Arbeitsmarkt

Lockdown führt nicht zu mehr Arbeitslosigkeit

Eine Monteurin arbeitet im Werk zwei des Automobilzulieferers ZF Friedrichshafen an einem Getriebe für Lastwagen, das ZF Traxon heißt. (Bild: © picture alliance/Felix Kästle/dpa)

Im Februar ist die Arbeitslosenquote in Baden-Württemberg auf jetzt 4,4 Prozent gesunken. Die Jugendarbeitslosenquote stieg auf 3,5 Prozent.

„Auf dem Arbeitsmarkt zeichnet sich im Februar eine leichte Verbesserung ab“, sagte Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut anlässlich der Veröffentlichung der neuen Arbeitsmarktdaten für Baden-Württemberg. 

Im Februar waren in Baden-Württemberg 279.935 Menschen arbeitslos gemeldet, 3.686 Personen weniger als im Januar 2021. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt im Februar 2021 noch immer deutlich über dem Wert von 3,5 Prozent des Vorjahresmonats Februar 2020. Aktuell fällt die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahresmonat um knapp 62.400 bzw. 28,7 Prozent höher aus.

Die Jugendarbeitslosigkeit stieg um 0,1 Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat auf 3,5 Prozent. Betrachtet man die Zugangszahlen der Jugendlichen in Arbeitslosigkeit, hat sich der überproportionale Zugang der vergangenen Monate wieder auf einem normalen Maß eingependelt. Im Februar 2020 hatte die Arbeitslosenquote bei 3,5 Prozent gelegen, die Jugendarbeitslosigkeit bei 2,7 Prozent. 

Als einzige Gruppe ist hier ein Anstieg der Arbeitslosen mit rund 450 Personen bzw. 1,8 Prozent im Vergleich zum Januar 2021 zu verzeichnen (Anstieg der Quote von 3,4 auf 3,5 Prozent). Eine Ursache dafür könnte die weiterhin bestehende Schwierigkeit sein, Angebote der Berufsorientierung in Zeiten der Pandemie für Jugendliche durchzuführen. „Eine fehlende Ausbildung ist ein bekanntes Arbeitslosigkeitsrisiko für Jugendliche. Zugleich brauchen die Unternehmen nach der Krise wieder dringend Fachkräfte. Wir müssen deshalb rechtzeitig gegensteuern und jetzt den Ausbildungsbereich ins Visier nehmen. Ich setze mich für eine Neuauflage der Ausbildungsprämie und eine Verbesserung der Förderbedingungen des Bundes ein. Es ist wichtig, dass es auch im Ausbildungsjahr 2021/2022 wieder eine solche Prämie für ausbildende Betriebe geben wird“, betonte Hoffmeister-Kraut.

Öffnungsperspektive für den Einzelhandel

„Damit aus diesem Rückgang der Arbeitslosenzahl ein Trend werden kann, müssen wir einen mit Blick auf den Gesundheitsschutz der Bevölkerung verantwortungsvollen Weg der Öffnung gehen. Wir müssen mit Nachdruck die Impfkampagne beschleunigen, die Testungen massiv ausweiten und die Nachverfolgung digital verstärken“, betonte Hoffmeister-Kraut mit Blick auf den in Teilen besonders betroffenen Einzelhandel, die Gastronomie sowie die Veranstaltungs-, Kultur- und Dienstleistungswirtschaft: „Viele Menschen sind verzweifelt, weil ihre wirtschaftliche Existenz bedroht ist, weil ihnen ihr Lebenswerk zwischen den Händen zerrinnt oder weil ihnen Arbeitslosigkeit droht“, hob sie hervor.

„Trotz des nach wie vor geltenden zweiten Lockdowns ist die Arbeitslosigkeit zurückgegangen. Saisonbereinigt aber stagniert die Zahl der Arbeitslosen“, sagte Christian Rauch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit anlässlich der aktuellen Zahlen „Das heißt, es gibt noch keinen Abbau der coronabedingten Arbeitslosigkeit. Stattdessen verzeichnen wir weiterhin steigende Anzeigen auf Kurzarbeit gegenüber den Sommermonaten sowie eine deutlich reduzierte Arbeitskräftenachfrage. Die Kurzarbeit bleibt der rettende Anker für viele Beschäftigte; der Großteil der Anzeigen kommt aus dem Gastgewerbe und dem Einzelhandel.“

Arbeitskräftenachfrage bleibt auf niedrigem Niveau

Im Februar wurden den baden-württembergischen Arbeitsagenturen und Jobcentern 20.865 Stellen gemeldet. Wie im Februar üblich wurden diesen Monat zwar mehr neue Stellen gemeldet als im Januar (plus 7.753). Der Bestand bleibt aber auf einem niedrigen Niveau. So befinden sich insgesamt aktuell 70.319 Arbeitsstellen im Stellenpool, 14.492 (minus 17,1 Prozent) weniger als im Vorjahr.

Pressemitteilung der Bundesagentur für Arbeit: Arbeitsmarkt im Februar in Baden-Württemberg (PDF)

Bundesagentur für Arbeit: Arbeitsmarktreport Baden-Württemberg Februar 2021 (PDF)

Quelle:

Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau/Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Baden-Württemberg

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