Stuttgart - In der Rhein-Neckar-Region fuhren keine Straßenbahnen, auf den Autobahnen bildeten sich kilometerlange Staus und immer wieder krachte es - wobei es aber meist bei Blechschäden blieb. Besonders tragisch: in Sulz am Neckar (Kreis Rottweil) verunglückte ein Rentner tödlich. Laut Polizei wollte er den Gehweg streuen, stürzte er auf den Hinterkopf und starb am Sonntagnachmittag an seinen Verletzungen.
Die Blitzeis-Warnung galt nur bis Sonntagabend, in der Nacht zum Montag bildete sich aber vereinzelt neue Glätte. Allein während der Glatteis-Warnung zählte die Polizei in Baden-Württemberg 1073 Verkehrsunfälle mit einem Gesamtschaden von geschätzten drei Millionen Euro, wie das Innenministerium am Montag berichtete. 14 Menschen wurden schwer verletzt, 44 leicht.
Eis und Frost waren auch schuld an etlichen Bahn-Verspätungen. So legte ein wohl witterungsbedingter Schaden an einem Stromabnehmer laut Bahn am Montagmorgen einen ICE zwischen Bruchsal und Stuttgart lahm. Der Zug konnte seine Fahrt zwar aus eigener Kraft langsam fortsetzen, die Schnellfahrstrecke Mannheim-Stuttgart blieb aber über Stunden gesperrt. Der ICE selbst kam mit einer Stunde Verspätung in Stuttgart an, die Streckensperrung und die Umleitung des Fernverkehrs wirkte sich aber auf den gesamten Bahnverkehr aus. Am Ende waren 34 Züge im Schnitt 20 Minuten zu spät.
Auf der Autobahn 81 von Heilbronn nach Stuttgart stand der Verkehr laut Polizei am Montagmorgen auf über 23 Kilometern. Der Grund auch hier: schlechte Sicht und Eisglätte. Auch der Luftverkehr am Stuttgarter Flughafen war am Morgen durch das Winterwetter eingeschränkt. Es kam zu Verspätungen und Flugausfällen. Eine Landebahn war für Räumungsarbeiten zeitweise gesperrt.
In der Rhein-Neckar-Region standen die Straßenbahnen still. Am Montagmorgen konnte wegen vereister Oberleitungen keine Straßenbahn fahren. Der Verbund Rhein-Neckar-Verkehr (RNV) versuchte, die Ausfälle mit Bussen aufzufangen. Viele mussten aufs Auto umsteigen, das aber oft zunächst von einer dicken Eisschicht befreit werden musste. Aus Sicherheitsgründen konnten die gefrorenen Leitungen nach Angaben der RNV nur per Hand vom Eis befreit werden - eine chemische Enteisung war aus Sicherheitsgründen nicht möglich. Der Verkehrsverbund transportiert täglich normalerweise rund eine halbe Million Menschen, davon einen großen Teil mit den Straßenbahnen.
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dpa/lsw