Zwangsheirat

Interaktives Theaterprojekt zur Vorbeugung von Ehrverbrechen startet an Schulen

Theaterprojekt „Mein Leben. Meine Liebe. Meine Ehre?“ mit Integrationsministerin Bilkay Öney im Publikum (r.) (Foto: dpa)

Mehr als die Hälfte der Zwangsehen finden im Ausland statt oder sind dort geplant. Zur Prävention startet TERRE DES FEMMES deshalb vor Ferienbeginn das Theaterprojekt „Mein Leben. Meine Liebe. Meine Ehre?“.

In drei Wochen beginnen die Sommerferien in Baden-Württemberg. Für die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler die schönste Zeit des Jahres, doch manche fürchten sich auch vor dem Familienurlaub im Heimatland der Eltern. Denn mehr als die Hälfte der Zwangsehen finden im Ausland statt oder sind dort geplant. Dies belegt die Studie des Familienministeriums (BMFSFJ) zu Zwangsheirat in Deutschland, die mithilfe von TERRE DES FEMMES erstellt wurde. Der Zusammenhang zeigt sich auch an den Anfragen der Beratungsstelle von TERRE DES FEMMES: Vor den Sommerferien steigen die Hilferufe zur bevorstehenden Zwangsverheiratung regelmäßig stark an.

Zur Prävention startet TERRE DES FEMMES deshalb vor Ferienbeginn das Theaterprojekt „Mein Leben. Meine Liebe. Meine Ehre?“. Dieses Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Integrationsfonds und des Ministerium für Integration Baden-Württemberg kofinanziert. Integrationsministerin Bilkay Öney hat die erste Aufführung an der Ernst-Heinkel-Realschule in Remshalden besucht. Das Stück wird von Juli bis Dezember 2014 insgesamt an unterschiedlichen Schulen 20 Mal aufgeführt.

„Das Thema Zwangsverheiratung bekommt vor den Sommerferien leider eine besondere Brisanz. Mehrfach wurde mir von Zwangsverheiratungen und arrangierten Ehen in der Urlaubszeit berichtet. Mir ist deshalb wichtig, zu betonen: Wer sein Kind zu einer Heirat zwingt, tut ihm Gewalt an. Zwangsverheiratung ist eine Menschenrechtsverletzung und eine Straftat“, sagte Öney. Aufgabe ihres Hauses sei es deshalb, über das Thema aufzuklären und die Menschen dafür zu sensibilisieren.

Das Ministerium für Integration fördert zusätzlich zu der heute gestarteten Theaterinitiative weitere Aufklärungsprojekte im Land, zum Beispiel die mobile Beratungsstelle Yasemin, Workshops und Informationsveranstaltungen für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in Kooperation mit Terre des Femmes und eine Fortbildungsreihe der Aktion Jugendschutz für Beschäftigte von Jugendämtern und schulnahen Angeboten der Jugendhilfe. Zudem koordiniert das Integrationsministerium das Landesforum gegen Zwangsverheiratung. Dabei handelt es sich um einen landesweiten Zusammenschluss verschiedener Ministerien, Institutionen und Verbänden.

Laut der Studie des BMFSFJ sind 30 Prozent der von Zwangsverheiratung betroffenen und bedrohten Mädchen unter 18 Jahre und damit schulpflichtig. „Die Schule ist für von Zwangsheirat bedrohte Mädchen oftmals der einzige Ort, um sich über Hilfe und mögliche Lösungen in ihrer Notsituation zu informieren. Deshalb richtet sich die Präventionsarbeit von TERRE DES FEMMES wie das Theaterstück ‚Mein Leben. Meine Liebe. Meine Ehre’ direkt an die Schulen. Es leistet einen wichtigen Beitrag, um Mädchen in ihrer Suche nach einem selbstbestimmten Weg zu unterstützen“, erläuterte Christa Stolle, Bundesgeschäftsführerin von TERRE DES FEMMES.

Im Theaterstück werden zum Bespiel die Sorgen einer jungen Frau aufgegriffen, die gegen ihren Willen verheiratet werden soll. Zudem werden in fünf Szenen Konflikte behandelt, unter denen besonders Jugendliche aus patriarchal geprägten Familien leiden: Kontrolle durch Familienmitglieder, Verbot von Liebesbeziehungen, Ächtung von Homosexualität, Zwang zur Jungfräulichkeit. Während des interaktiven Theaterstücks entwickeln die Jugendlichen Lösungsstrategien für die gezeigten Konflikte, so dass ein nachhaltiger Lerneffekt erzielt wird.

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