Umwelt

Kompensationsmaßnahmen für Umbau der Rastanlage Bühl an der A5

Straße durch Landschaft (Bild: Fotolia/ laszlorik)

Das ehemalige Militärgelände Puységur bei Sandweier/Baden-Baden wird derzeit als Kompensation zum geplanten Ausbau der Tank- und Rastanlage Bühl an der A5 renaturiert. Dabei werden versiegelte Flächen zurückgebaut und magere Sandrasen wiederhergestellt. Dieser Lebensraum der Heidelerche und anderer Arten soll später von Schafen beweidet und damit offen gehalten werden. Staatssekretärin Gisela Splett hat sich bei einem Besuch die Umsetzung des Projektes vor Ort angesehen.

Entsiegelung, Rückbau und Entwicklung der sehr wertvollen Sandmagerrasen als naturschutzrechtliche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sind Voraussetzung für die Erweiterung der Rastanlage. „Wir nehmen diese gesetzliche Verpflichtung sehr ernst, indem wir an die Umsetzung, die Pflege und die Unterhaltung von Kompensationsflächen sehr hohe Ansprüche stellen“, sagte Staatssekretärin Splett. „Genauso wie die Straßen mit ihren Park- und Rastplätzen für die Autofahrer funktionieren müssen, so müssen auch die Kompensationsflächen für die Tiere und Pflanzen und die weiteren Bestandteile von Natur und Landschaft funktionieren.“

Größere Bauvorhaben sind in der Regel mit Eingriffen in Natur und Landschaft verbunden. So auch bei der im nächsten Jahr vorgesehenen Erweiterung der Tank- und Rastanlage Bühl zwischen den Anschlussstellen Bühl und Baden-Baden. Bedingt durch den zunehmenden Stellplatzbedarf für LKW an Autobahnen - insbesondere auch entlang der A5 - ist der Ausbau dringend erforderlich. So wird vor allem für den LKW- und Busverkehr das Stellplatzangebot um mehr als das siebenfache deutlich erhöht. Nach dem Ausbau wird eine Gesamtfläche von ca. 6,6 Hektar für die Rastanlage in Anspruch genommen. Dafür müssen Wiesen und Biotope weichen, die vielen Tier- und Pflanzenarten als Lebens- und Nahrungsflächen dienen.

Weitere Informationen

Seit dem 3. November 2014 werden im Naturschutzgebiet „Sandheiden und Dünen bei Sandweier und Iffezheim“ auf dem ehemaligen Militärgelände Puységur im Rahmen der naturschutzrechtlichen Eingriffs-Ausgleichs-Regelung Bauarbeiten durchgeführt, die der Erweiterung und Schaffung von Lebensräumen für seltene und geschützte Tier- und Pflanzenarten dienen. Das Naturschutzgebiet ist eines der bedeutendsten Gebiete mit Sandfluren Baden-Württembergs und Teil des europaweiten Schutzgebietsnetzes „Natura 2000“.

Das Militärgelände Puységur wurde zwar schon vor Jahren von den französischen Streitkräften verlassen, jedoch zeugen immer noch zahlreiche Straßen, Wege und sonstige versiegelte Flächen von der ehemaligen Nutzung. Diese nicht mehr benötigten Flächen sollen jetzt der Natur zurückgegeben werden.

Insgesamt werden rund 2,1 Hektar Asphaltflächen und sonstige versiegelte Flächen zurückgebaut und durch bodensauren Sand ersetzt, der aus dem benachbarten Kiesabbaugebiet stammt. Die ausgebauten Materialien werden aufbereitet und als Recycling-Baustoffe einer Wiederverwendung zugeführt. Die Maßnahme, die in enger Abstimmung zwischen der Straßenbauverwaltung und den Naturschutzbehörden geplant wurde, erfolgt bereits jetzt als Kompensation für die beim bevorstehenden Ausbau der Tank- und Rastanlage Bühl entstehenden Eingriffe in Natur und Landschaft.

Auch in den vergangenen Jahren wurden bereits verschiedene Teilflächen des ehemaligen Militärgeländes als naturschutzrechtliche Kompensationsmaßnahmen für straßenbaubedingte Eingriffe, die vornehmlich beim Ausbau der Autobahn A5 und der Tank- und Rastanlage Baden-Baden entstanden sind, zurückgebaut. So wurden durch die Straßenbauabteilung des Regierungspräsidiums Karlsruhe bereits 2011, ebenfalls in enger Zusammenarbeit mit den Naturschutzbehörden, große Asphalt- und Schotterflächen entfernt, und seltene, standortbezogene Sandrasenflächen entwickelt.

Die Bauarbeiten, die durch das Baureferat Mitte des Regierungspräsidiums Karlsruhe betreut werden, werden spätestens im Februar 2015 abgeschlossen sein. Damit sind alle Flächen des ehemaligen Militärgeländes renaturiert, und die seltenen Pflanzen und Tiere der Sand- und Magerrasen, wie Sandglöckchen, Silbergras, Grüne Sandschrecke, Blauflügelige Ödlandschrecke und Heidelerche können dort ihren Lebensraum finden.

Die anfallenden Baukosten werden voraussichtlich 350.000 Euro betragen.

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