JUNGES WOHNEN

Praxis-Konzepte zur Wiederbelebung von ungenutzten Gebäuden

Das beschauliche Dorf Hiltensweiler, ein Teilort von Tettnang, wird von der Abendsonne angestrahlt. Im Hintergrund sind der Bodensee und die Alpen zu sehen.
Symbolbild

Das Projekt „Junges Wohnen“ zeigt Praxis-Konzepte zur Wiederbelebung von leerstehenden und denkmalgeschützten Gebäuden. Dadurch möchte das Land attraktiven und bezahlbaren Wohnraum in den Gemeinden schaffen. 

„Wohnraum ist knapp. Es ist daher wichtig, dass wir ungenutzte Gebäude mitdenken, wenn es darum geht, attraktives und innovatives Wohnen für viele Generationen in unseren ländlichen Gemeinden zu ermöglichen. Ein im Jahr 2021 durchgeführtes Modellprojekt hat gezeigt, dass zur Schaffung eines adäquaten Wohnumfelds für junge Erwachsene ein gewisses Know-How hilfreich ist. Wir müssen berücksichtigen, wie sich diese Generation ihr Lebensumfeld heute vorstellt. Dazu gehört auch, leerstehende und denkmalgeschützte Gebäude mit einzubeziehen, sie neu zu nutzen und entsprechend attraktive Finanzierungs- sowie Fördermöglichkeiten anzubieten. Aus dem Projekt sind gute Praxisbeispiele zur Umnutzung leerstehender Gebäude in Gemeinden entstanden, die mit den dahinterstehenden Konzepten heute vorgestellt werden“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, im Rahmen einer öffentlichen Tagung und Exkursion mit dem Themenschwerpunkt „Junges Wohnen“ in Kirchzarten.

Als interdisziplinäres Projektteam begleiten die Herausgeber der Studie aus dem Jahr 2021 „SPES e.V.“, „sutter³“ und „K-Punkt Ländliche Entwicklung“ die Modellgemeinden von damals auch weiterhin und stehen diesen mit Rat und Tat zur Seite.

Erfolgsbeispiel renoviertes Pfarrhaus 

„Unsere Modellprojekte zeigen, dass es oftmals gar nicht viele Mittel benötigt, um einen Leerstand mit neuem Leben zu erfüllen. Beispielsweise hat in Schwäbisch-Gmünd Bettringen eine kleine Gruppe junger Erwachsener die nötigsten Renovierungen selbst übernommen und konnte somit das leerstehende Pfarrhaus in kurzer Zeit und mit überschaubaren finanziellen Mitteln bewohnbar machen. Diese unkonventionelle, jedoch pragmatische Zwischenlösung erschien allen Beteiligten und Interessierten naheliegend. So ist nicht nur neuer Wohnraum entstanden, sondern auch ein für alle offener und rege genutzter Dorftreffpunkt. Diese und andere Erfahrungen sowie Geschichten teilen wir über die hierfür ins Leben gerufene Website Junges Wohnen, die vom K-Punkt Ländliche Entwicklung betreut wird. Die fachlichen Inhalte, zum Beispiel zu möglichen Trägermodellen und Finanzierungskonzepten, stammen vom Projektpartner sutter³. Zudem informiert die Website zu aktuellen Veranstaltungen rund um das Thema Junges Wohnen, wie zum Beispiel der heutigen Exkursion“, berichtete Frau Ingrid Engelhart, Geschäftsführende Vorsitzende von SPES e.V.

Diese breit angelegten Bemühungen, die Bedeutung des „Junges Wohnens“ für den Ländlichen Raum hervorzuheben, tragen bereits Früchte. So haben sich abseits der ursprünglichen Modellgemeinden bereits viele Nachahmer gefunden. „Durch spezielle Angebote für junge Erwachsene schaffen wir Anreize für das Leben im Ländlichen Raum. Beispielsweise erarbeiteten von Mai bis November 2022 sieben Gemeinden aus drei LEADER-Regionen anhand eines exemplarischen Leerstands in ihrem Ort ebenfalls attraktive Wohnkonzepte für Junge Erwachsene. Diesem wichtigen Zukunftsthema werden wir uns auch weiterhin intensiv widmen. Mit den Konzepten des Projekts ‚Junges Wohnen‘ stärken wir unsere Gemeinden im Ländlichen Raum und füllen Leerstände mit neuem Leben. Damit wirken wir auf eine attraktive und zukunftsfähige Ortskernentwicklung hin und leisten gleichzeitig einen Beitrag zur Nachhaltigkeit sowie zum gesellschaftlichen Zusammenhalt“, so Minister Hauk.

„Junges Wohnen“ als Mittel gegen Landflucht

Mangelnder attraktiver und bezahlbarer Wohnraum kann einer der Gründe sein, warum junge Erwachsene nicht im Ländlichen Raum bleiben beziehungsweise nicht dorthin zurückkehren. Die sechs am Projekt „Junges Wohnen: Zukunftsorientierte Wohnmodelle für junge Erwachsene durch Umnutzung von leerstehenden Gebäuden im Ortskern“ (PDF) teilnehmenden Modellgemeinden haben im Jahr 2021 einen begleiteten Prozess der Konzeptfindung und Vorplanung durchlaufen. Hierbei wurden vor Ort geeignete Leerstände identifiziert, mögliche Finanzierungsmodelle vorgestellt und passgenau der Bedarf für Junges Wohnen ermittelt.

