Baden-Württemberg ist beim Breitbandausbau mit Höchstgeschwindigkeit unterwegs: Mit der Breitband-Offensive 4.0 und attraktiven Fördermöglichkeiten setzt das Land auf die zukunftsfähige Glasfaser statt auf veraltete Brückentechnologien. Heute bewilligte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, den Förderantrag des Hohenlohekreises zur Planung eines landkreisweiten Backbones.
„Land und Kommunen schließen gemeinsam die Netzlücken, die Telekommunikationsunternehmen lassen. Die Breitband-Offensive 4.0 hat dazu den optimalen Schub gegeben. Landkreise, Städte und Gemeinden, die interkommunale Netze planen, bauen schon heute an der hochleistungsfähigen Breitband-Infrastruktur von morgen“, sagte Bonde.
Der Hohenlohekreis plant mit seinen 16 kreisangehörigen Städten und Gemeinden ein gemeinsames Glasfaser-Rückgrat – das so genannte Backbone. Damit soll jede Kommune im Landkreis mit schnellem Internet versorgt werden. „Ich freue mich, dass wir nun nach Bewilligung der Fördermittel zusammen mit unseren Kommunen intensiv in das Thema Breitbandversorgung im Hohenlohekreis einsteigen können und mit Vorlage der Bestandsanalyse und der Backbone-Planung spätestens im Herbst dieses Jahres der erste Meilenstein gesetzt werden kann“, sagte Landrat Dr. Matthias Neth. „Mit dieser interkommunalen Netzinfrastruktur erreichen wir eine flächendeckende Breitbandversorgung, die bestmöglich aufeinander abgestimmt ist. Das kreisweite Backbone verbessert die innerörtliche Versorgung, sobald die Kommunen an die Glasfaser-Trasse angeschlossen werden“, betonte der Minister.
Die Gemeinden und Städte stimmen in einem nächsten Schritt den Ausbau ihrer eigenen Gemeindenetze auf das Glasfaser-Backbone ab. „So entsteht ein zusammenhängendes Netz im Hohenlohekreis, das auch den letzten Teilort umfasst. Unsere Breitband-Offensive 4.0 setzt auch deshalb einen Schwerpunkt auf die interkommunale Zusammenarbeit und fördert diese bereits ab der Planung mit einem Aufschlag von 30 Prozent auf die Regelfördersätze. Mit unserer Offensive bringen wir den flächendeckenden Ausbau des schnellen Internet voran und sorgen für eine hochleistungsfähige Infrastruktur, die Spitzenlasten trägt , Arbeitsplätze sichert, die Wohnqualität erhöht und neue Formen der Kommunikation sichert“, sagte Bonde abschließend.
Kommunaler Breitbandausbau im Hohenlohekreis
Der Hohenlohekreis plant ein landkreisweites glasfaserbasiertes Backbonenetz. Dies zeichnet sich durch mindestens zwei Übergabepunkte je Gemeinde sowie jeweils einen Übergabepunkt zu den benachbarten Kreisen aus. So schafft der Landkreis eine Anschlussmöglichkeit für all seine 16 Städte und Gemeinden an ein Hoch- beziehungsweise Höchstgeschwindigkeitsnetz. Das Land fördert die Planung hierzu mit 68.490 Euro.
Breitband-Offensive 4.0
Die Landesregierung hat 2012 mit der Breitbandinitiative II den Ausbau von schnellem Internet neu aufgestellt und dabei eine bundesweite Vorreiterrolle übernommen. Mit der Breitband-Offensive 4.0 startete die nächste Stufe im Ausbau des schnellen Internet in Baden-Württemberg. Die neue Förderrichtlinie wurde im Juli 2015 von der Europäischen Union genehmigt. Mit den beiden Sonderlinien „Schulen an die Glasfaser“ und „Gewerbe an die Glasfaser“ unterstützt das Land die Kommunen mit bis zu 90 Prozent Förderung. Die interkommunale Zusammenarbeit, das gezielte und effiziente Miteinander und die dabei erzielten Synergien honoriert das Land ebenfalls bereits ab der Planung mit einem bis zu 90 Prozent hohen Fördersatz.
Mit dem kommunalen und insbesondere dem interkommunalen Netzausbau und dem daraus resultierenden Open Access sind die Rahmenbedingungen für einen funktionierenden Wettbewerb unter den Telekommunikationsunternehmen, Netzbetreibern und Dienste-Anbietern geschaffen. Dies nutzt allen – den Kommunen ebenso wie den Verbraucherinnen und Verbrauchern. Die Landkreise planen und bauen die digitale Infrastruktur langfristig, nachhaltig und zukunftsfähig. Die Versorgungsraten verbessern sich innerorts schon dann beträchtlich, wenn die Ortsteile an das Glasfaser-Backbone angebunden sind – also bereits nach ungefähr zwei Jahren.
Internetzugänge, die auch große Datenmengen schnell übertragen, gehören zu einer modernen Infrastruktur und haben sich zu einem bedeutenden Standortfaktor entwickelt. Grundsätzlich fördert das Land nach dem Betreibermodell mit glasfaserbasierten Netzen in öffentlicher Hand. Dort, wo der Markt versagt, unterstützt das Land die Kommunen beim Ausbau des schnellen Internet. Diese bauen die kommunalen Netze nach ihren Bedürfnissen schrittweise aus. Die Infrastruktur wie Kabelkanäle, Leerrohre und die inaktive Glasfaser ist und bleibt im Eigentum der Kommunen. Der anschließende Netzbetrieb wird von Netzbetriebsgesellschaften übernommen, die sich in transparenten Ausschreibungsverfahren einen Dienste-Anbieter als Partner auswählen.
In einem ersten Schritt wird die Gemeinde an das Glasfaser-Backbone-Netz angeschlossen. Die Backbone-Netze erstrecken sich über das gesamte Ausbaugebiet, bei interkommunaler Zusammenarbeit des Landkreises mit seinen Kommunen also über das gesamte Kreisgebiet, und halten pro Gemeinde mindestens zwei Übergabepunkte vor. Gleichzeitig werden Verbindungspunkte zu den benachbarten Backbone-Netzen festgelegt. Die Übergabepunkte haben einen gesicherten Zugang auf der Leitungsebene und sind damit für alle Telekommunikationsunternehmen, Netzbetreiber und Diensteanbieter nutzbar.
Clearingstelle Neue Medien Baden-Württemberg
„Breitband-Offensive 4.0 – Schnelles Internet für Baden-Württemberg“ (PDF)