Luftreinhaltung

Land fordert weiter Hardwarenachrüstungen

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Eine Sonde eines Gerätes zur Abgasuntersuchung für Dieselmotoren steckt im Auspuffrohr eines Autos. (Foto: © dpa)

In seiner Rede vor dem Bundesrat hat Verkehrsminister Winfried Hermann das Gesetzespaket des Bundes zur Luftreinhaltung scharf kritisiert. Immer noch gäbe es großen Nachholbedarf bei Software-Updates. Die Hardwarenachrüstung habe noch gar nicht begonnen.

Anstatt vom Jahr 2016 an konsequent auf Nachrüstung zu setzen, habe das Bundesministerium für Verkehr noch bis Ende 2018 Verbesserungen blockiert, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann. „Auch die Automobilwirtschaft hat die versprochenen Software-Updates noch nicht umgesetzt. 1,5 Millionen Fahrzeuge haben immer noch kein Software-Update. Die Hardwarenachrüstung hat noch gar nicht begonnen. Sie ist dringend nötig und überfällig. Das so genannte ‚Dieselpaket‘ kann darüber nicht hinwegtäuschen“, so die Kritik des Landesverkehrsministers im Bundesrat.

Forderung: Neue Werkzeuge für die Länder

„Saubere Luft ist ein Menschenrecht“, betonte der Landesverkehrsminister in seiner Rede vor dem Bundesrat. Vielerorts bekomme man trotz großer Anstrengungen die Grenzwertüberschreitungen nicht schnell genug in den Griff. Hermann erneuert seine Forderung: Eine Blaue Plakette würde für bessere Kontrollierbarkeit der betroffenen Fahrzeuge sorgen. Der Bund müsse zudem die Hardware-Nachrüstung schneller und konsequenter vorantreiben und Haftungsfragen, Kostenübernahme und Garantiefragen klären.

Hermann verwies in seiner Rede darauf, dass das Bundesimmissionsschutzgesetz den europäischen Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m3) nicht außer Kraft setzen könne.

Lob für den Richtwert für die Nachrüstung

Die sinnvolle Regelung in der Nachrüstrichtlinie ist für den Verkehrsminister der neu definierte Zielwert für nachgerüstete Fahrzeuge bezüglich der Emissionen von Stickoxiden. Fahrzeuge, die im Realbetrieb weniger als 270 Milligramm pro Kilometer ausstoßen, sind künftig davon ausgenommen. „Das wird Haltern von Fahrzeugen der Euronormen 5 helfen, die eine wirksame Hardwarenachrüstung haben“, begrüßte Winfried Hermann. „Hätte der Bund bereits 2017 so reagiert, hätten die Gerichte weniger Verkehrsverbote verhängen müssen.“ Der nächste Schritt sei nun, dass Nachrüstvarianten vom Kraftfahrbundesamt mit Hochdruck geprüft und zugelassen werden.

Kritisch sieht der Landesverkehrsminister die Änderung des Straßenverkehrsgesetzes (StVG). Nach der vernichtenden Kritik am Vorentwurf sei daran datenschutzrechtlich einiges nachgebessert worden, so Hermann. Immerhin könne jetzt durch Einzelnach-fragen beim Zentralen Fahrzeugregister kontrolliert werden. Eine leider umständliche und wenig praktikable Lösung. „Die Blaue Plakette wäre so viel einfacher gewesen!

Bundesrat: Redebeiträge von Verkehrsminister Winfried Hermann

Weitere Meldungen

Ein Silvesterböller wird mit einem Feuerzeug gezündet. (Foto: © dpa)
Silvester

Mit kleinem Feuerwerk sicher ins neue Jahr

Rauch steigt aus einem Schornstein in einen wolkenlosen sonnigen Himmel auf. (Foto: © dpa)
Klimaschutz

Engmaschig überwachter Testbetrieb mit Solvay vereinbart

Hinter einem Hinweisschild „Kernkraftwerk“ erheben sich die Kühltürme des Kernkraftwerks Philippsburg. (Foto: © dpa)
Meldepflichtiges Ereignis

Meldepflichtiges Ereignis im Kernkraftwerk Philippsburg, Block 2

Zahlreiche im Stau stehende Fahrzeuge sind durch den Außenspiegel eines Autos auf der A81 bei Sindelfingen zu sehen.
Bundesrat

Geplante Sanktionierung des Punktehandels im Straßenverkehr

Fischer fischen im Bodensee (Foto: dpa)
Artenschutz

Projekt zum Fischartenschutz und Kormoranmanagement startet

Ministerin Thekla Walker (vierte von rechts, vordere Reihe) mit Vertreterinnen und Vertretern der Zuwendungsempfänger bei der Übergabe der Verträge für das Landesförderprogramm für Elektrolyseure (ELY)
Erneuerbare Energien

Land baut Produktion von grünem Wasserstoff aus

Ein frischer Radweg mit Bausstellenfahrzeugen, inmitten von landwirtschaftlicher Fläche.
Radverkehr

Neuer Rad- und Gehweg zwischen Tettnang-Büchel und Schwanden

Ein Mitarbeiter der Porsche AG montiert im Porsche-Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen einen Porsche 718 Cayman. (Foto: dpa)
Automobilwirtschaft

Hoffmeister-Kraut kritisiert Automobilpaket der EU-Kommission

Wort-Bild-Marke der RegioClusterAgentur
Innovation

Land fördert RegioClusterAgentur BW bis 2029

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 16. Dezember 2025

Kampagnenplakat "Energieholz aus den Wäldern Baden-Württembergs"
Forst

Neues Positionspapier unterstützt Holzenergie im Land

Der offene Streckenabschnitt für den Radschnellweg. Im Hintergrund ist eine Brücke zu erkennen.
Radverkehr

Radschnellweg 4 zwischen Reichenbach und Ebersbach erweitert

Visualisierung Neubau HLRS III an der Universität Stuttgart
Vermögen und Bau

Grundstein für Neubau an der Universität Stuttgart gelegt

Brücke an der Kessach
Flurneuordnung

Brücke über Kessach wird ersetzt

Das Logo von Invest BW
Invest BW

Mobilität stärken, Wandel prägen, Zukunft sichern