Donauraum

Internationaler Workshop zu Sojaanbau im Donauraum

Ein Landwirt steht auf einem Soja-Feld. (Bild: © dpa)

Am 29. und 30. Oktober 2015 findet das 4. Annual Form der EU-Donauraumstrategie unter dem Vorsitz Baden-Württembergs in Ulm statt. Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz und der Verein Donau Soja mit Sitz in Wien nehmen diese Veranstaltung zum Anlass, um das Thema gentechnikfreie Eiweißpflanzen im Donauraum zu diskutieren –  mit dem Schwerpunkt auf Soja.

„Das Land Baden-Württemberg setzt sich für den heimischen Anbau von gentechnikfreien Eiweißpflanzen ein, denn so können hiesige Betriebe von der gesamten Wertschöpfungskette profitieren – vom Acker bis zum Teller. Wir benötigen den verstärkten Anbau, um ausreichend gentechnikfreie Eiweiß-Futtermittel für eine gentechnikfreie Landwirtschaft zur Verfügung zu haben. Der Donauraum eignet sich klimatisch besonders gut dafür“, sagte der Amtschef des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Ministerialdirektor Wolfgang Reimer, in Ulm.

Dem Workshop schließt sich am 30. Oktober 2015 eine Exkursion in das Hohenlohische zur Besichtigung einer gentechnikfreien Schweinefleischproduktion und entsprechender Verarbeitungs- und Vermarktungseinrichtungen an. An dem Workshop nehmen etwa 110 Personen aus Deutschland, Österreich, Ungarn, Serbien, Kroatien und der Ukraine teil.

Das 4. Jahresforum der EU-Donauraumstrategie

Am 29. und 30. Oktober 2015 findet das 4. Jahresforum der EU-Strategie für den Donauraum (EUSDR) unter dem Titel „Smart, Social, Sustainable – Innovation for the Danube Region“ auf der Messe Ulm statt. Im Jahr 2015 hat Baden-Württemberg die Präsidentschaft in der EUSDR inne und ist dadurch Ausrichter des Jahresforums. Organisatoren der Veranstaltung sind die EU-Kommission (Generaldirektion Regionalpolitik), das Land Baden-Württemberg und die Stadt Ulm. Es werden rund 1.100 Gäste aus allen Ländern der Donauraumstrategie in Ulm erwartet.

Den inhaltlichen Schwerpunkt der beiden Konferenztage bilden vier sogenannte Thematic Sessions. Diese hochrangig besetzten Podiumsdiskussionen beschäftigen sich mit den Themen „Einbeziehung der Zivilgesellschaft“, „Innovation“, „Fachkräfte und Unternehmertum“ sowie „Migration“. Darüber hinaus finden während des Jahresforums 31 Workshops zur internationalen Zusammenarbeit im Donauraum statt. Vor und während der beiden Konferenztage bieten Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft, Umwelt und Zivilgesellschaft elf Side Events in Ulm an.

Während des Forums wird es auf dem Gelände der Messe Ulm eine Ausstellung geben, auf der sich 36 Aussteller aus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Finanzen sowie lokaler Ulmer Partner präsentieren. Erstmalig umfasst das Forum eine Meeting Area, in der bilaterale Gespräche zwischen einzelnen Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmer geführt werden können, die im Vorfeld mit Hilfe eines Meeting Tools auf der Website vereinbart wurden.

Das Land Baden-Württemberg hat durch das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur in Kooperation mit dem Donau-Iller-Nahverkehrsverbund-GmbH (DING) allen Gästen des Jahresforums ein Veranstalterticket bereitgestellt, mit dem diese den ÖPNV der Stadt Ulm an beiden Veranstaltungstagen nutzen können.

Die EUSDR wurde 2011 vom Europäischen Parlament verabschiedet und soll die bi- und multinationale Zusammenarbeit der Akteure im Donauraum stärken, um Wachstum und Prosperität voranzutreiben. 14 Länder sind unter dem Dach der Strategie zusammengeschlossen. Deutschland wird durch die beiden Donauländer Baden-Württemberg und Bayern in der Strategie repräsentiert. Weitere Mitgliedsstaaten sind Österreich, Tschechien, die Slowakei, Ungarn, Slowenien, Kroatien, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Bulgarien, Rumänien, die Republik Moldau und die Ukraine.