Aufgrund des großen öffentlichen Interesses am Thema Junges Wohnen und dessen hoher Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit des Ländlichen Raums unterstützt das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz auch ein im Februar 2022 gestartetes Folgeprojekt zum Jungen Wohnen der Projektträger SPES e.V., sutter³ GmbH & Co.KG und K-Punkt Ländliche Entwicklung der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Das Projekt mit einer Laufzeit von gut zwei Jahren hat das Ziel, eine umfassende Website zum gesamten Themenfeld Junges Wohnen ins Leben zu rufen, stetig fortzuentwickeln sowie den Wissenstransfer durch Exkursionen und Fachtagungen zu vertiefen. Zudem werden die Modellgemeinden auf dem Weg zur Realisierung der entwickelten Konzepte weiter begleitet, um hieraus zusätzliche Erfahrungen und Erkenntnisse zu gewinnen und diese mit der interessierten Öffentlichkeit zu teilen.

Weitere Meldungen

Maimarkt Mannheim
  • Verbraucherschutz

Mannheimer Maimarkt eröffnet

LGS 2024 in Wangen
  • Gartenschau

Landesgartenschau Wangen eröffnet

Ein Wolf sitzt im Erlebnispark Tripsdrill in einem Gehege. (Foto: dpa)
  • Wolf

Wolf tötet Schafe in Rudersberg

Rinder mit Kälbern auf der Weide
  • Landwirtschaft

Milchwirtschaft nicht zusätzlich belasten

Solar-Carport mit Ladeinfrastruktur in Rheinfelden der Fa. Energiedienst AG, Förderprojekt INPUT
  • Förderprogramm

Weitere Photovoltaik-Anlagen auf Parkplätzen gefördert

Wort-Bild-Logo der Kampagne Start-up BW. (Bild: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg)
  • Startup BW

Acht Finanzierungszusagen für junge Unternehmen

Screenshot LEP-Portal
  • Landesentwicklung

Mitwirken am Landesentwicklungsplan

Lothar Mattes
  • Verwaltung

Neuer Leiter beim Finanzamt Freudenstadt

Eine Frau isst in einer Kantine zum Mittag. (Foto: © dpa)
  • Ernährung

Mehr regionales Bio in Gemeinschaftsverpflegung

Streuobstwiese
  • Streuobst

Streuobstpreis Baden-Württemberg verliehen

Team Wald
  • Forst

Zukunft des Forstberufs

Eine Spritze liegt auf einem Impfpass.
  • Gesundheit

Europäische Impfwoche sensibilisiert für Bedeutung von Impfungen

Schüler warten auf ihr Mittagessen, im Vordergrund stehen Teller mit geschnittenem Gemüse. (Foto: dpa)
  • Ernährung

Bewusste Kinderernährung im Kindergarten Steinlachburg

Schmeck den Süden
  • Ernährung

Drei-Löwen-Auszeichnung für Gutsgaststätte Alteburg

Nadelbäume ragen bei Seebach am Ruhestein in den Himmel. (Bild: picture alliance/Uli Deck/dpa)
  • Forst

Internationaler Tag des Baumes

Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei seiner Rede
  • Wohnen und Bauen

Zwölf Projekte für bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen

Die Bewohner einer Wohngemeinschaft für Senioren unterhalten sich. (Foto: © dpa)
  • Quartiersimpulse

660.000 Euro für Quartiers-Projekte

Schloss Mannheim
  • Schlösser und Gärten

Neue digitale Angebote für Schlösser

Stethoskop vor farbig eingefärbtem Kartenumriss von Baden-Württemberg mit Schriftzug: The Ländarzt - Werde Hausärztin oder Hausarzt in Baden-Württemberg
  • Gesundheitsberufe

390 Bewerbungen für 75 Studienplätze der Landarztquote

Ministerialdirektorin Leonie Dirks steht vor Transfermobil und übergibt Fahrzeugschlüssel an Prof. Dr. Daniel Buhr vom Landeskompetenzzentrum Pflege & Digitalisierung.
  • Digitalisierung

Transfermobil bringt Pflege-Innovationen ins Land

Wengenviertel in Ulm
  • Städtebauförderung

235 Millionen Euro für Städtebaumaßnahmen

Ein von Schatten bedeckter Mann vor blauem Himmel hält ein Telefon in der Hand
  • Gewalt an Männern

Vier Jahre Männerhilfetelefon

Vier Jugendliche sitzen auf einer Freitreppe und betrachten etwas auf dem Smartphone
  • Jugendliche

Jugendliche diskutieren zum Thema „Was dich bewegt“

Eröffnungsfeier Animated Week Stuttgart
  • Kunst und Kultur

Erste „Stuttgart Animated Week“ eröffnet

Aussicht vom Schönbergturm bei Reutlingen.
  • Ländlicher Raum

Studie zur Wirtschaftsentwicklung im Ländlichen Raum