Schule

Kultusministerium zieht positive Zwischenbilanz zur Unterrichtsversorgung im Schuljahr 2012/2013

An den beruflichen Schulen in Baden-Württemberg ist die Unterrichtsversorgung im Schuljahr 2012/2013 so gut wie seit vielen Jahren nicht mehr. Das hat die Auswertung von Daten ergeben, die im Rahmen der amtlichen Schulstatistik mit Stichtag 17. Oktober 2012 erhoben wurden. An den Grund-, Werkreal- und Hauptschulen, den Realschulen, den Gymnasien und den Gemeinschaftsschulen ist der Pflichtunterricht rechnerisch abgedeckt, außerdem stehen in allen diesen Schularten Lehrerdeputate für zusätzliche Angebote und Krankheitsvertretungen zur Verfügung. Bei den Gymnasiallehrern sinkt zudem die Zahl der Überstunden. "Die jüngste Auswertung zeigt: Wir haben unser Versprechen gehalten, der Unterrichtsversorgung höchste Priorität einzuräumen", erklärte Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer angesichts der neuesten Zahlen zur Unterrichtsversorgung im laufenden Schuljahr.

Bei den beruflichen Schulen liegt der jüngsten Auswertung zufolge der rechnerische Fehlstundenanteil – das sogenannte "strukturelle Unterrichtsdefizit" – im wissenschaftlichen und fachpraktischen Unterricht derzeit bei 2,7 Prozent. Im Schuljahr 2011/2012 belief sich der Anteil der Fehlstunden noch auf 4,1 Prozent, ein Schuljahr zuvor auf 4,4 Prozent. "Mit dem starken Rückgang des strukturellen Unterrichtsdefizits ist es uns gelungen, wie angekündigt die Zahl der Fehlstunden an beruflichen Schulen zu senken", betonte Warminski-Leitheußer. Die deutliche Verbesserung sei auch den großen Anstrengungen der Schulen und der Regierungspräsidien zu verdanken, Möglichkeiten zur Einsparung von Klassen zu nutzen und die Bildung von zu kleinen Klassen zu vermeiden. "Das Beispiel der beruflichen Schulen zeigt, dass ein verantwortungsvoller Umgang mit den Ressourcen ohne gleichzeitigen Qualitätsverlust möglich ist", erläuterte die Ministerin. Darauf solle künftig auch in den anderen Schularten noch stärker geachtet werden. Zudem kündigte die Kultusministerin an, in Zukunft das Augenmerk noch mehr auf eine gerechte Verteilung der Ressourcen zwischen den Schularten richten zu wollen.

Zusätzlich zur deutlichen Reduzierung des strukturellen Unterrichtsdefizits konnten im beruflichen Bereich durch den umsichtigen Ressourceneinsatz bildungspolitische Vorhaben finanziert werden. So wurden Beschlüsse der Enquete-Kommission "Fit fürs Leben in der Wissensgesellschaft" umgesetzt, etwa zum weiteren Ausbau der beruflichen Gymnasien oder zu Reformen in der Erzieherausbildung.

An den allgemein bildenden Gymnasien zeichnet sich ein deutlicher Rückgang der Überstundenzahl, der sogenannten "Bugwelle", ab. Diese nimmt um rund 130 Lehrerdeputate ab, während sie im vorausgegangenen Schuljahr noch um etwa 300 Deputate gewachsen ist. Zudem stehen an den Gymnasien im laufenden Schuljahr rund 700 Deputate für ergänzende Angebote wie Förderunterricht oder Arbeitsgemeinschaften sowie für Krankheitsvertretungen zur Verfügung. Dies entspricht 1,5 zusätzlichen Lehrerwochenstunden pro Klasse. Der Ergänzungsbereich ist damit an den Gymnasien von 590 Deputaten oder 1,1 Lehrerwochenstunden pro Klasse deutlich angewachsen. An den Gemeinschaftsschulen umfasst der Ergänzungsbereich rund 25 Deputate (1,6 Lehrerwochenstunden pro Klasse).

Den Schulen anderer Schularten stehen ebenfalls zusätzliche Deputate für ergänzende Angebote oder für kurzfristige Krankheitsvertretungen zur Verfügung. Hier sind allerdings Rückgänge zu verzeichnen. "Um Unterschiede in der Versorgung der einzelnen Schularten künftig besser auszugleichen, haben wir im Haushaltsplan 2013/2014 behutsame Stellenumschichtungen vorgesehen", erklärte Warminski-Leitheußer. Die Grund-, Werkreal- und Hauptschulen können derzeit im Ergänzungsbereich auf 1.100 Deputate zurückgreifen, das entspricht 1,1 Lehrerwochenstunden je Klasse (2011/2012: 1.600 Deputate oder 1,7 Lehrerwochenstunden). An den Realschulen stehen 310 Deputate (0,9 Lehrerwochenstunden) im Vergleich zu 400 Deputaten (1,2 Lehrerwochenstunden) im Vorjahr bereit. Die Rückgänge seien zum einen darauf zurückzuführen, dass zusätzliche Deputate vorrangig für Krankheitsvertretungen eingesetzt werden müssen, um den Pflichtunterricht zu sichern. Zum anderen würden für dringend notwendige und von Lehrern und Eltern gewünschte Reformen Deputate benötigt, erklärte die Kultusministerin. Dazu gehören etwa die Weiterbeschäftigung der Pädagogischen Assistenten an Haupt- und Werkrealschulen (290 Deputate) oder die Einführung der Kompetenzanalyse mit zusätzlichen Förderstunden an den Realschulen (200 Deputate).

An den Sonderschulen kann der Pflichtunterricht mit leichten Einschränkungen erteilt werden. Obgleich 2012 deutlich mehr Sonderpädagogen eingestellt wurden als im Jahr zuvor, registriert das Kultusministerium bei der sonderpädagogischen Förderung eine leichte Steigerung des Defizits von rund 5,9 Prozent im Vorjahr auf 6,1 Prozent, Dies hänge etwa mit dem leicht steigenden Bedarf an Lehrerinnen und Lehrern in ressourcenintensiven Sonderschulformen wie Schulen für Geistigbehinderte oder Schulen für Körperbehinderte zusammen. Hinzu komme der verstärkte Ausbau inklusiver Bildungsangebote in den fünf Modellregionen sowie den Gemeinschaftsschulen, erläuterte die Kultusministerin und versprach mit Blick auf die kommenden Schuljahre: "Wir werden uns trotz unserer Pflicht, einen Beitrag zur Konsolidierung des Haushalts zu leisten, weiterhin mit aller Kraft für unser hauptsächliches Ziel einsetzen: Jedes Mädchen und jeder Junge soll ein Bildungsangebot erhalten, das ihren individuellen Voraussetzungen entspricht."

Quelle:

Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg

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