Simon Windmiller, Vorsitzender des 9. Landesschülerbeirats, und Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer zogen zum Ende der Amtszeit dieses Gremiums eine positive Bilanz: „Im Rückblick bin ich sehr zufrieden. Wir konnten einige Impulse setzen, beispielsweise für mehr Schülerbeteiligung und Medienbildung. Zudem begleiteten wir die Aufbruchsstimmung in der Bildungspolitik kritisch und konstruktiv. Im Kultusministerium sind wir damit auf ein offenes Ohr gestoßen“, erklärte Windmiller. Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer bedankte sich für die gute Zusammenarbeit. „Der Austausch mit einem Gremium wie dem Landesschülerbeirat ist für uns enorm wichtig, zumal in einer Zeit, in der in der Bildungspolitik wichtige Reformschritte umgesetzt werden“, sagte Warminski-Leitheußer. Sie freue sich, dass es zwischen Kultusministerium und Landesschülerbeirat viel Übereinstimmung gebe, beispielsweise bei der Einführung der Gemeinschaftsschule.
Einig sind sich Kultusministerium und Landesschülerbeirat auch darin, dass insbesondere die Weiterentwicklung des Bildungssystems eine umfassende Beteiligung der Schülerschaft erfordere. Hierfür soll voraussichtlich zum Schuljahr 2013/14 die Schulkonferenz neu strukturiert werden, so dass Lehrer-, Eltern- und Schülervertreter künftig gleichmäßig vertreten sind. Dies betrachtet der Landesschülerbeirat als wichtigen Schritt, der laut Windmiller jedoch ein Jahr zu spät eingeführt werde. Auch die Einbindung des Landesschülerbeirats in die Bildungspolitik berge noch mehr Potenzial. „Eine gute Beratung des Kultusministeriums setzt einen intensiven Austausch zwischen der breiten Schülerbasis und seiner Landesvertretung voraus. Hier haben wir ein Defizit. Wir sind auf Unterstützung angewiesen beim Aufbau regionaler Zwischenstrukturen für eine stärkere Kommunikation“, sagte Windmiller. Der Landesschülerbeirat fordert die institutionelle Einrichtung von Schülerregionalkonferenzen als Bindeglied zwischen dem Landesgremium und der Schülerschaft. Eine enge Vernetzung der Landesschülervertreter und der Schülerinnen und Schüler sei für die Arbeit des Landesschülerbeirats wichtig, betonte Warminski-Leitheußer. Hier müsse geprüft werden, wie die Strukturen weiterentwickelt werden könnten. „Wir haben großes Interesse an einem möglichst breiten Meinungsbild der Schülerinnen und Schüler im Land“, sagte die Ministerin.
Der Landesschülerbeirat betont darüber hinaus, dass nachhaltige Bildungspolitik langfristig nur durch überparteiliche Absprachen zu sichern sei. „Wir Schüler dürfen kein Spielball parteiideologischer Streitigkeiten sein. Ich befürchte aber, dass über unsere schulischen Strukturen nach jeder Landtagswahl neu befunden werden könnte. Deshalb brauchen wir einen überparteilichen Schulfrieden in Baden-Württemberg“, erklärte Windmiller. Bei der Umsetzung von Bildungsreformen sei der Aspekt der Nachhaltigkeit entscheidend, sagte Warminski-Leitheußer. „Das Bildungssystem in Baden-Württemberg muss sich weiterentwickeln, um für die anstehenden Herausforderungen, wie beispielsweise den demografischen Wandel, gewappnet zu sein. Wir haben mit drei Gesetzesänderungen bereits entscheidende bildungspolitische Weichen gestellt. Die Interessen der Schülerinnen und Schüler sowie der Eltern stehen dabei für uns absolut im Mittelpunkt“, so die Ministerin. Ob ein Schulfrieden möglich sei, müsse sich in den nächsten Jahren entscheiden.
Quelle:
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg