„Ich weise die Kritik der FDP an der Vergabe von Posten und Aufträgen im Zusammenhang mit der Gründung der Nationalparkverwaltung entschieden zurück. Offenbar ertragen es Herr Dr. Rülke und Herr Dr. Bullinger nicht, im Landtag mit ihrer kategorischen und ideologischen Ablehnung des Nationalparks Schwarzwald keine Mehrheit gefunden zu haben. Jetzt treten sie wild nach – das ist ein durchschaubares Manöver", kommentierte Naturschutzminister Alexander Bonde eine entsprechende Pressemitteilung der FDP.
Auch in der Sache seien die Vorwürfe der FDP abwegig und haltlos: Der Landtag habe mit Mehrheit einem Gesetz und einem Nachtragshaushalt zugestimmt, die aus gutem Grund eine Doppelspitze der Nationalparkverwaltung vorsehe. Beim Waldnationalpark Schwarzwald handele es sich um ein naturschutzfachliches Großprojekt, das in den kommenden Jahrzehnten aber auch außerordentlich viele forstliche Aufgaben rund um das Management von Waldökosystemen beinhalte, so Bonde weiter. „Es ist deshalb wichtig und auch für die Akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort äußerst hilfreich, dass Naturschutz und Forst mit dem Diplom-Biologen Dr. Wolfgang Schlund und dem Diplom-Forstwissenschaftler Dr. Thomas Waldenspuhl in enger Zusammenarbeit den Nationalpark aufbauen.“
Die Besetzung der Nationalpark-Leitung erfolgte nach Paragraf 11 Absatz 3 des Landesbeamtengesetzes. Es handelt sich zum einen um eine statusgleiche Versetzung und zum anderen um eine aus dem Nationalparkgesetz resultierende Aufgabenübertragung auf entsprechender Ebene. Die Besetzungen unterscheiden sich inhaltlich wie rechtlich von den von der FDP thematisierten Beförderungsentscheidungen. Bei der Vergabe der Leitungsstelle mit Dr. Wolfgang Schlund handelt es sich vielmehr um eine Aufgabenübertragung. Dr. Schlund war bisher Leiter des Naturschutzzentrums. Aus dem Nationalparkgesetz ergibt sich, dass mit den Aufgaben auch das Personal des Naturschutzzentrums in die Nationalparkverwaltung übergeht. Insofern war Dr. Schlund auf der entsprechenden Leitungsebene einzusetzen. Bei der Besetzung der Stelle des Direktors beim Nationalpark mit Dr. Thomas Waldenspuhl handelt es sich um eine statusgleiche Versetzung und damit um eine organisatorische Entscheidung. Dr. Waldenspuhl war zuvor Leiter der Abteilung Wald und Gesellschaft in der Forstlichen Forschungs- und Versuchsanstalt und ist nun bei gleicher Besoldung zu seiner neuen Aufgabe als Direktor der Nationalparkverwaltung gewechselt.
Die Besetzungsentscheidungen sind auch keineswegs kurzfristig erfolgt. Vielmehr wurden sie sorgfältig vorbereitet und mit dem mit dem zuständigen Hauptpersonalrat und der Beauftragten für Chancengleichheit einvernehmlich abgestimmt. Sowohl bei Dr. Waldenspuhl als auch bei Dr. Schlund handelt es sich um ausgewiesene Wald- bzw. Naturschutz- Fachleute, die mit den Besonderheiten der Region bestens vertraut sind und alle Anforderungen für eine erfolgreiche Leitung eines solchen Schutzgebietes hervorragend erfüllen. Daher genießen diese beiden Fachleute sowohl in den jeweiligen Fachverwaltungen als auch bei der Bevölkerung vor Ort höchste Akzeptanz und persönliche Wertschätzung.
„Das Logo für den Nationalpark Schwarzwald wurde in einer begrenzten Ausschreibung ausgewählt, bei der sich in einem zweistufigen Verfahren insgesamt acht Agenturen beteiligt hatten“, teilte der Minister mit. Eine interne Expertenrunde von Ministerium und der Koordinierungsgruppe des Nationalparks habe sich dabei klar für den mit Abstand überzeugendsten Entwurf der Firma Zeitwerk ausgesprochen.