Landwirtschaft

Internationale Fachmesse „Fruchtwelt Bodensee“

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Apfelbäume stehen auf einer Streuobstwiese (Foto: dpa)

Themenschwerpunkte der internationalen Fachmesse „Fruchtwelt Bodensee“ in Friedrichshafen sind Erwerbsobstbau, Destillation und Agrartechnik. Baden-Württemberg möchte den Obstbau im Land erhalten und den Betrieben eine Perspektive geben.

„Der Obstbau in Baden-Württemberg ist Teil unserer Identität und hat für uns eine herausragende Bedeutung. Das Land weist die mit Abstand größte Baumobstfläche Deutschlands auf. Etwa 3560 landwirtschaftliche Betriebe bewirtschaften hier Obstanlagen, darunter fast 400 Betriebe nach ökologischen Kriterien. Die aktuelle Lage fordert auch unsere Obsterzeuger heraus. Kostenexplosion, gestörte Lieferketten, Klimawandel und die Kaufzurückhaltung der Verbraucher kennzeichnen das aktuelle Spannungsfeld. Trotz immer wiederkehrender Herausforderungen behauptet sich der Obstbau am Bodensee aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit und Flexibilität. Um den Obstbaubetrieben darüber hinaus unter die Arme zu greifen und ihnen eine Perspektive zu geben, unterstützen wir sie mit unseren Qualitätsprogrammen, einer professionellen Verbraucherkommunikation und gezielten Fördermaßnahmen, wie zum Beispiel der Mehrgefahrenversicherung zur Risikovorsorge“, sagte Sabine Kurtz, Staatssekretärin im Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz am 13. Januar 2023 in Friedrichshafen (Bodenseekreis), anlässlich der Eröffnung der Fruchtwelt am Bodensee.

Obstbau verzeichnet starke Kostensteigerungen

Weil die Apfelernte der Europäischen Union (EU) höher als erwartet ausgefallen ist und die Konsumenten stärker auf den Preis und weniger auf die Herkunft des Obstes achten, sinken aktuell die Marktpreise für die Äpfel. Gleichzeitig hat der Obstbau starke Kostensteigerungen gerade am Bodensee zu verzeichnen. „Die Landespolitik setzt alles daran, für die Obstbaubetriebe in Baden-Württemberg Bedingungen zu schaffen, die es möglich machen, wirtschaftlich erfolgreich zu arbeiten und hochqualitatives Obst zu produzieren“, betonte Staatssekretärin Sabine Kurtz.

Wichtige Weichen für den Obstbau werden auch mit der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP) ab 2023 gestellt. In Zukunft können kleine Betriebe im Rahmen der Umverteilung von Direktzahlungen auf den ersten Hektaren besser unterstützt werden. Außerdem wird die Förderung Agrar, Umwelt, Tierwohl (FAKT) ab 2023 ausgeweitet und verbessert.

Landwirtschaft soll moderner, krisenfester und diversifizierter werden

Europa befindet sich in einer Phase der Neuorientierung, was die Gemeinsame Agrarpolitik angeht: „Die Landwirtschaft soll moderner, krisenfester und diversifizierter werden. Umweltpflege und Klimaschutz sollen gestärkt werden“, betonte die Staatssekretärin. Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz fördert das Nachhaltigkeits-Projekt der Obstregion Bodensee „Echt Bodenseeapfel“. Im Projekt der Obstregion Bodensee sollen leistungsfähige neue robuste Apfelsorten für die Obstregion Bodensee geprüft und zur Markenreife entwickelt werden. Darüber hinaus stehen die Biodiversität und die Nachhaltigkeit in den Obstkulturen in besonderem Fokus.

Mit der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO) steht dem Obstsektor ein besonderes Förderinstrument mit vergleichsweise großem Gestaltungsspielraum für die Erzeugerorganisationen zur Verfügung. „Der Antrag zur Eintragung von ‚Obst vom Bodensee‘ als geschützte geografische Angabe liegt der EU-Kommission vor“, teilte die Staatssekretärin mit.

Rund 1.200 Betriebe mit erwerbsmäßigem Obstbau erzeugen aktuell in der Region Bodensee eine Apfelmenge von etwa 250.000 Tonnen pro Jahr. Die Messe „Fruchtwelt Bodensee“ in Friedrichshafen ist mit über 300 Ausstellern auch 2023 die internationale Fachmesse für den Erwerbsobstbau. Organisatoren der Veranstaltung sind die Obstregion Bodensee e.V. und die Stiftung Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee (KOB). Das Rahmenprogramm die „Bodensee-Obstbautage“ bieten eine Fülle an Themen. Von Agri-Photovoltaik über Obstbau in unsicheren Zeiten bis hin zu Digitalisierung sowie dem Brennertag.

Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Garten-, Obst- und Weinbau
Fruchtwelt Bodensee

Weitere Meldungen

Ein Landwirt an einer automatischen Melkmaschine im Stall (Bild: © dpa).
Landwirtschaft

Hauk lädt zum Landwirtschafts­dialog über Erzeugerpreise

Weg im ländlichen Raum
Flurneuordnung

Ländliche Wege in zwölf Kommunen modernisiert

Ein Hauskaninchen wartet in seinem Stall in einem Gartengeschäft auf einen neuen Besitzer.
Tierschutz

Tierschutz in der Vorweihnachtszeit

Frisches Fleisch, darunter Rehkeule, Rehrücken und Wildschweingulasch liegen in der Auslage einer Metzgerei.
Forstwirtschaft

Festtage mit heimischen Wildbret genießen

Eine Frau sitzt an einem Computer.
Verbraucherschutz

Verbraucherforschungsforum 2025 zu digitalen Finanzdienstleistungen

Logo Start-up BW
Start-up BW

WebMeister360 im Landesfinale des „Start-up BW Elevator Pitch 2025“

Feld mit Blühstreifen
Landwirtschaft

Einsatz von Pflanzenschutz­mitteln erneut gesunken

Die IBK-Regierungschefs bei der symbolischen Steuerradübergabe im Zeppelin-Hangar Friedrichshafen, im Hintergrund steht ein Zeppelin.
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Bodenseeraum als Modellregion weiterentwickelt

Gruppenbild Agrarministertreffen
Landwirtschaft

Deutsche Agrarminister treffen sich in Brüssel

Blick über Hohenlohe
Ländlicher Raum

Sanierung des Bildungs- und Begegnungszentrums Hohebuch

Straßenbegleitgrün
Artenschutz

Straßenräume grüner gestalten

Kellner im Festzelt des Cannstatter Wasen trägt Speisen
Gastronomie

Mehrwertsteuer auf Speisen in Gastronomiebetrieben gesenkt

Ein Weihnachtsbaumzüchter läuft mit einer Nordmann-Tanne auf der Schulter über seinen Hof, auf dem zahlreiche Christbäume zum Verkauf stehen.
Forst

Heimische Weihnachtsbäume sind gefragt und von hoher Qualität

Pilotprojekt fürsorgende Gemeinschaft in Waldstetten: gemeinsam Zukunft gestalten
Gesellschaftliche Teilhabe

Ein Netzwerk für mehr Lebensqualität im Alter

Vollblutaraber-Stuten stehen in Marbach im Haupt-und Landgestüt mit ihren Fohlen auf einer Koppel. (Foto: dpa)
Tierschutz

Tierschutz-Wettbewerb für Schüler ausgeschrieben