Landwirtschaft

Konsequentes Einhalten der Fruchtfolge verhindert Maiswurzelbohrer-Verbreitung

„Die Situation im Hinblick auf den Maiswurzelbohrer ist in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr entspannter. Die Unteren Landwirtschaftsbehörden haben in diesem Jahr in den hauptsächlich betroffenen Landkreisen Emmendingen, Breisgau-Hochschwarzwald und im Ortenaukreis bisher rund 3.900 Käfer gezählt - das sind rund 600 Käfer weniger als im Vorjahreszeitraum. Damit zeigt die eingeschlagene Strategie der angeordneten Fruchtfolge Wirkung. Allerdings zeichnet sich auch ab, dass sich einige Landwirte nicht an die Vorgaben gehalten und erneut Mais gepflanzt haben, wo eine andere Kultur in der Fruchtfolge hätte angebaut werden müssen. Gegen derartige Verstöße wird das Land konsequent vorgehen, zumal die Landwirtinnen und Landwirte frühzeitig und mehrfach über die Anbaubeschränkungen in Eingrenzungsgebieten des Maiswurzelbohrers informiert worden sind“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, in Stuttgart. Derzeit sei von Unregelmäßigkeiten bei der Fruchtfolge bei etwa 100 Betrieben auf einer Gesamtfläche von etwa 130 Hektar in den Kreisen Emmendingen und in der Ortenau auszugehen. Insgesamt werden in den beiden Landkreisen knapp 19.000 Hektar Mais angebaut. Die Fruchtfolgeregelung gibt vor, dass maximal zweimal Mais in drei Jahren angebaut werden darf.
 
Die einzige sichere und praktikable Möglichkeit zur Bekämpfung des Maiswurzelbohrers sei die Unterbrechung des Maisanbaus durch die Fruchtfolge, stellte Minister Bonde klar. „Dies haben die Landwirte in Zusammenarbeit mit der Verwaltung in der Vergangenheit mustergültig umgesetzt, und davon können wir nicht abrücken.“ Als Folge einer Abweichung von den Fruchtfolgevorgaben befürchte das Ministerium eine massenhafte Vermehrung und unkontrollierte Weiterverbreitung des Schädlings. „Durch ihr bewusstes und unverantwortliches Fehlverhalten gefährdet eine kleine Zahl von Landwirtinnen und Landwirten nicht nur die Felder der bislang vom Maiswurzelbohrer verschont gebliebenen Nachbarn. Eine weitere Ausbreitung des Quarantäneschädlings würde auch die Saatmaisproduktion in Südbaden bedrohen. Damit die Ehrlichen hier nicht die Dummen sind, wird Fehlverhalten konsequent geahndet. Dies bedeutet je nach Schwere und Ausmaß des Verstoßes empfindliche Kürzungen der Direktzahlungen an die Betriebe“, betonte Bonde.
 
Pestizide sind keine Lösung

„Wir wollen und können uns nicht auf die Chemie verlassen. Damit sind wir schon einmal in Teufels Küche gekommen“, warnte der Verbraucherminister. 2008 war in der Rheinebene ein Bienensterben durch das gegen den Schädling wirksame Beizmittel Clothianidin ausgelöst worden, das inzwischen für die Maiswurzelbohrer-Bekämpfung nicht mehr zugelassen ist. 12.000 Bienenvölker waren damals betroffen.
 
„Ich appelliere auch für die Zukunft an die Vernunft der betroffenen Landwirte, die bestehende Fruchtfolgeregelung zu akzeptieren und somit einen solidarischen Beitrag zur Verhinderung der weiteren Ausbreitung des gefährlichen Quarantäneschädlings zum Schutz des Maisanbaus zu leisten“, so Bonde abschließend.

Maiswurzelbohrer

In den Befallsgebieten des Maiswurzelbohrers hat die EU strenge Fruchtfolgevorgaben zur Eindämmung des wirtschaftlich bedeutendsten Maisschädlings erlassen. Die Bekämpfungsstrategie des nach Deutschland eingeschleppten Käfers, der weltweit Schäden in vielfacher Millionenhöhe verursacht, basiert auf der Pflicht zum Fruchtwechsel, um dem Maiswurzelbohrer die Lebensgrundlage zu entziehen. Das bedeutet: maximal zweimal Mais in drei Jahren. Dies ist in der Maiswurzelbohrer­bekämpfungsverordnung des Bundes festgelegt. 2011 waren die Käferzahlen mit 6121 gefangenen Tieren auf das rund 20-fache der vergangenen Jahre angestiegen.

