Mobilität

Partner ziehen Zwischenbilanz zum Mobilitätspakt Heilbronn/Neckarsulm

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Radfahrer fahren auf dem neuen Radschnellweg zwischen Böblingen/Sindelfingen und Stuttgart.

Vor fast vier Jahren wurde der Mobilitätspakt Heilbronn/Neckarsulm ins Leben gerufen. Der Mobilitätspakt ist Vorreiter auf dem Weg, den Mobilitätswandel auf regionaler Ebene durch konkrete Maßnahmen und Ziele kontinuierlich voranzutreiben. Die Projektpartner zogen nun eine Zwischenbilanz.

Fast vier Jahre ist es nun her, dass sich unter der politischen Leitung des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg die verantwortlichen Akteure aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft auf den Weg gemacht haben, ein Zukunftskonzept für nachhaltige Mobilität in der Region Heilbronn/Neckarsulm zu entwickeln und umzusetzen. Der Mobilitätspakt Heilbronn/Neckarsulm wurde am 26. Juli 2017 gegründet. Seitdem arbeiten die Partner unter der Projektleitung des Regierungspräsidiums Stuttgart gemeinsam an der Umsetzung eines vielfältigen Arbeitsprogramms, das alle Verkehrsarten (Öffentlicher Personennahverkehr, Fuß- und Radverkehr, Motorisierter Individualverkehr) sowie Maßnahmen des Betrieblichen Mobilitätsmanagements umfasst und sinnvoll miteinander vernetzen soll. Dass jüngst zwei weitere Partner, die Stadt Bad Wimpfen und die Stadt Bad Friedrichshall, dem Kreis der Unterzeichner beigetreten sind, zeigt, dass der Handlungsbedarf in der Region von den verantwortlichen Akteuren wahrgenommen und die Zusammenarbeit im Mobilitätspakt vertieft wird.

Verkehrsminister Winfried Hermann begrüßte die Erweiterung des Projektkreises und zieht eine positive Bilanz der bisherigen Zusammenarbeit: „Der Mobilitätspakt Heilbronn/Neckarsulm ist Vorreiter auf dem Weg, den Mobilitätswandel auf regionaler Ebene durch konkrete Maßnahmen und Ziele kontinuierlich voranzutreiben. Stück für Stück nähern wir uns damit unserem Ziel, Mobilität umwelt- und klimagerecht und sozial verträglich zu gestalten. Die Zusammenarbeit im Mobilitätspakt zeigt aber auch, dass wir beharrlich weiterarbeiten müssen, damit Verkehr verlagert und nachhaltige Mobilitätsalternativen intensiver genutzt werden. Im Mobilitätspakt Heilbronn/Neckarsulm haben wir engagierte Partner, die in den vergangenen Jahren gezeigt haben, dass gemeinsam viel erreicht werden kann.“

Vier fachspezifische Arbeitsgruppen

Wolfgang Reimer, Regierungspräsident des Regierungspräsidiums Stuttgart, sagte: „Mit Bad Friedrichshall und Bad Wimpfen heißen wir heute zwei weitere wichtige Kommunen im Kreis der Partner willkommen. Mobilitätspakte sind eine Chance den Weg hin zu einer zukunftsgerechten und nachhaltigen Mobilität konstruktiv zu gestalten und es freut uns, dass dieses Format so gut angenommen wird.“ Doch nicht nur durch die Aufnahme der beiden Städte, sondern auch durch eine Umstrukturierung der Arbeitsorganisation innerhalb des Projektes verspricht man sich neue Dynamik. Bestehende Maßnahmen werden auf effizientere Weise bearbeitet, neue Themen können zügig Platz greifen. Die Projektbeteiligten haben sich im vergangenen Jahr auf vier fachspezifische Arbeitsgruppen verständigt, die sich von nun an arbeitsteilig den Maßnahmen im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), Straßenverkehr, Fuß- und Radverkehr sowie Betrieblichen Mobilitätsmanagement widmen. Jede Arbeitsgruppe wird von einem Partner im Mobilitätspakt geleitet und versammelt Personen der Fachebene der am Pakt Beteiligten sowie ggf. externe Fachleute.

Bessere Vernetzung der Verkehrsträger übergeordnetes Ziel

Übergeordnetes Ziel ist weiterhin die bessere Vernetzung der Verkehrsträger untereinander. Hierfür ist eine Koordinierungsgruppe verantwortlich, die zudem eine Mittlerfunktion einnimmt zwischen den Arbeitsgruppen der Fachebene und dem Steuerkreis, der weiterhin unter der politischen Leitung des Landesverkehrsministers Winfried Hermann über den Verlauf und konkrete Ziele des Mobilitätspaktes entscheidet. Besonderes Augenmerk liegt bereits auf den Planungen des neuen Haltepunktes Bad Friedrichshall Kochendorf Süd, für die eigens eine Unterarbeitsgruppe eingerichtet wurde. Der geplante neue Haltepunkt soll insbesondere die ÖPNV-Anbindung des künftigen Sondergebietes „Obere Fundel“ sicherstellen. Im Zuge dieses Vorhabens soll eine Brücke über die Bundesstraße 27 (B 27) und eine Zuwegung zum neuen Gewerbegebiet entstehen. Sie dient außerdem dem Zugang zu den Bahnsteigen. Weiterhin ist eine Fahrradrampe vorgesehen, um eine Verbindung von Süden über die Bahnlinie und die B27 zu schaffen. Weil es zahlreiche Maßnahmen entlang der B 27 gibt, werden diese zunächst ebenfalls gebündelt von einer Sonderarbeitsgruppe bearbeitet. Weitere Fortschritte, die zuletzt erreicht wurden, können sich sehen lassen.

