Kulturerbe im Osten

Jahresbilanz des Landesbeauftragten für Vertriebene und Spätaussiedler

Gedenkstätte der Heimatvertriebenen in Bad Cannstatt.

Der Landesbeauftragte für Vertriebene und Spätaussiedler, Innenminister Thomas Strobl, würdigt in seiner Jahresbilanz 2022 die Arbeit der landsmannschaftlichen Verbände und Organisationen.

„Der 24. Februar 2022 hat die weltpolitische Lage grundlegend verändert. Nach mehr als sieben Jahrzehnten des Friedens herrscht durch den völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine wieder Krieg in Europa. Der völkerrechtswidrige Angriff ist eine Zäsur, ja eine Zeitenwende. Wohl kaum jemand kann die humanitären, politischen und wirtschaftlichen Folgen, die dieser grausame Krieg für die unmittelbar Betroffenen, die angrenzenden Nachbarländer, Deutschland, Europa und für viele weitere Staaten weltweit hat, ausblenden. Deshalb wollen wir uns ins Bewusstsein rufen, wie wichtig der Frieden in Europa für uns ist“, sagte der Minister des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen und Landesbeauftragter für Vertriebene und Spätaussiedler Thomas Strobl im Rückblick auf das Jahr 2022.

Einsatz für Frieden und Völkerverständigung

„Den landsmannschaftlichen Verbänden und Organisationen bin ich sehr dankbar, dass sie sehr frühzeitig den Angriffskrieg Russlands verurteilten. Mit Spenden und Hilfsaktionen bekundeten sie ihre große Solidarität mit den Ukrainerinnen und Ukrainern und unterstützen aktiv die Schutzsuchenden, die bei uns in Baden-Württemberg Zuflucht gefunden haben. Ihr Einsatz für Frieden und Völkerverständigung verdient hohe Anerkennung“, erklärte der Landesbeauftragte für Vertriebene und Spätaussiedler Thomas Strobl.

Um den negativen Folgen des Angriffs Russlands auf die Ukraine für das Zusammenleben in Baden-Württemberg entgegenzuwirken, luden Minister Thomas Strobl und Florian Hassler, Staatssekretär für politische Koordinierung und Europa im Staatsministerium, Vertreterinnen und Vertreter von Organisationen der russlanddeutschen Bürgerschaft im April ins Innenministerium ein. „Es war mir ein Anliegen, in diesem gemeinsamen Gespräch zum Ausdruck zu bringen, dass wir Anfeindungen gegen Menschen mit russlanddeutschen Wurzeln nicht dulden. Wir werden nicht zulassen, dass dieser Krieg zu einem Riss durch unsere Gesellschaft, durch Familien und Freundeskreise führt“, stellte Minister Thomas Strobl klar.

Flucht und Vertreibung als aktuelles Thema

„Das Thema Flucht und Vertreibung hat durch den Krieg in der Ukraine ungewollt an Aktualität gewonnen“, führte Minister Thomas Strobl aus: „Wir erleben derzeit die größte Flüchtlingswelle innerhalb Europas seit dem Zweiten Weltkrieg. Nicht nur bei der Feier zum Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung am 20. Juni, sondern auch bei weiteren Veranstaltungen war es mir wichtig zu betonen, dass die leidvollen Erfahrungen von Flucht und Vertreibung sowohl unsere Vergangenheit als auch unsere Gegenwart prägen.“

In seinem Jahresrückblick verwies der Landesbeauftragte für Vertriebene und Spätaussiedler zugleich auf positive Entwicklungen und Ereignisse: „Wir verdanken den Vertriebenen und Flüchtlingen, den Aussiedlern und Spätaussiedlern aus Südost- und Osteuropa, die in den deutschen Südwesten kamen, sehr viel. Sie trugen wesentlich zur wirtschaftlichen Prosperität, zum kulturellen Reichtum und nicht zuletzt zur Gründung des Landes Baden-Württemberg vor 70 Jahren bei. Daher war es mir eine besondere Freude, beim Festakt ‚70 Jahre Bund der Vertriebenen (BdV) Landesverband Baden-Württemberg‘ zu sprechen und an Jubiläums- und Kulturveranstaltungen der Landsmannschaften teilzunehmen.“

Wiedereröffnung des Donauschwäbischen Zentralmuseums

Als weiterer Höhepunkt des Jahres 2022 ist die Wiedereröffnung des Donauschwäbischen Zentralmuseums in Ulm zu nennen. Es erstrahlt nach umfangreichen Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen nun in neuem Glanz. Das Museum zeigt die wechselvolle Geschichte der Donauschwaben bis in die Gegenwart, die Vielfalt des Donauraums und das gemeinsame kulturelle Erbe in den donauschwäbischen Siedlungsgebieten. Darin sieht Minister Thomas Strobl einen aktiven Beitrag zur Völkerverständigung in Europa.

„Es freut mich besonders, dass Präsenzveranstaltungen, auf die wir pandemiebedingt so lange Zeit verzichten mussten, endlich wieder stattfinden konnten. So feierten wir in diesem Jahr sowohl die aufgeschobene Verleihung des Donauschwäbischen Kulturpreises 2021 als auch die Verleihung des Russlanddeutschen Kulturpreises 2022 und überreichten die Hauptpreise zum Schülerwettbewerb 2021/2022 in feierlichem Rahmen im Innenministerium. Damit konnten wir der Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa wieder die öffentliche Aufmerksamkeit geben, die sie verdient“, so Minister Thomas Strobl.

