Verkehr

Sichere und gerechte Mobilität für Kinder und Jugendliche

Vier Kinder. Eines auf einem Fahrrad und drei auf Tretrollern auf einem Weg in einem Park.

Junge Menschen und Familien müssen stärker in der Mobilität berücksichtigt werden. Verschiedene Sozial- und Wohlfahrtsverbände haben gemeinsam mit dem Verkehrsministerium und dem Sozialministerium ein Empfehlungspapier vorgestellt.

Das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg hat gemeinsam mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration, der Liga der freien Wohlfahrtspflege Baden-Württemberg, dem Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg, dem Landesfamilienrat Baden-Württemberg und dem Landesjugendring ein Empfehlungspapier mit dem Titel „Mehr Gerechtigkeit in der Mobilität für Kinder, Jugendliche und Familien“ (PDF) erarbeitet.

Darin machen die Ministerien und Verbände deutlich, dass die Verkehrswende eine große Chance für Kinder und Jugendliche bietet und die Ungerechtigkeiten im Straßenverkehr beseitigt werden müssen. Die Verkehrswende trägt nicht nur dazu bei, dass der Öffentliche Nahverkehr gestärkt, der CO2-Abdruck in Baden-Württemberg verringert und Fußgängerinnen, Fußgänger und Radfahrende unterstützt werden, sondern sichert gerade Kindern und Jugendlichen deutlich mehr Lebensqualität. Auch zukünftige Generationen können in großem Maße von den angestrebten Zielen und Maßnahmen des Verkehrsministeriums profitieren.

Kinder und Jugendliche gelten als Verlierer des Verkehrssystems

Um die Bedeutung des Empfehlungspapiers zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf die aktuelle Situation. Kinder, Jugendliche und Familien gelten als Verlierer des bisherigen Verkehrssystems. Es ist unsozial, ungerecht und das Auto dominiert bei der Verteilung von Geld und Flächen. Das Empfehlungspapier weist darauf hin, dass Kinder, Jugendliche und Familien einen Platz im öffentlichen Straßenverkehr verdient haben und sich nicht anpassen oder unterordnen müssen.

Die Straßenverkehrsordnung sollte nicht nur auf den motorisierten Verkehr ausgelegt sein, sondern auch seine jüngsten Teilnehmenden mitdenken. Die Belange von Kindern spielen allerdings leider immer noch eine eher untergeordnete Rolle. Dabei ist schon längst nachgewiesen, dass niedrigere Geschwindigkeiten von Fahrzeugen nachweislich zur Sicherheit im Straßenverkehr beitragen. Alleine mehr Tempo 30-Zonen könnten die Anzahl von Verkehrsunfällen in Deutschland deutlich senken.

Ein weiterer wichtiger Hinweis im Empfehlungspapier ist die Bedeutung einer selbstaktiven und eigenständigen Mobilität von Kindern und Jugendlichen zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Tretroller. Gerade in der Kindheit und Jugend von 6 bis 16 Jahren prägen vielfältige Erfahrungen mit Rollern, Rädern, Skateboards oder der ganz normale Fußweg das weitere Mobilitätsverhalten.

Flächenverteilungen diskutieren

Um die selbstaktive und eigenständige Mobilität von Schülerinnen und Schülern zu fördern, hat das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg gemeinsam mit dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport sowie dem Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen in diesem Jahr das Landesprogramm MOVERS – Aktiv zur Schule ins Leben gerufen.

Damit die Verkehrswende für Kinder und Jugendliche gelingt, müssen auch Flächenverteilungen diskutiert werden. Statt privater Parkplätze fordern die Sozial- und Wohlfahrtsverbände mehr freie, unversiegelte Spielflächen und Orte der Begegnung.

Die Staatssekretärin im Verkehrsministerium Elke Zimmer unterstützt die Forderung nach mehr Gerechtigkeit im Straßenverkehr: „Kinder, Jugendliche und Familien dürfen bei der Planung von lebenswerten Städten und einem nachhaltigen Verkehrsmodell nicht unberücksichtigt bleiben. Sie sind unsere Zukunft! Damit junge Generationen so aufwachsen und leben können, wie sie es sich wünschen, braucht es ihre Meinungen, Ideen und die Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse bei der Gestaltung der Verkehrswende. Nur so sichert die Verkehrswende vielfältige Chancen für Jung und Alt für gesellschaftliche Teilhabe in einer sich verändernden Gesellschaft.“

Das gemeinsame Empfehlungspapier entstand ausgehend von der Tagungsreihe „Mobilitätswende gerecht gestalten“ der Evangelischen Akademie Bad Boll. Den Mitwirkenden, die am 8. Dezember 2022 das Papier unterzeichneten, ist bewusst: „Land, Kommunen, Verbände, Bürgerinnen und Bürger sind alle gemeinsam gefragt, um mehr Gerechtigkeit für Kinder, Jugendliche und Familien in der Mobilität zu erreichen!“

