Der Aktionstag „Mobil ohne Auto“ im schönen Tiefenbachtal zwischen Nürtingen und Beuren lässt Wander- und Radlerherzen jedes Jahr höher schlagen. Entlang der ca. 10 km langen Strecke gibt es am Sonntag, 20. September, zahlreiche Angebot der Neuen Mobilität zu entdecken.
Die Landesregierung unterstützt die Veranstaltung im Rahmen der Kampagne „Neue Mobilität: bewegt nachhaltig“ mit ihren umfassend geschulten Mobilitätsberaterinnen und –beratern und informiert interessierte Bürgerinnen und Bürger, wie die Region fit werden kann für die Zukunft der Mobilität. Verkehrsminister Winfried Hermann begrüßt das Engagement Nürtingens: „Nachhaltige Mobilität ist für alle möglich und für alle ein Gewinn. Mit der Tour wollen wir aufzeigen, wie die Vernetzung nachhaltiger Verkehrsarten wie Bus, Bahn, Rad, Elektromobilität oder Car-Sharing und Mitfahrgelegenheiten bereits funktioniert und welche Angebote es vor Ort und der Region gibt.“
Nachhaltige Mobilität ist für alle ein Gewinn
Die Mobilitätsberaterinnen und -berater werden während des gesamten Aktionstages Fragen beantworten und Tipps rund um das Thema nachhaltige Mobilität geben. Sie zeigen dabei ganz praktische Möglichkeiten, wie man das persönliche Mobilitätsverhalten effizienter gestalten kann. Ein wichtiges Instrument ist dabei der vom Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg (MVI) neu entwickelte Mobilitätsrechner. Er macht es möglich, alltägliche Wegstrecken in einem sogenannten Mobilitätsmuster zu erfassen und mit alternativen Verkehrsmitteln zu vergleichen. In einer Monatsansicht erhält man so einen Überblick zu Kosten, Zeitbedarf und Umweltverträglichkeit der persönlichen Mobilität.
Die Landesregierung hat das Ziel, Baden-Württemberg zur Pionierregion für nachhaltige Mobilität zu machen. Mit seiner Kampagne „Neue Mobilität: bewegt nachhaltig“ informiert das MVI über Fortschritte und aktuelle Projekte. „Unsere Politik beinhaltet: die Förderung umweltfreundlicher Verkehrsmittel und die bessere Vernetzung der Verkehrsträger untereinander, eine bessere Infrastruktur für umweltfreundliche Fahrzeuge, fahrrad- und fußgängerfreundliche Wege, eine nachhaltige Straßenbaupolitik sowie einen leistungsstarken Öffentlichen Personennahverkehr“, so Hermann.
Baden-Württemberg hat bereits jetzt umfassende Maßnahmen angestoßen: So ermittelte beispielsweise eine Forsa-Umfrage aus dem Jahr 2014, dass bereits heute 75 Prozent der Menschen im Land den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) nutzen. Unter den Flächenländern nimmt Baden-Württemberg damit die Spitzenposition ein. Auch der Radverkehr konnte in einigen Städten des Landes deutlich zulegen und teilweise sogar mit dem Autoverkehr gleichziehen. Insbesondere bei den jungen Menschen verliert das eigene Auto immer mehr an Bedeutung. Einer repräsentativen Umfrage von TNS Infratest zufolge ist das Auto für 55 Prozent der Befragten nur noch ein Werkzeug der Mobilität und weniger ein Statussymbol. In Baden-Württemberg gaben darüber hinaus nur 8 Prozent der Menschen an, das Auto als ausschließliches Verkehrsmittel zu verwenden. Das sind immerhin 3 Prozentpunkte weniger als im Bundesdurchschnitt. Auch wer auf das eigene Auto nicht verzichten kann oder möchte, findet mit der immer breiter werdenden Palette an Fahrzeugen mit alternativen oder hybriden Antrieben eine Möglichkeit, Mobilität umweltfreundlicher zu gestalten. Nicht nur in der Stadt, auch im ländlichen Raum nimmt die neue Mobilität mit Carsharing-Angeboten oder Bürgerbus-Initiativen immer mehr Gestalt an. So machen es z.B. moderne Pedelecs möglich, auch längere Strecken bequem mit dem Fahrrad zurückzulegen. Eine effiziente, bequeme und klimafreundliche Fortbewegung ist also bereits heute in vielen Bereichen möglich.