Weitere Meldungen

Frisches Fleisch, darunter Rehkeule, Rehrücken und Wildschweingulasch liegen in der Auslage einer Metzgerei.
  • Ernährung

„Von Daheim BW“-App um erweitert

Ein Feldweg schlängelt sich durch eine hügelige Landschaft mit Feldern. Oben links im Bild ist das Logo des Strategiedialogs Landwirtschaft zu sehen.
  • Landwirtschaft

Arbeitsgruppen beim Strategiedialog Landwirtschaft

Seillagenweinbau
  • Weinbau

Fördersätze im Handarbeitsweinbau erhöht

Streuobstwiese
  • Landwirtschaft

Landesweiter Streuobsttag 2024

Bauer füttert Ziegen
  • Landwirtschaft

Entlastung für Landwirte

Holzbaupreis 2022: Kirchturm mit Aussichtsplattform in Gutach im Breisgau
  • Forst

Holzbau-Fachkongress Friedrichshafen

Die Waldbox
  • Forst

Waldpädagogikangebot „Die Waldbox“

Symbolbild: Ein kleines Rehkitz liegt regungslos in einem Maisfeld. (Bild: picture alliance/Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa)
  • Tierschutz

Drohnen retten Rehkitze vor dem Mähtod

Maimarkt Mannheim
  • Verbraucherschutz

Mannheimer Maimarkt eröffnet

Ein Wolf sitzt im Erlebnispark Tripsdrill in einem Gehege. (Foto: dpa)
  • Wolf

Wolf tötet Schafe in Rudersberg

Rinder mit Kälbern auf der Weide
  • Landwirtschaft

Milchwirtschaft nicht zusätzlich belasten

Eine Frau isst in einer Kantine zum Mittag. (Foto: © dpa)
  • Ernährung

Mehr regionales Bio in Gemeinschaftsverpflegung

Streuobstwiese
  • Streuobst

Streuobstpreis Baden-Württemberg verliehen

Team Wald
  • Forst

Zukunft des Forstberufs

Nadelbäume ragen bei Seebach am Ruhestein in den Himmel. (Bild: picture alliance/Uli Deck/dpa)
  • Forst

Internationaler Tag des Baumes

Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax)
  • Artenschutz

Asiatische Hornisse breitet sich weiter aus

Erdbeeren auf einem Wochenmarkt (Foto: © dpa)
  • Landwirtschaft

Erdbeersaison eröffnet

Eine Kuh und ein Kalb laufen über einen Feldweg
  • Tierschutz

Fördermittel für Rinder-Schutz

Hunde im Tierheim. (Bild: Norbert Försterling / dpa)
  • Tierschutz

Land fördert Neubau eines Tierheims in Bad Mergentheim

Schweine
  • Tierhaltung

Nachhaltige und regionale Selbstversorgung mit Schweinefleisch

Ein Traktor mäht  in Stuttgart eine Wiese, im Hintergrund sieht man den Fernsehturm. (Bild: dpa)
  • Landwirtschaft

Zeitnahe Zahlung ausstehen­der Fördergelder für Landwirte

Unterer Stammabschnitt der Großvatertanne im ehemaligen Bannwald Wilder See in der Kernzone des Nationalparks Schwarzwald
  • Nationalpark Schwarzwald

Verhandlungen zum Tausch von Waldflächen

Ein Wolf sitzt im Erlebnispark Tripsdrill in einem Gehege. (Foto: dpa)
  • Wolf

Aufnahmen zeigen Wolf im Landkreis Böblingen

Feldweg
  • Ländlicher Raum

Land fördert Flurneuordnungen im Neckar-Odenwald-Kreis

Ein Winzer schüttet Trollinger-Trauben in einen großen Behälter. (Foto: dpa)
  • Weine

Sechs Sommerweine ausgezeichnet