„Dass Frieden und Toleranz in Europa keine Selbstverständlichkeit sind, mussten wir im vergangenen Jahr schmerzlich erfahren. Die Kultur- und Forschungseinrichtungen und die Landsmannschaften in Baden-Württemberg leisten Hervorragendes für Frieden, Toleranz und Völkerverständigung. Ich bin sicher, dass sie ihre Anstrengungen noch verstärken werden, um unser gemeinsames Ziel zu erreichen – ein Zusammenleben in Frieden und Freiheit in Europa“, betonte Minister Thomas Strobl abschließend.

Weitere Meldungen

Schüler warten auf ihr Mittagessen, im Vordergrund stehen Teller mit geschnittenem Gemüse. (Foto: dpa)
  • Ernährung

Bewusste Kinderernährung im Kindergarten Steinlachburg

Die Bewohner einer Wohngemeinschaft für Senioren unterhalten sich. (Foto: © dpa)
  • Quartiersimpulse

660.000 Euro für Quartiers-Projekte

Wengenviertel in Ulm
  • Städtebauförderung

235 Millionen Euro für Städtebaumaßnahmen

Enforcement Trailer der Polizei Baden-Württemberg zur Geschwindigkeitskontrolle.
  • Verkehrssicherheit

Bilanz der Geschwindigkeits­kontrollwoche

Vier Jugendliche sitzen auf einer Freitreppe und betrachten etwas auf dem Smartphone
  • Jugendliche

Jugendliche diskutieren zum Thema „Was dich bewegt“

Ein Verkehrsschild mit Tempo 30 und darunter dem Hinweis: „22 bis 6 h Lärmschutz“
  • Lärm

Tempo 30 gegen Straßenlärm

Ein Rettungswagen fährt mit Blaulicht. (Foto: © dpa)
  • Rettungsdienst

Neufassung des Rettungsdienstgesetzes auf den Weg gebracht

Zwei Polizeibeamte bei einer Streife.
  • Sicherheit

Positive Bilanz beim siebten länderübergreifenden Sicherheitstag

Hunde im Tierheim. (Bild: Norbert Försterling / dpa)
  • Tierschutz

Land fördert Neubau eines Tierheims in Bad Mergentheim

Breisgau-S-Bahn im Landesdesign (bwegt)
  • Schienenverkehr

Zuverlässigkeit auf der Breisgau-S-Bahn wird verbessert

Weg im ländlichen Raum
  • Ländlicher Raum

Land fördert Erneuerung ländlicher Wege

Lagegespräch BAO Fokus, Gruppenfoto im Innenministerium
  • Sicherheit

Bekämpfung der Gewaltkriminalität in Stuttgart

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 16. April 2024

Ministerin Marion Gentges spricht bei der Auftaktveranstaltung zum 74. Deutschen Juristentag in Stuttgart.
  • Justiz

Auftaktveranstaltung zum 74. Deutschen Juristentag

Polizist der Polizei Baden-Württemberg kontrolliert den Verkehr.
  • Verkehr

Bundesweiter Aktionstag zur Sicherheit im Güterverkehr

In einer braunen Biomülltonne liegen Lebensmittel.
  • Ernährung

Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung

Eine Sozialarbeiterin führt in der Landeserstaufnahme für Asylbewerber in Karlsruhe eine Beratung mit einem Flüchtling durch.
  • Integration

Land unterstützt Integrationsprojekte

Polizist des Polizeipräsidiums Freiburg auf Streife.
  • Sicherheit

Aktionstag zur Bekämpfung von Straftaten im öffentlichen Raum

Über einem Modell eines Konferenzraums steht der Text „Popup Labor Baden-Württemberg – Machen Sie mit!“
  • Innovation

„Popup Labor BW“ in Neresheim und Heidenheim

Mit einem digitalen Lasergeschwindigkeitsmessgerät wird der Verkehr auf der Autobahn A5 bei Müllheim überwacht. (Foto: dpa)
  • Verkehrssicherheit

Europaweiter Speedmarathon

von links nach rechts: Staatssekretär Arne Braun; Johannes Graf-Hauber, Kaufmännischer Intendant des Badischen Staatstheaters Karlsruhe und Dr. Frank Mentrup, Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe und stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender des Badischen Staatstheaters Karlsruhe
  • Kultur

Neuer Kaufmännischer Inten­dant am Badischen Staatstheater

Dr. Renate Kaplan
  • VERWALTUNG

Neue Leitung beim Finanzamt Biberach

Portraitaufnahme Herr Döhring
  • Verwaltung

Neue Leitung beim Finanzamt Ettlingen

Polizisten im Gespräch
  • Sicherheit

Sicherheitsbericht 2023 vorgestellt

Ein Stempel mit der Aufschrift "Bürokratie" liegt auf Papieren.
  • Wirtschaft

Nachbesserungen bei Büro­kratieentlastung gefordert