhöhung der Grunderwerbssteuer möglich.

Damit können die Inhalte des wertvollen musikpädagogischen Förderprogramms gesichert und die Kooperationen in den Kindertageseinrichtungen weitergeführt werden, bei denen die Einrichtungen sich dies für Kinder mit Sprachförderbedarf wünschten. Das Programm könne bereits vom ersten Kindergartenjahr an und über die bisher beteiligten 1.400 Kindergärten hinaus überall im Land eingesetzt werden. "Dem Kultusministerium ist es ein großes Anliegen, die frühkindliche Förderung landesweit auszubauen und erfolgreiche Konzepte für die Entwicklung förderbedürftiger Kinder allen zugänglich zu machen", sagte Mentrup.

Im Lenkungsausschuss zum Programm SBS wurde zusammen mit den Kommunalen Landesverbänden, Musikschulen, Musikverbänden und Hoch-schulen darüber beraten, wie das Programm künftig für die Verwirklichung der Sprachförderung genutzt werden kann. „Da sich bei SBS gezeigt hat, wie gut die Kindergärten die Kleinsten mit dem Dreiklang Singen, Bewegen, Sprechen fördern können, sind wir davon überzeugt, dass SBS ein gutes Instrument für eine intensivierte spielerische Sprachförderung ist“, betont Mentrup. Gerade Kinder mit Entwicklungsverzögerungen könnten stark davon profitieren: „Je kleiner die Kinder, umso mehr stehen motorische, soziale und sprachliche Entwicklungen in einem untrennbaren Zusammenhang."

In den nächsten Wochen soll das erweiterte Angebot für intensive Sprachförderung im Detail geregelt werden. Im März, und damit rechtzeitig zum neuen Kindergartenjahr 2012/2013, soll die neue Verwaltungsvorschrift mit ausführlicher Erläuterung des Antragsverfahrens und der Förderinstrumente vorliegen.

Das Antragsverfahren soll sich am bisherigen Verfahren der Intensiven Sprachförderung im Kindergarten (ISK) orientieren. Geplant ist, dass künftig vom ersten Kindergartenjahr an zusätzliche Fördermittel erhältlich sind. Voraussetzung dafür ist, dass die Erzieherinnen und Erzieher bei einzelnen Kindern eine intensive Sprachförderung für erforderlich halten. Zudem soll die erfolgreiche Tandemlösung in der Zusammenarbeit der musikpädagogischen Fachkraft mit der Erzieherin oder dem Erzieher bestehen bleiben. Das Kultusministerium will damit sicherstellen, dass die Elemente und Lerninstrumente aus der SBS-Stunde auch über diese Stunde hinaus im Kindergartenalltag weiter betrieben und intensiviert werden. „Wir sind davon überzeugt, dass wir mit dieser Lösung den Weg dafür bereiten, die gute und erfolgreiche Arbeit der Erzieherinnen und Musikpädagogen an den Kindertagesstätten fortzusetzen“, erklärt Mentrup.

Das Landesförderprogramm SBS wird damit unter dem Dach der Sprachförderung finanziell auf neue Beine gestellt. Das Programm startete im Oktober 2010 mit zunächst 1.000 und dann ab März 2011 mit rund 400 weiteren Kooperationen an rund 1.400 Kindertageseinrichtungen im Land. Seit Oktober 2011 weist SBS im zweiten Programmjahr an den rund 1.400 Standorten nun mit einem zweiten Kindergartenjahrgang die doppelte Zahl an Kooperationsmaßnahmen auf.

Die neue Landesregierung stand nach ihrem Amtsantritt vor dem Problem der weiteren Finanzierung des Programms. Die geplante Weiterführung in sechs aufeinander folgenden Jahrgängen an allen 1.400 Kooperationsstandorten hätte jährlich über 25 Millionen Euro gekostet. Da das Programm von der Vorgängerregierung nicht in die mittelfristige Finanzplanung aufgenommen worden war, konnte die Fortführung lediglich bis Juli 2012 garantiert werden. Wermutstropfen der neuen Lösung bleibt, dass die ursprünglich für Sommer 2012/2013 vorgesehene Ausdehnung auf die Grundschulen jetzt aus finanziellen Gründen nicht mehr verwirklicht werden kann.

