Landwirtschaft

Innovatives Bio-Weiderindkonzept für mehr Grünlandschutz

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Eine Kuh steht auf einer Weide.

Der Erhalt der Kulturlandschaften in Baden-Württemberg ist ein wichtiges Anliegen der Landesregierung. Im Fokus des Projekts „Grünlandschutz durch ein ein innovatives Bio-Weiderindkonzept“ steht ein neues Stall- und Mastkonzept, das mit naturschutznaher Beweidung einen Mehrwert für alle Beteiligten bietet.

„Die Landwirtschaft hat über viele Jahrhunderte hinweg unsere vielfältigen und einmaligen Kulturlandschaften in Baden-Württemberg gestaltet und geprägt und so die Grundlagen für die biologische Vielfalt geschaffen. Das Projekt ‚Grünlandschutz durch ein innovatives Bio-Weiderindkonzept‘ (GiB) ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie es gelingen kann, durch den Aufbau und Erhalt von regionalen Strukturen und Wertschöpfungsketten unsere wertvollen Kulturräume zu erhalten und damit einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der biologischen Vielfalt zu leisten“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, bei der Abschlussveranstaltung dieses für Baden-Württemberg besonders bedeutsamen landwirtschaftlichen Projektes in Bernau im Landkreis Waldshut.

Beweidung mit Rindern für mehr Artenvielfalt

„Das Projekt GiB fördert durch die Beweidung mit Rindern gezielt die Artenvielfalt und den Grünlanderhalt. Außerdem wird durch das Projekt die regionale Vermarktung gestärkt und ausgebaut Auch dient es unserem Ziel, Bio-Produkte aus Baden-Württemberg weiter voran zu bringen“, betonte Minister Hauk. Das Projekt verfolge einen zukunftsfähigen, vorbildlichen und kooperativen Ansatz, der angesichts der anstehenden Herausforderungen für die Landwirtschaft Lösungswege aufzeichne.

Die ganzheitliche Betrachtung von Ökonomie, Ökologie und Verbraucherakzeptanz durch das Projekt sei sowohl bei der Weiderinderhaltung, als auch bei der Vermarktung von Bio-Weiderindfleisch besonders hervorzuheben. Im Projekt habe das Landwirtschaftliche Zentrum Baden-Württemberg (LAZBW) die betroffenen Grünlandflächen im Südschwarzwald wissenschaftlich untersucht. Neben der Botanik der Projektflächen standen auch die Weideleistung und die täglichen Zunahmen der Weidetiere im Fokus. An der Universität Hohenheim wurde die Ökonomie der Weiderinderhaltung auf den extensiven Flächen im Südschwarzwald näher betrachtet und dabei nach Lösungen für ein wirtschaftliches Auskommen der Landwirte vor Ort gesucht. Die Universität Göttingen hat schließlich das Verhalten und die Wünsche der Verbraucherinnen und Verbraucher in den Einkaufmärkten in den Blick genommen und das Produkt „Bio-Weiderind“ und die Konsumenten zusammengebracht. Schließlich nehmen die „Schmidts-EDEKA-Märkte“ und das Fleischwerk der EDEKA-Südwest eine entscheidende Rolle ein. Diese haben es sich schon vor Jahren zur Aufgabe gemacht, den Verbraucherinnen und Verbraucher regionales Bio-Rindfleisch verstärkt und verlässlich anbieten zu können.

Analyse und Weiterentwicklung der Wertschöpfungskette

„Die Grundlage für das Projekt bilden jedoch die Tiere sowie die Weideflächen der am Projekt teilnehmenden landwirtschaftlichen Betriebe. Ihr Engagement ist besonders hervorzuheben und zu würdigen“, betonte der Minister. Es sei wünschenswert, dass die Erzeugung von Bio-Weiderindfleisch bei den Erzeugerinnen und Erzeugern rege Nachahmung und bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern die entsprechende Nachfrage fände. Das übergeordnete Ziel des Projektes „Grünlandschutz durch ein innovatives Bio-Weiderindkonzept“ (GiB) ist die Analyse und Weiterentwicklung der Wertschöpfungskette von der Grünlandbewirtschaftung bis hin zur Fleischvermarktung des regionalen Bio-Weiderindes an der Ladentheke, exemplarisch für eine Region im Südschwarzwald.

Das Projekt wird aus Mitteln des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages gefördert. Die Projektträgerschaft hat die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung inne. Das Projekt wird von der Universität Hohenheim koordiniert. Projektteilnehmer sind die EDEKA Südwest Fleisch GmbH, lokale EDEKA-Märkte, Akteure des Naturschutzes, des Tourismus und der Politik sowie Berater und Landwirte aus dem Südschwarzwald, insbesondere aus der Gemeinde Bernau. Das Projekt startete im Jahr 2017 und endet im Jahr 2020. Die Gesamtkosten belaufen sich auf über 400.000 Euro bei einer Fördersumme von mehr als 300.000 Euro.

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Landwirtschaft

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