Informationen zur Veranstaltung und Live-Stream

Maßnahmen für eine gentechnikfreie Landwirtschaft in Baden-Württemberg

Mit einem Bündel von Maßnahmen setzt sich das Land Baden-Württemberg für eine gentechnikfreie Landwirtschaft ein:

  • Finanzierung der Eiweißinitiative des Landes seit Juni 2012. Ziel ist die Steigerung des Anbaus von Körnerleguminosen und Steigerung des Eiweißertrags von Grünland- und Ackerfutterflächen durch intensive Betreuung von Demonstrationsbetrieben, Transfer in die Praxis mit Betriebsbesichtigungen.
  • Das Land Baden-Württemberg ist seit 2012 Mitglied im Europäischen Netzwerk gentechnikfreier Regionen.
  • Landeseigene Flächen werden nur mit der Verpflichtung verpachtet, keine gentechnisch veränderten Organismen anzubauen.
  • In den landwirtschaftlichen Landesanstalten, die Tierhaltung betreiben, werden ausschließlich GVO-freie Futtermittel verfüttert.
  • Im Rahmen eines umfangreichen Saatgut-Monitorings bei Mais, Sojabohnen und Raps wird die Gentechnikfreiheit des Saatguts vor der Aussaat geprüft.
  • Zum Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher liefert ein in Deutschland einmaliges Ernte-Monitoring bei heimisch erzeugtem Mais, Soja, Raps und Leinsaat Hinweise auf mögliche Verunreinigungen durch gentechnisch veränderte Organismen.
  • Die amtliche Futtermittel- und Lebensmittelüberwachung überprüft regelmäßig Rohstoffe, Futtermittel und Lebensmittel auf das Vorhandensein gentechnisch veränderter Organismen und die korrekte Kennzeichnung.
  • Für Lebensmittel, die mit dem Qualitätszeichen Baden-Württemberg gekennzeichnet sind, gilt: Alle pflanzlichen Produkte erfüllen den gesetzlichen „ohne-Gentechnik“-Standard. Seit dem 1. Januar 2015 erfüllen diesen Standard alle Produkte aus den Bereichen Lammfleisch, Eier, Mastgeflügel, Honig und Fische aus Aquakultur. Die Bereiche Milch und Milchprodukte, Rind-, Kalb- und Schweinefleisch sollen möglichst rasch, spätestens aber bis zum 31. Dezember 2017, Schritt für Schritt praxis- und marktorientiert auf die Anforderungen „ohne Gentechnik“ umgestellt werden.
  • Baden-Württemberg hat am 10. Juli 2015 gemeinsam mit weiteren Bundesländern einen Gesetzentwurf zur Änderung des Gentechnikgesetzes in den Bundesrat eingebacht. Die Gesetzesänderung hat das Ziel, die Opt-Out-Regelung für den Anbau von GVO-Pflanzen in Deutschland so umzusetzen, dass Anbauverbote oder Anbaubeschränkungen in einem vom Bund geführten Verfahren bundeseinheitlich für ganz Deutschland und unter Berücksichtigung der Interessen der Länder umgesetzt werden. Der Gesetzentwurf wurde vom Bundesrat am 25. September 2015 an den Bundestag weitergeleitet.

Verein Donau Soja

Donau Soja wurde 2012 als gemeinnütziger und internationaler Verein mit Sitz in Wien gegründet. Das Ziel des Vereins ist es, den gentechnikfreien europäischen Sojaanbau nachhaltig zu fördern. Der Donau Soja Standard legt dazu den Grundstein.

Unternehmen und Organisationen aus allen Bereichen der Wertschöpfungskette sind ebenso Donau Soja Mitglieder wie das baden-württembergische Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Erstverarbeiter, Mischfutterwerke, Agrarhändler und viele weitere Partner sind zertifiziert.

Donau Soja organisiert beispielsweise an 33 Standorten Versuche, um die idealen Sorten aus allen Regionen Europas für die jeweilige Klimazone zu testen. Demonstrationsfelder, Anbauempfehlungen und viele weitere Maßnahmen sollen den Landwirtinnen und Landwirten helfen, bestmöglich Soja anzubauen.

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