„Mehr Gerechtigkeit in der Mobilität für Kinder, Jugendliche und Familien“ (PDF)

Weitere Stimmen zum Positionspapier

Weitere Meldungen

Ein Schild mit der Aufschrift "Universitätsklinikum" steht in Mannheim an einer Einfahrt zum Universitätsklinikum.
  • Krankenhausreform

Kartellamt gegen Zusammenschluss der Uniklinika Heidelberg und Mannheim

Ein Mann joggt entspannt und gut gelaunt über eine Straßenkreuzung in einem Wohngebiet. Parallel zu ihm fahren Radfahrerinnen und Radfahrer an ihm vorbei.
  • Fuss- und Radverkehr

Neue Rad- und Fußgängerbrücke in Heidelberg

ELR Gemeinde
  • Ländlicher Raum

ELR fördert unterjährig 129 Projekte

Minister Hermann steht vor einem Gleis, das vom Unwetter zerstört wurde.
  • Verkehr

Neue Förderregeln für Infrastruktur der Kommunen

Das Logo von Invest BW
  • Invest BW

Förderaufruf zu Klimaschutz und Digitalisierung

Drei Kinder stehen lachend um ein Spielgerät beim Klosterpark Adelberg.
  • Familie

Mit dem Landesfamilienpass in die Sommerferien starten

Ein Maurer arbeitet mit Zement und Mörtel an einer Ziegelwand.
  • Baurecht

Bauen schneller und einfacher machen

Datenarbeit und Tablet, Laptop mit Architekturprojekt auf der Baustelle am Schreibtisch im Büro.
  • Raumordnungsplanung

Planungsverfahren effizienter und flexibler machen

Schülerlotse geht mit Schulkindern über Zebrastreifen
  • Fußverkehr

Schulwege bei Fußverkehrs-Checks 2024 im Fokus

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
  • Fachkräfte

Neue Landesagentur für Fachkräftezuwanderung

Landstromversorgung von Containerschiffen
  • Schifffahrt

Ökostrom-Anschlüsse für den Hafen Kehl

Die Hand einer jungen Frau hält eine Energiesparlampe, darin ist eine kleine Pflanze.
  • Grüne Technologien

Startschuss für Plattform „GreenTech BW“

Logo Umweltpreis 2024 mit Schriftzug Nominierung
  • Nachhaltigkeit

18 Unternehmen für den Umweltpreis 2024 nominiert

Anzeigetafel mit Abfahrtszeiten von Zügen an einem Bahnhof.
  • Schienenverkehr

Baden-Württemberg definiert den Fahrplan der Zukunft

Visualisierung MINT Internat von Innen, Aula
  • Vermögen und Bau

Internats- und Schulgebäude für MINT-Exzellenzgymnasium

In einer braunen Biomülltonne liegen Lebensmittel.
  • Ernährung

Challenge zur Lebensmittelrettung startet

Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Gouverneur Yuji Kuroiwa zeigen die unterzeichnete Gemeinsame Absichtserklärung zwischen Baden-Württemberg und Kanagawa.
  • Internationale Zusammenarbeit

Weitere Kooperation mit Kanagawa

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 16. Juli 2024

Auf der Bühne wird eine Konfetikannone gezündet.
  • Sonderpädagogik

Preisverleihung des Wettbewerbs „Zauberhaft“

Polizist der Polizei Baden-Württemberg kontrolliert den Verkehr.
  • Polizei

Zweite Aktionswoche der Verkehrssicherheit gestartet

Das Display eines Heizkessels mit den Einstellungen für Außen-, Innen und Vorlauftemperatur.
  • Klimaschutz

Klimaschutz- und Projektionsbericht veröffentlicht

Stethoskop vor farbig eingefärbtem Kartenumriss von Baden-Württemberg mit Schriftzug: The Ländarzt - Werde Hausärztin oder Hausarzt in Baden-Württemberg
  • Gesundheitsberufe

Auswahlverfahren für Landarztquote abgeschlossen

Altes Gaswerk in Rottweil
  • Umweltschutz

Land fördert Sanierung des Gaswerks Rottweil

Eine auf Demenzkranke spezialisierte Pflegerin begleitet eine ältere Frau.
  • Pflege

Innovationsprogramm Pflege 2024 gestartet

Straßenbaustelle an der B31 im Schwarzwald (Bild: © dpa).
  • Straßenbau

Baubeginn des Röhrenbergtunnels an der B 33