ÖPNV-Maßnahmen

Eine wirksame Maßnahme, um die Luftschadstoffe insbesondere an den hochbelasteten Standorten im Stadtgebiet zu minimieren, ist die Beschleunigung des ÖPNV. Hierfür hat sich die Stadt Heilbronn zusammen mit den Stadtwerken Heilbronn in der Vergangenheit eingesetzt. In 2021 soll es zu weiteren Optimierungen der Bevorrechtigung des ÖPNV in der Heilbronner Innenstadt kommen, sodass der Abschluss der Maßnahme bis spätestens Ende 2021 zu erwarten ist. Weiterhin konnte eine Maßnahme zur Pünktlichkeitssteigerung der S-Bahn erfolgreich umgesetzt werden: Seit Dezember 2020 ist der Anschluss zwischen der S1 und S41 am Bahnhof Mosbach-Neckarelz aufgrund von fahrplantechnischen Eingriffen sichergestellt.

Maßnahmen im Radverkehr

Die Verbesserung des Radverkehrs in der Region Heilbronn/Neckarsulm ist ein wichtiger Bestandteil im Mobilitätspakt. Ein bedeutender Baustein zur Radverkehrsförderung ist die Radschnellverbindung in Nord-Süd-Richtung, die in der Routenvariante Neckarkanal realisiert werden soll. Derzeit laufen die Entwurfs- und Genehmigungsplanungen, die bis Ende 2021 abgeschlossen sein sollen.

Maßnahmen im Straßenverkehr

Um die Leistungsfähigkeit der Straßeninfrastruktur zu erhalten, werden sowohl kurz-, als auch mittel- und längerfristige Maßnahmen von den Partnern verfolgt. Unter die mittel- bis langfristigen Maßnahmen fällt beispielsweise der 6-streifige Ausbau der Autobahn 6 (A6), dessen Fertigstellung Mitte 2022 anvisiert ist oder aber der 2-bahnige Ausbau der Landesstraße 1100 zwischen Heilbronn/Neckargartach und der A6 (AS Heilbronn/Untereisesheim). Am Knotenpunkt „Amorbach“ wurde zunächst die Lichtsignalanlage umprogrammiert, um in den Spitzenzeiten des Berufsverkehrs Rückstaus zu vermeiden. Weitergehende Untersuchungen haben nun gezeigt, dass eine erhebliche Verbesserung der Verkehrsqualität nur durch bauliche Maßnahmen zu erreichen ist. Der Baubeginn soll voraussichtlich im Herbst 2021 stattfinden.

Maßnahmen des Betrieblichen Mobilitätsmanagements

Die dem Mobilitätspakt angehörenden Firmen AUDI AG und Schwarz Gruppe haben bereits einige Maßnahmen ihres umfassenden Programms zum betrieblichen Mobilitätsmanagement umgesetzt.

Eine Übersicht aller Maßnahmen, deren Fortschritt und weitere Informationen zum Mobilitätspakt Heilbronn/Neckarsulm finden sich auf der Projekthomepage.

Stimmen von Projektbeteiligten

Mobilitätspakte in Baden-Württemberg

Im Rahmen eines Mobilitätspakts schließen sich Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft – wie Verkehrsgesellschaften und Wirtschaftsunternehmen – zusammen. Ziel ist es, gemeinsam verkehrsträgerübergreifende Lösungen für die ausgelastete Infrastruktur in den entsprechenden Wirtschaftsräumen zu erarbeiten. Mobilitätspakte umfassen Verbesserungen des ÖPNV, des Schienenpersonennahverkehrs, der Straßeninfrastruktur, des Rad- und Fußverkehrs, des betrieblichen Mobilitätsmanagements sowie deren Vernetzung untereinander. Die Idee dahinter ist, Mobilität gemeinsam verantwortlich zu denken. Die Koordination aller Beteiligten und die Vernetzung aller Verkehrsmittel sollen zu spürbaren Verbesserungen führen – zugunsten von Umwelt, Klima, der Bevölkerung und Wirtschaft.

In Baden-Württemberg gibt es bereits vier Mobilitätspakte, die unter der politischen Leitung des Ministeriums für Verkehr gegründet wurden: in den Regionen Heilbronn/Neckarsulm, Walldorf/Wiesloch, Rastatt und Aalen/Heidenheim

Mobilitätspakt Heilbronn-Neckarsulm

Ministerium für Verkehr: Mobilitätspakte

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