Quelle:

Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg

Weitere Meldungen

Staatssekretär Volker Schebesta sitzt mit Kindern und Auszubildenden des Direkteinstiegs Kita an einem Tisch.
  • Frühkindliche Bildung

Schebesta besucht Auszubil­dende des Direkteinstiegs Kita

Logo „VivelaWir. Grenzenlose Partnerschaft“ auf der Internetseite „VivelaWir“ der Partnerschafts-Konzeption Baden-Württemberg & Frankreich
  • Kommunen

Dritter Zukunftsdialog Städtepartnerschaften

Straßenbaustelle an der B31 im Schwarzwald (Bild: © dpa).
  • Straßenverkehr

B29-Sanierung

Bauer füttert Ziegen
  • Landwirtschaft

Entlastung für Landwirte

Portrait von Thomas Rupp
  • Verwaltung

Neue Leitung beim Finanzamt Ehingen

Gut Beraten!
  • Ländlicher Raum

Land fördert innovatives und bürgerschaftliches Engagement

Eine Mutter geht mit einem Kinderwagen über einen Zebrastreifen.
  • Fußverkehr

Attraktive Gehwege und sichere Schulwege

Eltern und Kinder turnen in einer Sporthalle in Berlin.
  • Sport

18 Millionen Euro für 117 kommunale Sportstätten

Schülerinnen und Schüler heben im Schulunterricht die Hände.
  • Bildung

Koalition bringt großes Bildungspaket auf den Weg

Holzbaupreis 2022: Kirchturm mit Aussichtsplattform in Gutach im Breisgau
  • Forst

Holzbau-Fachkongress Friedrichshafen

Pressekonferenz zu BAO Pandora mit Innenminister Thomas Strobl, Justizministerin Marion Gentges, LKA-Präsident Andreas Stenger
  • Cybersicherheit

Schlag gegen international organisierten Telefonbetrug

Ein blaues, rundes Schild mit einem Fahrrad als Symbol, welches Sonderwege für Radfahrende kennzeichnet. Im Hintergrund sind Baumkronen.
  • Radverkehr

Bad Peterstal–Bad Griesbach: Radweg freigegeben

Ein Länderschild «Deutschland-Schweiz» ist an der deutsch-schweizerischen Grenze zu sehen. (Bild: Patrick Seeger / dpa)
  • Forschung

Neue Impulse für die Wissenschaftsbeziehungen mit der Schweiz

Logo des Innovationspreises  Bioökonomie Baden-Württemberg
  • Bioökonomie

Fünfter Ideenwettbewerb Bioökonomie gestartet

Abiturienten lesen sich kurz vor Beginn der Prüfung die Abituraufgaben im Fach Deutsch durch. (Foto: © picture alliance/Felix Kästle/dpa)
  • Schule

Abschlussprüfungen an den beruflichen Schulen starten

Kabinettsausschuss Entschlossen gegen Hass und Hetze
  • Innere Sicherheit

Fünfte Sitzung des Kabinettsausschusses gegen Hass und Hetze

  • Podcast zum Bundesrat

SpätzlesPress #2: Organspende – Eine Geste für das Leben

Symbolbild Elektro-LKW (Bild: © picture alliance/Britta Pedersen/zb/dpa)
  • Elektromobilität

Ausbau und Netzintegration von Ladeinfrastruktur für E-Lkw

Blick auf die Landesgartenschau Wangen mit einem bunten Blumenfeld im Vordergrund
  • Verkehr

Nachhaltige und innovative Mobilität auf der Landesgartenschau

Polizisten kontrollieren eine Gruppe Jugendlicher. (Foto: dpa)
  • Gesetzentwurf

Ministerrat beschließt Änderungen des Landesbeamtengesetzes

Menschen gehen über die Bernhardusbrücke in Bad Krozingen.
  • Kommunen

Bad Krozingen wird Große Kreisstadt

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 30. April 2024

Geschäftsleute in einem Sitzungssaal diskutieren unter der Leitung einer Führungskraft.
  • Gründungskultur

Baden-Württemberg stärkt Start-up-Förderung

Eine Auszubildende steht am Schaltpult einer computergesteuerten Fräsenmaschine (Symbolbild, © dpa).
  • Arbeitsmarkt

Wenig Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt

Verkehrsminister Winfried Hermann und Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut auf dem Fahrrad mit weiteren Radfahrenden beim STADTRADELN-Auftakt 2024
  • Radverkehr

Auftakt zum STADTRADELN 2024