Im Jahr 2012 hat Baden-Württemberg insgesamt 7.913 Asylbewerber aufgenommen. Gegenüber dem Vorjahr (Aufnahme von 5.262 Personen) bedeutet dies eine erhebliche Steigerung um 2.651 Personen oder um 50,4 Prozent. Zugleich ist dies der höchste Jahreszugang seit zehn Jahren.
Mit 998 Personen kamen die meisten Asylbewerber aus Serbien, danach folgten zahlenmäßig Asylbewerber aus Pakistan (886 Personen), aus Mazedonien (719 Personen) sowie aus dem Irak (693 Personen). Das fünftgrößte Kontingent bildeten die Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland Syrien (655 Personen). Damit führen, wenn auch in geänderter Reihenfolge, dieselben Hauptherkunftsländer die Statistik an wie im Vorjahr. Zusammen machten die Flüchtlinge aus diesen fünf Staaten die Hälfte des Gesamtzugangs 2012 aus.
Das Gros der Zugänge konzentrierte sich 2012 auf die zweite Jahreshälfte. Bis Ende Juli lagen die monatlichen Zugangszahlen im Rahmen der Prognosen, ab August stiegen die Zugänge stark an. Zuletzt gab es zum Ende des Jahres einen leicht abnehmenden Trend. Die Gesamtentwicklung stellte das Land vor große Herausforderungen. „Hinter uns liegt ein schwieriges Jahr“, sagte Integrationsministerin Bilkay Öney in Stuttgart. Im zweiten Halbjahr habe der Südwesten in manchen Monaten bis zu eineinhalbtausend Menschen aufnehmen müssen. Die Landesaufnahmeeinrichtung in Karlsruhe, die erste Anlaufstelle für alle Asylsuchenden im Land, sei dadurch zeitweise an ihre Kapazitätsgrenze geraten und habe Raum anmieten müssen. Die Ministerin dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Landesaufnahmeeinrichtung. Ihnen sei es gelungen, die Funktionsfähigkeit der Anlaufstelle jederzeit zu gewährleisten.
„Ich danke auch den Verantwortlichen in den Stadt- und Landkreisen, die trotz des starken Zugangs unter großem Einsatz die Flüchtlinge nach Ende des Aufenthalts in der Landesaufnahmeeinrichtung in den Kreisen untergebracht haben“, so die Ministerin.
Zugleich machte die Ministerin deutlich, dass die Landesregierung ungeachtet schwankender Zugangszahlen am Koalitionsversprechen einer humanen Flüchtlingspolitik festhalten wird. Öney: „In Syrien wütet ein blutiger Bürgerkrieg, die Lage in Staaten wie Afghanistan, Irak und Pakistan bleibt prekär. Die globalen Flüchtlingsströme werden deshalb nicht abreißen. Baden-Württemberg wird auch 2013 seine humanitäre und politische Verantwortung für die Menschen wahrnehmen, die bei uns Zuflucht suchen.“