Bilkay Öney, Ministerin für Integration, hat an der Plenarsitzung der Deutschen Islamkonferenz in Berlin teilgenommen. Thema des Treffens war der Islam und die Geschlechtergerechtigkeit. Am Rande der Konferenz ging es auch um die Koranverteilungen der Salafisten in deutschen Städten.
Öney sagte: „Die Salafisten sind innerhalb des Islams eine Randgruppe. Ihre extremistische Haltung darf nicht dazu führen, dass wir aus der Deutschen Islamkonferenz eine Sicherheitskonferenz machen.“ Für letztere Fragen sei der Verfassungsschutz zuständig. Politik müsse aufpassen, dass der Dialog mit den Muslimen nicht von Verallgemeinerungen und Stereotypen bestimmt werde. „Damit verschrecken wir die moderaten Muslime. Aber gerade sie wollen wir stärken und Extremisten zurückdrängen“, sagte die Ministerin.
Es sei ein revolutionärer Schritt gewesen, als der damalige Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble 2006 die Islamkonferenz initiiert habe. Leider sei mit den Wechseln an der Hausspitze des Ministeriums auch eine einheitliche Linie für die Deutsche Islamkonferenz abhanden gekommen. „Ich vermisse konkrete Themen und Ergebnisse“, so die Ministerin. Viele Muslime machten Erfahrungen mit Alltagsdiskriminierung, Musliminnen mit Kopftuch hätten oftmals Probleme bei der Integration in den Arbeitsmarkt und Jugendliche muslimischen Glaubens seien vielfach in den Schulen abgehängt. „Auf diese Fragen und Herausforderungen müssen wir Antworten finden“, so Öney. Das Thema Geschlechtergerechtigkeit, das heute auf der Agenda gestanden habe, sei kein muslimisches Thema, sondern ein gesamtgesellschaftliches. „Gerade deshalb gibt es ja die Diskussionen über die Frauenquote“, so Öney.
Quelle:
Ministerium für Integration Baden-Württemberg